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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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angekommen, fielen Beauty und Delicious aus dem Auto und gingen hinein.
    Kalix blieb, wo sie war.
    »Möchtest du mit hineinkommen?«, fragte Dominil. »Weiß nicht«, murmelte Kalix. »Was meinst du mit weiß nicht}« »Na gut«, sagte Kalix und folgte ihr.
    Dominil hatte kein Wort über den Kampf verloren. Auch nicht über die seltsame Tatsache, dass sich die Schwestern während der Attacke nicht verwandelt hatten. Kalix hätte gerne gewusst, warum nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum die Schwestern den Jägern in menschlicher Gestalt gegenübertreten wollten. Als Werwölfinnen wären sie viel stärker gewesen.
    Das Haus war mittlerweile sauber und ordentlich. Die Reinigungsleute hatten gute Arbeit geleistet, und Beauty und Delicious zeigten sich erstaunlich zurückhaltend darin, wieder Chaos zu schaffen. Dann würde Dominil wieder an ihnen herumnörgeln. Das war der Nachteil an ihrer Verbindung. Als Rache schrieben die beiden Songs über Dominil. Evtl White-Haired Slut war schon fertig, und mit Stupid Werewolf Bitch machten sie gute Fortschritte.
    »Wie heißt eure Band?«, fragte Kalix noch einmal.
    »Yum Yum Sugary Snacks.«
    »Der Name ist gut«, sagte Kalix. »Er passt zu euch.«
    Die Zwillinge interessierten sich offenbar nicht für ihre Meinung. Kalix saß stumm da und betrachtete die vielen Gitarren, die ordentlich in Ständern verstaut waren, die riesige CD-Sammlung an den Wänden und die Musikzeitschriften und Zeitungen in den Regalen.
    Dominil ging schon wieder zum Geschäftlichen über.
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    »Ich finde einen anderen Proberaum. Habt ihr irgendwelche Vorlieben?«
    Beauty und Delicious erzählten ausführlich von allen Proberäumen, die sie besucht hatten, von denjenigen, die sie mochten, und anderen, in denen sie Hausverbot hatten. Danach fingen sie eine Diskussion über Clubs an. Als es schließlich um die neue Software ging, die Dominil auf ihren Sampler gespielt hatte, fühlte Kalix sich völlig außen vor. Dominil behandelte sie wie Luft.
    Obwohl Kalix eine Werwölfin war, genau wie sie, und zur Familie gehörte, hatten die Musikerinnern und ihre Managerin offenbar keine Zeit für sie. Kalix kam sich wie eine kleine und äußerst langweilige Werwölfin vor, die nichts Interessantes beizusteuern hatte. Sie wollte gehen, fand aber nicht einmal eine Gelegenheit, sich zu verabschieden. Als Beauty und Delicious irgendwann in die Küche gingen, um Kaffee zu kochen, und Dominil ihnen folgte, stahl Kalix sich einfach leise hinaus und machte sich auf den Heimweg.
    Sie war deprimiert. Die Zwillinge wiederzusehen hatte nicht viel Spaß gemacht, und Dominil mochte sie gar nicht.
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    Verasa betrachtete ihren neuen Perugino mit wenig Freude. Sie hatte ihn vor einem Monat gekauft und wollte eine Kopie für sich anfertigen lassen, bevor sie das Original der National Gallery of Scotland lieh. Normalerweise hätte das Verasa sehr zufrieden gestimmt. Vor zwei Jahren hatte der Scottish Arts Council ein Dinner zu ihren Ehren veranstaltet, als Dank für ihre Bemühungen um schottische Kunst. Sie erinnerte sich immer noch sehr gerne daran. Leider waren aus England zu schlechte Neuigkeiten gekommen, um im Moment Kunst genießen zu können.
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    Ihre Schwester Lucia war wütend, weil Markus ihren Sohn Decembrius angegriffen hatte. Verasa hatte darauf hingewiesen, dass Markus wegen Talixias Tod nicht bei Verstand war, aber das konnte Lucia nicht besänftigen. Ihr Sohn war ihr ein und alles. Außerdem war Decembrius, wie sie die Herrin der Werwölfe mit Nachdruck erinnerte, nicht für Talixias Tod verantwortlich.
    Verasa hatte sich selbst große Sorgen gemacht, als Markus nach dem Angriff verschwunden war. Sie war tagelang in großer Sorge, bis die Nachricht eintraf, er sei von einer jungen Frau nach Hause gebracht worden, die niemand kannte.
    Wieder spürte sie einen Hauch Verärgerung über ihren jüngeren Sohn. Er war es ihr schuldig, sie auf dem Laufenden zu halten. Sie konnte verstehen, dass Markus wegen Talixia aufgebracht war, aber das war noch kein Grund, die Kontrolle zu verlieren.
    Dominil hatte von den Ereignissen im Proberaum berichtet. Was für eine seltsame Geschichte. Ein Angriff von einer großen Gruppe Jäger gefolgt von einer Rettungsaktion durch Sarapen und Kalix. Dominil glaubte, sie hätten sich zufällig vor dem Studio getroffen. Jetzt, nachdem Sarapen Kalix gesehen hatte, würde er sie verfolgen, da war sich Verasa sicher. Sie zog Rainal zurate, und beide saßen bis tief in die Nacht

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