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Kalle Wirsch und die Wilde Utze

Kalle Wirsch und die Wilde Utze

Titel: Kalle Wirsch und die Wilde Utze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilde Michels
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sich nach
verschiedenen Richtungen. Juke ergriff sofort die Säge, und während er seine
Arbeit in Angriff nahm, sang er laut und nach eigener Melodie: »Ich fange an,
ich lege los, ich starte, ich beginne...«
    Daß der Kohlen-Juke allein in der Bucht
zurückblieb, war dem Salamander gerade recht. Aus seinem Schlupfwinkel im Sand
beobachtete er den Fortgang von Jukes Arbeit. Er sah, wie Juke die Bretter
abmaß, wie er sie zurechtschnitt und zusammensetzte. Jukes Gesang begleitete er
mit hämischem Quarren.

    Als das Boot fast fertig war, verließ der
Salamander seinen Spähposten und kroch zu Quarro und Querro. Er schärfte ihnen
ein, was sie zu tun hatten, und schickte sie zum Strand. Juke hatte gerade ein
neues Lied begonnen, in dem sich »schönes Schiff« auf »weißes Riff« reimte, als
er Quarro und Querro über den
    Sand schlurfen sah. Vor Erstaunen rutschte ihm
der Hammer aus der Hand.
    »Ja, was... ja, was seh ich da? Quarro und
Querro! Wo kommt ihr denn her?«
    Die beiden Trumpe machten recht scheinheilige
Gesichter und erklärten abwechselnd:
    »Wir sind dir nachgelaufen.«
    »Weil es so einsam war ohne dich.«
    »Weil wir Sehnsucht nach dir hatten.«
    Juke traute seinen Ohren nicht. »Sehnsucht nach
mir? Ja so was! Nachgelaufen? Ja so was!« Er besann sich und fragte dann:
»Wieso eigentlich nachgelaufen? Wir haben eure Spuren doch vor uns im
Sand gesehn.«
    Quarro und Querro tauschten einen raschen Blick
und beteuerten:
    »Unsere bestimmt nicht.«
    »Neineinein, das waren andere.«
    »Wir sind ganz vielen Trumpen begegnet.«
    »Und Wirschen und Wolden...«
    »...und Gilchen und Murken.«
    In seiner Gutgläubigkeit merkte Juke nicht, daß
sich Quarro und Querro gegenseitig im Lügen anfeuerten. »Ja so«, sagte er, »da
waren noch andere. — Ja dann!«
    »Außerdem«, fing Quarro wieder an, »haben wir
gedacht, du brauchst uns vielleicht.«
    »Wir wollten dir helfen«, sagte Querro.
    »Arbeiten helfen«, bekräftigte Quarro.
    Juke betrachtete seine beiden faulen Trumpe mit
wachsendem Erstaunen. »Helfen? Arbeiten? Sehnsucht nach mir? — Ich kenne euch
gar nicht mehr. Ihr seid ja ganz verwandelt. Richtig freundlich, hilfsbereit,
pflichtbewußt, gefällig.«
    »Und Wörter«, schrie Quarro, »Wörter sammeln wir
auch.«
    »Ist das wahr? Wirklich, wahrhaftig, ernstlich
wahr?« fragte Juke. »Jetzt ist euch also endlich ein Licht für das Höhere
aufgegangen.«
    Quarro vergaß sich einen Augenblick und
meckerte: »Denkste!«
    Aber Querro fuhr schnell dazwischen und sagte:
»Der Quarro hat gemeint: da denkste richtig.«
    Juke nickte ihnen freundlich zu. »Eure
Verwandlung, wirklich, eine große Freude.«
    Er griff wieder nach dem Hammer. »Wie gefällt
euch übrigens mein Boot? — Wenn ihr mir dieses Brett festhalten wollt, bitte!
Es ist das allerletzte. Noch zwei Schläge, und dann bin ich fertig.«
    Quarro und Querro packten das Brett sofort an
beiden Enden und stemmten es hoch.
    »Aber gern!«
    »Mit Vergnügen.«
    »Ist es so richtig?«
    »Sollen wir auch mal hämmern?«
    Sie drängten sich zur Arbeit wie noch nie, und
wenn Juke nicht so arglos gewesen wäre, hätte er Verdacht geschöpft. So aber
war er von Zufriedenheit erfüllt. Er freute sich, daß er am Meer war, er freute
sich über das Boot, und er freute sich über die beiden Trumpe. Mit ein paar
Hammerschlägen nagelte er das letzte Brett fest. Dann ging er um das Boot herum
und betrachtete es von allen Seiten.
    »Wir wollen’s gleich mal ausprobieren, ob’s auch
gut schwimmt«, schlug Quarro vor.
    Juke schnitt noch zwei Bretter als Ruder zurecht
und legte sie ins Boot. Zu dritt schoben sie es ins Wasser und machten eine
Probefahrt.
    »Kalle Wirsch wird staunen«, sagte Juke, als sie
wieder anlegten.
    »Wann kommt er denn?» fragte Quarro.
    »Bald«, antwortete Juke. »Und Tutulla auch.«
    »Dann wird’s aber Zeit«, sagte Querro.
    »Zeit für was?« erkundigte sich Juke.
    Querro überhörte die Frage und sagte: »Es wäre
gut, wenn du das Boot inzwischen anhängen könntest. Hast du ein Tau?«
    »Ein Tau?« Juke schüttelte den Kopf. »Das ist
dumm. Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Da können wir aushelfen«, sagte Quarro und zog
ein Seil aus der Tasche.
    »Ein Seilchen«, sagte Querro, »mit dem kann man
was zubinden, zuwickeln, zuschnüren...«
    »...zuziehen, zuknoten«, half Quarro.
    Juke blickte auf. »Was höre ich? Ihr habt nicht
geschwindelt. Ihr habt das Wörtersammeln wirklich von mir gelernt. Freude,
große Freude!«
    »Wir

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