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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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hast du dir das wirklich gut überlegt?«

    »Ich habe es gründlich überdacht.«
    Thrix war zu überrascht von diesem Vorschlag, um ihre Gedanken einfach ordnen zu können. Sicher, sie mochte Sarapen nicht. Aber Markus auch nicht.
    Für ihre Rückkehr in die Burg hatten sie ihren Streit vorübergehend auf Eis gelegt, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich daraus eine bleibende Freundschaft entwickelte.
    »Warum stellst du dich so gegen Sarapen? Nur, weil Markus dir lieber ist?«
    »Jedes meiner Kinder ist mir gleich lieb«, antwortete Verasa.
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    »Aber Sarapen hat sich nicht an die moderne Welt angepasst. Markus ist viel besser geeignet, um den Clan in die Zukunft zu führen.«
    Thrix schüttelte den Kopf. Bei dem Gedanken, ihrer Mutter wären alle ihre Kinder gleich lieb, musste sie sich ein Lächeln verkneifen. In Wahrheit kam Markus lange vor ihnen, so war es immer gewesen.
    »Ich will mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Wenn Sarapen mit seinen Anhängern gegen Markus und seine Anhänger kämpft, wird sich das wohl kaum auf unsere Anwesen beschränken. Ich will nicht, dass nachher prügelnde Werwölfe in meine Modenschauen platzen. Den Zeitschriftenredakteuren würde das sicher nicht gefallen.«
    »Vielleicht hätten sie dann etwas Neues und Aufregendes, worüber sie schreiben könnten, meine Liebe«, sagte Verasa, die nicht vollkommen humorlos war.
    Für Verasa war der Fürst zu plötzlich gestorben. Der Große Rat bestand aus siebzehn Mitgliedern, und der neue Fürst benötigte neun Stimmen, um gewählt zu werden. Die Herrin der Werwölfe war noch nicht in der Lage, Markus genug Stimmen garantieren zu können.
    »Ich habe gehört, dass die amerikanischen Herausgeber des Department Magazine in ein paar Monaten in New York eine europäische Modenschau veranstalten«, sagte Verasa.
    »Und?«
    »Und stell dir mal vor, wie vorteilhaft es für dich wäre, deine Entwürfe dort zu zeigen.«
    »An der Show können nur italienische Designer teilnehmen«, sagte Thrix, die ein wenig überrascht darüber war, dass ihre Mutter überhaupt von der Veranstaltung wusste.
    »So war es geplant«, sagte Verasa. »Allerdings habe ich erst letzte Woche mit dem Vorstandsvorsitzenden der Firma gesprochen, der die Zeitschrift gehört.
    Ich habe einer Wohltätigkeitsorganisati
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    on, bei der er Schirmherr ist, eine beachtliche Summe gespendet. Und ich hatte den starken Eindruck, die Zeitschrift wäre durchaus bereit, ihre ausländische Modewoche um ein oder zwei ausgewählte britische Designer zu erweitern.«

    Thrix sah ihre Mutter an.
    »Willst du mich bestechen?«
    »Dich bestechen?« Die Herrin der Werwölfe wirkte schockiert. »Du meine Güte, Thrix. Manchmal überraschst du mich mit deinen amüsanten Bemerkungen. Du weißt doch, dass ich immer um das Wohl meiner Kinder besorgt bin.«
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    Daniel und Moonglow fuhren mit dem Bus nach Hause.
    »Nur, damit ich das auf die Reihe kriege«, sagte Daniel. »Wir versuchen, einer verrückten jungen Werwölfin aus Schottland mit einer langen Geschichte von Verhaltensstörungen zu helfen. Die anderen Werwölfe können uns nicht helfen, weil sie einen neuen Anführer wählen müssen. Aber ein Feuergeist - was auch immer das sein soll -, die Königin einer anderen Dimension, die ab und zu mal auf der Erde vorbeischaut, um sich von einer dieser Werwölfinnen Kleider machen zu lassen, ist unterwegs in ihre eigene Dimension, um ein neues mystisches Amulett zu besorgen und uns anschließend dabei zu helfen, die junge Werwölfin zu finden, die im Moment wahrscheinlich irgendwo durch die Gegend läuft.«
    »So in etwa«, sagte Moonglow.
    »Sind wir vielleicht wahnsinnig geworden?«, überlegte Daniel. »Ich glaube nicht.«
    »Denn wenn doch, merken wir es vielleicht nicht. Dieser Bus könnte ein Krankenwagen sein, der uns in eine Anstalt bringt, 72
    und wir würden nichts davon mitbekommen, weil wir wahnsinnig sind.«
    »Aber wir denken doch beide das Gleiche«, wandte Moonglow ein. »Ich glaube nicht, dass uns beide gleichzeitig die gleiche Art von Wahnsinn befallen würde.«
    »Und wenn du gar nicht hier bist?«, fragte Daniel. »Vielleicht bin nur ich verrückt.«
    Er wirkte zunehmend besorgt. Moonglow kniff ihn fest in den Arm.
    »Aua! Was sollte das denn?« »Damit du weißt, dass alles real ist.«
    »Kneifen funktioniert nur, wenn man glaubt, man würde träumen«, sagte Daniel grantig. »Nicht, wenn man meint, man wäre wahnsinnig.«
    Als sie zu Hause ankamen, trug Moonglow

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