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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück, er sah ihre Zungen, die bösen Augen und spielte mit dem Gedanken, wieder zurück in den Käfig zu schlüpfen, wo er sich in einer relativen Sicherheit befand. Er tat es nicht. Mandra hatte sich einmal zu einem Ausbruch entschlossen. Wenn er schon starb, dann kämpfend.
    Er mußte sich selbst überwinden, um gegen die Menschenkopfschlangen anzugehen. Dann hielt ihn nichts mehr, und er schlug mit beiden Händen zu.
    Mandra hatte sie nicht zu Fäusten geballt, sondern drosch die flachen Handteller gegen die menschlichen Köpfe der Schlangen, wobei er bei einigen Gegnern Erfolge erzielte. Die mutierten Wesen wurden zurückgeschleudert. Nicht eine biß zu.
    Das wunderte Mandra. Er nahm sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken, denn die Schlangen hatten vor ihm einen so großen Platz geschaffen, daß Mandra durch die Lücke stoßen konnte. Er zog die Beine an, gab sich selbst Schwung, drehte sich einmal auf dem Boden und hatte den Käfig endgültig hinter sich gelassen. Mandra wollte hochspringen. Sich kämpfend den Weg freizuschaufeln, dazu hatte er sich entschlossen, und das wollte er unter allen Umständen auch durchhalten.
    Jane Collins hatte etwas dagegen. Wikka natürlich auch, aber sie schickte Jane vor.
    Mit zwei Schritten stand sie neben dem Inder. Sie hatte sich sogar Zeit lassen können und ihre Pistole gezogen. Als Mandra Korab aufstehen wollte, bückte sich die ehemalige Detektivin, und der Inder spürte plötzlich einen Druck an seiner Wange.
    Es war die Mündung einer Waffe!
    Zu sagen brauchte Jane Collins nichts. Auch Mandra Korab gab keinen Kommentar ab. Die an seiner Schläfe drückende Mündung sagte ihm genug.
    »Du kommst nicht weg!« hauchte Jane nach einer Weile und begann schrill zu kichern.
    Mandra schwieg. Er beobachtete nur. Die Schlangen mit den menschlichen Gesichtern hatten den Ring wieder eng gezogen. Für Mandra gab es da kein Durchkommen. Wenn er es versuchte, würden die Tiere sicherlich nicht so harmlos reagieren wie beim erstenmal. Deshalb blieb er ruhig.
    Und Jane fragte zu ihrer Meisterin Wikka gewandt: »Soll ich ihn erschießen?«
    Die Oberhexe zögerte absichtlich mit der Antwort. Sie wollte an Mandras Nervenkostüm zerren. Bevor sie die Antwort schließlich gab, fing sie noch an zu lachen.
    »Nein, du läßt die Kugel im Magazin. Er gehört nicht uns, ich habe ihn Kali versprochen. Sie wird ihn mit in ihre Schlangengrube nehmen. Los, Inder, steh auf!«
    Mandra bewegte sich ächzend zur Seite und drückte sich in die Höhe. Er sah ziemlich ramponiert aus. Die Auseinandersetzung im Keller hatte in angestrengt. Sein wohlfein um den Kopf geschlungener Turban war verrutscht, die Haut im Gesicht an einigen Stellen vom rauhen Boden aufgeschürft. Blut bedeckte die Wangen des Asiaten. Jane war zurückgetreten. Sie hielt eine schußsichere Distanz genau ein. Die Mündung ihrer Waffe wies auf die breite Brust des Mannes, und sie zitterte um keinen Deut.
    Die ehemalige Detektivin stand genau richtig. Die Entfernung war zu groß, um sie anspringen zu können, eine Kugel wäre immer schneller gewesen.
    Mandra wurde zum Denkmal. In seinem Gesicht lebten nur die Augen. Er konnte quer durch den vom Kerzenlicht erhellten Raum schauen und blickte auf die Tür, wo sich etwas tat.
    Da sich zwischen ihrem unteren Ende und dem Boden ein Spalt befand, gelang es zahlreichen Schlangen, sich durch den Spalt zu drücken und in das Verlies einzudringen.
    Normale Schlangen!
    Mandra sah sie mit Schrecken. Einige von ihnen kannte er aus seiner Heimat. Er identifizierte sie trotz der bescheidenen Lichtverhältnisse, und er wußte auch, daß die meisten Tiere sehr giftig waren Bereitete man sein Ende vor?
    Wikka hatte die Schlangen ebenfalls gesehen. »Sie werden Kali in die Schlangengrube begleiten«, sprach sie und nickte Jane Collins zu, die das Zeichen verstanden hatte und es sofort weitergab.
    »Geh zurück, Inder!«
    Die Pistole in ihrer rechten Hand war Aufforderung genug. Mandra mußte gehorchen.
    Er hatte die Arme ein wenig vom Körper abgespreizt, atmete nur durch die Nase und stellte fest, daß er sich rückwärts gehend auf die Todesgöttin Kali zubewegte.
    »Stopp!« Janes Befehl ließ ihn innehalten.
    Mandra verhielt seinen Schritt. Er schaute Jane an und sah das Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Die neu angekommenen Schlangen hatten inzwischen die Hälfte des Raumes durchquert, nicht mehr lange, dann würden sie bei ihm sein. Vor ihm lauerte zwar die Gefahr und näherte sich auch immer

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