Kalis Schlangengrube
zwar noch ihre Arme hoch, doch ich zertrümmerte die Deckung, und die ehemalige Detektivin wurde nach rechts geschleudert.
Genau auf den Käfig und das in der Nähe befindliche Bodenloch zu. Sie fing sich wieder.
Eine Schlange erschien dicht vor mir. Ich bückte mich, bekam sie dicht hinter dem menschlichen Kopf zu packen und schleuderte sie Jane Collins entgegen, die nicht mehr ausweichen konnte, so daß die Schlange voll gegen sie hieb.
Sie mußte Angst bekommen haben, denn sie wickelte sich um Janes Hals, die keine Zeit mehr hatte, ihre Waffe gegen mich einzusetzen. War sie immun gegen einen Schlagenbiß?
Ich wußte es nicht, ich wollte sie nur endlich von diesem verdammten Hexenfluch befreien, falls ich so etwas noch schaffte. Ich stürzte auf Jane zu.
Sie sah mich. Aus ihrem Blickwinkel mußte ich übergroß vor ihr auftauchen, das Gesicht wurde zur Fratze, und sie wollte noch weg, doch ich war schneller.
An der Schulter wirbelte ich sie herum.
Dadurch geriet auch die Schlange in Bewegung. Ihr Kopf zielte nach meiner Brust, doch da war das Kreuz.
Dann ging alles blitzschnell.
Kopf und Kreuz prallten zusammen. Der Kopf zerplatzte. Ich hörte noch das Zischen, dann wirbelte mir der Staub vor dem Gesicht herum, ich griff trotzdem zu und bekam Jane zu packen, gerade, als sie zurückwollte.
Sie zog mich mit.
»In die Schlangengrube mit dir, John Sinclair!« brüllte sie, klammerte sich an mir fest, und im nächsten Augenblick verloren wir gemeinsam den Boden unter den Füßen.
Kalis Schlangengrube wartete…
***
Suko hatte die Dämonenpeitsche gezogen und ausgefahren. Mit der Beretta hätte er zwar auch etwas ausrichten können, aber die Peitsche war wirkungsvoller. Sie bestand aus drei Riemen, die, wenn sie richtig geschwungen wurden, gleichzeitig mehrere Schlangen erfassen konnten. Und dafür wollte der Chinese schon sorgen. Durch den Angriff der ehemaligen Detektivin war Suko von seinem Freund John Sinclair getrennt worden. Es wäre besser gewesen, wenn sie zusammengeblieben wären, denn so mußte jeder für sich vorgehen, und das konnte den Gegnern nur entgegenkommen.
John Sinclair konzentrierte sich auf Jane Collins und einen Teil der Schlangen. Suko hatte die Schlangen mit den menschlichen Köpfen gegen sich, aber auch die Oberhexe Wikka.
Sie hatte die Lage sofort erkannt und richtig eingeschätzt. Wenn Sinclair und der Chinese zusammenblieben, bildeten sie eine zu große Gefahr. Einzeln waren sie leichter zu besiegen, und Mandra Korab konnte nicht mehr mitmischen Ihn hatte Kali bereits zu sich geholt und war mit ihm in der Schlangengrube verschwunden.
John hatte es schlechter. Er war angeschossen und nicht mehr topfit. Aus diesem Grunde hatte sich Suko vorgenommen, so rasch wie möglich seine Gegner aus dem Weg zu räumen, denn die Schlangen mit den Menschenköpfen waren gefährlich, und sie gehorchten vor allen Dingen ihrer Herrin Wikka.
Sie stand inmitten der Schlangen, ragte aus ihnen heraus wie ein ehernes Denkmal, das alles überblickte und im Griff zu haben schien. Aber Suko nicht. Der Chinese kämpfte verbissen, mit der Peitsche in der rechten Hand.
Und er schlug zu.
Suko machte es geschickt. Während des Schlages drehte er noch sein Gelenk, und die drei Riemen der Peitsche fächerten auseinander. Sie bildeten über den aufgerichteten Körpern der Schlangen ein Dach, bevor sie nach unten fielen und auch trafen.
Das hatte Suko wunderbar eingefädelt. Die drei aus der Haut des Dämons Nyrana bestehenden Riemen fielen nach unten, und als Suko den Arm an sich zog da wickelten sie sich auch um die Körper von drei gefährlichen Schlangen.
Bei einer zerstörten sie den Kopf. Suko hörte das Zischen. Eine makabre Begleitmusik, als sich das kleine Gesicht völlig auflöste und nur noch Staub übrigblieb.
Die zweite Schlange wurde zerrissen. Bei ihr reagierte die Peitsche wie ein Messer. Zwei Hälften wirbelten davon, fielen zu Boden und zuckten. Die dritte Schlange hatte sich um einen Peitschenriemen gewickelt. So hart und fest, als wollte sie ihn nicht mehr loslassen. Es war eine Täuschung. Schon einen Atemzug später sah Suko, wie sich die Schlange vor seinen Augen auflöste und verging.
Eine Staubfahne wehte zu Boden.
Das alles hatte Zeit gekostet, die nächsten Schlangen waren schon verflucht nahe herangekommen, so daß Suko sich nur mit einem Tritt helfen konnte.
Sein rechtes Bein schnellte vor, und die Fußspitze traf die Schlange hart. Sie flog hoch, prallte auf den Boden, und
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