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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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ansprach, lachten sie so heftig, dass er dachte, sie würden nie wieder aufhören.
    »Butix und Delix? Wer ist das denn?«
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    »Die klingen aber mies!«
    Die Zwillinge schien es nicht im Geringsten zu kümmern, dass der Anführer des Clans schwerkrank war. »Clan? Welcher Clan?« »Der Clan der MacRinnalchs.«
    »Komischer Name für einen Clan.« »Fürst«, sagte Beauty.
    »Fürst«, sagte Delicious. »Fürst Fürst Fürst Fürst Fürst.«
    »Fürst Fürst Fürst Fürst«, fügte Beauty hinzu.
    Beautys Haar war lang und grellblau. Delicious trug ihr Haar ebenfalls lang und in einem extrem scheußlichen Pink. Decembrius fragte sich unwillkürlich, ob die Farben so blieben, wenn die Mädchen sich verwandelten. Er konnte sich kaum vorstellen, wie sie sich als Werwölfinnen benahmen.
    Delicious durchwühlte das Chaos auf dem Boden, offensichtlich suchte sie nach irgendetwas. Sie schmiss ein paar leere Pizzaschachteln zur Seite und legte ein dickes Bündel Geldscheine frei, einen hohen Stapel Zwanzig-Pfund-Noten, die mit einem Gummiband zusammengehalten wurden, insgesamt mehrere tausend Pfund. Die warf sie ihrer Schwester zu.
    »Geh irgendwas kaufen.«
    Beauty warf das Bündel Geldscheine zurück. Das Gummiband riss, und die Scheine flatterten durch das ganze Zimmer. Die Schwestern konnten sich vor Lachen nicht mehr halten. Sie waren, wie Decembrius sich erinnerte, sehr reich.
    Ihr Vater hatte seinen Reichtum durch kluge Investitionen an der Börse vervielfacht, und die Schwestern waren so schlau, ihr Vermögen in den Händen ihrer Londoner Börsenmakler zu lassen und von ihren beachtlichen Einkünften zu leben. Ihnen würde nie das Geld ausgehen.
    »Würdet ihr gerne am nächsten Treffen des Großen Rats teilnehmen?«, wagte er sich vor. »Natürlich seid ihr immer noch Mitglieder.«
    »Wer bist du?«, fragte Beauty mit verwirrtem Gesichtsausdruck.
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    Decembrius seufzte. Sein Handy klingelte. Sarapen rief an. »Der Fürst ist tot«, sagte Sarapen. »Fahr sofort nach Hause. Konntest du bei den Cousinen etwas erreichen?« »Nein«, gab Decembrius zu.

    Er verabschiedete sich mit einem höflichen Gruß. Egal, wie heruntergekommen sie waren, sie gehörten schließlich immer noch zur Herrscherfamilie der MacRinnalchs. Unzufrieden verließ Decembrius ihr Haus. Nicht nur, weil er mit seinem Auftrag gescheitert war. Decembrius betrachtete sich selbst als jungen, modernen Werwolf. Aber verglichen mit den Zwillingen fühlte er sich so altmodisch wie der Fürst. Er überlegte, ob er sich ein zweites Piercing ins Ohr stechen lassen sollte.
    »Meinst du, er könnte für uns einen Auftritt in Schottland klarmachen?«, fragte Delicious, nachdem er gegangen war.
    »Unsere Band hat sich aufgelöst«, erinnerte ihre Schwester sie.
    »Stimmt ja. Wie ist das passiert?«
    Sie wussten es nicht mehr. Aber es war Nacht geworden und damit Zeit, die umliegenden Bars zu besuchen, also liefen sie in ihre Zimmer und zerrten aus sämtlichen Schubladen und Schränken Kleidungsstücke. Beauty und Delicious besaßen viele Sachen. Sie wollten immer gut aussehen, wenn sie loszogen, und waren dabei meistens erfolgreich.
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    »Du willst Markus als neuen Fürsten nominieren?«
    Thrix war erstaunt. Sie wusste zwar, dass ihre Mutter ihrem zweiten Sohn näherstand, aber sie wäre nie auf den Gedanken gekommen, Verasa könnte sich ernsthaft gegen Sarapen stellen.
    »Das wird die Familie entzweien.«
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    »Unsere Familie steht sich ohnehin nicht nahe, meine Liebe. Das weißt du doch.«
    Sie flogen zusammen mit Markus nach Schottland. Auf ein Zeichen von seiner Mutter hin hatte Markus Verasa mit ihrer Tochter allein gelassen.
    »Mutter, ich bin schockiert.«
    »Ich weiß, das kommt sehr plötzlich. Ich wollte viel umfangreichere Vorbereitungen treffen, aber der Tod des Fürsten ist früher eingetreten, als ich erwartet hatte.«
    »Glaubst du wirklich, dass der Große Rat für Markus stimmt? Ist dir klar, was Sarapen tun wird, wenn er davon erfährt?«
    »Mit seiner traditionellen Einstellung wird er die Entscheidung des Großen Rats respektieren.«
    »Das wage ich sehr zu bezweifeln. Danke für die Warnung, Mutter. Wenn ich den Ratssaal betrete, dann nur mit einem vorbereiteten Schutzzauber, und dir würde ich raten, einen Leibwächter mitzunehmen.«
    Verasa tat schockiert.
    »Ein Sohn der Herrin der Werwölfe wird seine Mutter nicht angreifen.«
    »Die Tochter des Fürsten greift auch nicht ihren Vater an, aber das hat Kalix nicht davon abgehalten. Mutter,

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