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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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anstellen wollte.
    Kertal selbst wollte mit offensichtlicher Begeisterung für Markus stimmen, weil er hoffte, dass sein Plan, den Baronen die Burg auszuhändigen, dann vielleicht in Vergessenheit geriet.
    Clansekretär Rainal zählte die erhobenen Hände. Es waren dreizehn an der Zahl: Verasa, Lucia, Markus, Dominil, Thrix, Butix, Delix, Kurian, Kertal, Dulupina, Tupan, Baron MacGregor und Baron MacPhee. Baron MacAllister und Marwanis, die für keinen anderen Kandidaten stimmen konnten, enthielten sich.
    »Ich erkläre Markus MacRinnalch zum neuen Fürst«, sagte Rainal und beendete damit die Fehde.
    »Gibt es noch etwas zu besprechen?«, fragte Rainal.
    Die Große Mutter Dulupina hob eine Hand ein paar Fingerbreit vom Tisch hoch.
    »Den anhaltenden Status von Kalix MacRinnalch als Geächtete«, sagte sie.
    Damit hatte die Herrin der Werwölfe nicht gerechnet. In der Ecke des Saals flackerte ein großes Feuer, aber als Kalix' Name fiel, wurde die Stimmung im Raum merklich frostiger.
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    Für Malveria wurde die fünfhundertste Geburtstagsfeier von Hexe Livia zu einem vollen Erfolg. Der einzige heikle Moment war ihre Ankunft in ihrer goldenen Kutsche. Alle hohen Damen und Herren am Hofe waren sehr festlich gekleidet, und als Malveria mit zerrissenen und blutbefleckten Sachen aus der Kutsche stieg, machte sich ein überraschtes Schweigen breit. Prinzessin Kabachetka wandte sich Apthalia der Grausigen zu, um eine vernichtende Bemerkung zu machen, aber bevor sie dazu kam, sagte Beau DeMortalis, Herzog der Schwarzen Burg und famoser Dandy, mit vernehmlicher Stimme zum Feuerflüssigen Lord Garamlock: »Was für eine erfrischende Abwechslung.«
    Das peinliche Schweigen war gebrochen, und die versammelten Gäste tuschelten anerkennend, wie heldenhaft es doch von Malveria war, gleich nach einer gewonnenen Schlacht bei Livia zu erscheinen.
    Die Feuerkönigin stieg mit hocherhobenem Haupt in Livias unterirdisches Schloss hinab, und von diesem Moment an lief für sie alles bestens. Als die anspruchsvollen Gäste erst einmal Malverias neue, unversehrte Kleider zu Gesicht bekamen, nahm ihr Ansehen noch zu. Die eleganten, wunderschönen Modelle der Zauberin wurden von allen bejubelt. Sie übertrafen alle anderen um Längen. Malveria glitt während der ersten zwei Tage mit einem Gefühl wonniger Überlegenheit von einem Programmpunkt zum nächsten. Selbst als sie Prinzessin Kabachetka begegnete, blieb sie gelassen. Kabachetkas Angriff auf ihre Kleider wurde nicht erwähnt. Malveria machte der Prinzessin nur ein Kompliment zu ihrer schönen Garderobe. Die Prinzessin wusste, dass sie ihrer Rivalin nicht das Wasser reichen konnte, und nahm das Kompliment mit brennenden Augen und dem bisschen Anstand, den sie aufbringen konnte, entgegen.
    Abends kehrte Malveria eilig auf Moonglows Dachboden zu 493
    rück, um die Kleider für den nächsten Teil der Feier zu holen. Zum Schutz der Sachen hatte sie noch einige Zauber eingerichtet, aber im Grunde befürchtete sie keine weiteren Angriffe. Die Schlacht war bereits gewonnen.
    Am dritten Abend der Feier erhielt Malveria eine Nachricht von ihrem Ersten Minister Xakthan, der eine Audienz wünschte. Malveria reagierte leicht verärgert. Sie ließ Xakthan kommen und erklärte ihm recht unwirsch, dass sie keine Zeit für etwas so Banales wie die Regierung eines Königreiches hatte.
    »Der vierte Tag ist immer noch eine Belastung. Mein Hut und meine Schuhe für das große Wagenrennen wurden von der Prinzessin beschädigt, und ich bete, dass die Zauberin sie ersetzen konnte.«
    »Verzeiht mir, Königin«, sagte Xakthan. »Aber unser Geheimdienst hat Neuigkeiten über den Anschlag auf die Garderobe Eurer Majestät.«
    Malveria beugte sich auf ihrem Thron vor. »Sprich weiter.«
    »Unser neuer Spion in Kabachetkas Haushalt hat berichtet, dass die Prinzessin tatsächlich Informationen über den Aufenthaltsort Eurer Kleider erhalten hat.
    Aber nicht das Mädchen Moonglow war die Informantin. Es war ein junger Mann aus ihrer Bekanntschaft. Er heißt Jay.«
    Malveria schlug mit der flachen Hand auf die Armlehne ihres juwelenbesetzten Throns.
    »Jay! Diesem Mann bin ich begegnet! Er hat mich zutiefst beleidigt! Er hat mich also verraten? Bist du sicher?«
    »Ja. Offenbar war er wütend, weil Moonglow ihn abgewiesen hatte, und war deshalb für Kabachetkas Charme leichte Beute.«
    Xakthan merkte, dass seine Wortwahl der Königin missfallen hatte.
    »Natürlich musste Kabachetka ihren Charme durch

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