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Kalt kommt der Tod (German Edition)

Kalt kommt der Tod (German Edition)

Titel: Kalt kommt der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Sprado
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die Tür hinter sich zu. Fünf Minuten später kehrte er mit finsterer Miene zurück.
    »Der Präsident ist einverstanden«, sagte er.
    »Meine Konten in Russland«, sagte Choma, »bleiben selbstverständlich die nächsten zweiundsiebzig Stunden aktiv, so lange, bis ich meine hiesigen Einlagen auf Banken meines Vertrauens transferiert habe. Ahnst du, über welche Summe ich rede?«
    »Nun«, sagte Worobjow, »Aktien, Fonds, Kredite und Beteiligungen zusammengerechnet, dürften es deutlich mehr als zehn Milliarden Dollar sein. Wenn Sie davon in den nächsten drei Tagen zwei Milliarden Dollar flüssig machen können, wäre das ein guter Schnitt.«
    »Du hast deine Hausaufgaben gemacht.«
    »Wir kennen unsere Geschäftspartner.«
    Worobjow zog seinen Mantel an und streifte sich weiche schwarze Lederhandschuhe über.
    »Vergiss deinen Schal nicht«, sagte Choma. »Draußen frieren die Spatzen an den Ästen fest.«
    In der Tür drehte sich Worobjow noch einmal um.
    »Der Präsident bat mich außerdem, Ihnen eine persönliche Nachricht zu übermitteln. Er sagt, wir werden die Frau finden, bevor sie Schaden anrichten kann.«
    »Wohl kaum«, entgegnete Choma.
    104
    Bremen.
    Erwartungsvoll hefteten sich alle Augen auf Packer. Was hatte Vollmer gesagt?
    Er packte Vollmer am Kragen seines Sakkos und zog ihn auf die Beine.
    »Und du erzählst mir wirklich keinen Scheiß?«
    Vollmer schüttelte energisch den Kopf.
    »Es ist, wie ich sage.«
    Seine Hände gegen den Unterleib gepresst, versuchte er, mit wackligen Knien stehen zu bleiben, und schwankte dabei leicht hin und her.
    »Eigentlich sollten Carolin und Chomas Sohn ebenfalls in Barentsburg an Bord der Experience gehen, das war der Plan. Auf einem Riesenberg-Schiff, glaubte Choma, würde keiner nach Carolin suchen. Im letzten Moment entschied er sich jedoch anders und ließ die beiden auf seine Yacht bringen, die er von Tromsö nach Spitzbergen beordert hatte. Der Bordhubschrauber flog auf halber Strecke los, holte sie in Barentsburg ab.«
    »Wo ist die Yacht jetzt?«, fragte Kokina.
    »Auf dem Weg nach Hamburg«, sagte Vollmer, »gegen Abend wird sie dort eintreffen. In den nächsten Wochen soll sie bei Blohm + Voss generalüberholt werden. Choma will Carrara-Marmor aus der Toskana in den Bädern haben und neue französische Armaturen. Die Gästezimmer werden mit Jagdtrophäen ausgestattet. Köpfe von Wasserbüffeln, Kudus und Antilopen, lauter so Zeug. Weil Putin und seine Frau Ludmilla und ein paar von deren Freunden über Ostern an Bord kommen werden. Choma hat sie auf eine Reise rund um Großbritannien eingeladen.«
    Kokina: »Wie viele Männer sind an Bord?«
    »Auf dem Schiff war ich nur ein Mal«, erwiderte Vollmer. »Im Sommer vor drei Jahren. Choma hatte uns, mich und Carolin, zu einer Mittelmeerkreuzfahrt mitgenommen. Marseille, Genua, Capri, Sizilien. Ich schätze, neben den anderen Gästen, einer Popsängerin aus Frankreich und einem spanischen Adligen mit seiner türkischen Bauchtänzerin, waren vielleicht zwanzig Besatzungsmitglieder an Bord. Und fünf Bodyguards, die immer dabei sind, egal wohin das Schiff fährt.«
    »Zu viele für uns, wenn wir es allein machen«, meinte Kokina. »Wir müssen die Polizei einschalten.«
    O. C. Riesenberg hatte die Augen geschlossen. Sein Kinn war tief auf die Brust gesunken. Er sah aus, als ob er schlief, doch sein Gehirn arbeitete fieberhaft.
    »Denkst du das auch?«, fragte Packer ihn.
    »Das würde Carolin nicht überleben«, sagte er. »Du weißt, was du zu tun hast, Phong. Enttäusch mich nicht.«
    »Werde ich auch gefragt?«, wollte Kokina wissen. »Wenigstens der Form halber?«
    »Du bist der Köder«, antwortete Packer.
    105
    An Bord der Maschine, die aus Frankfurt kommend auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel landete, befanden sich drei Männer, die vor wenigen Stunden die Zollkontrolle bei der Einreise nach Deutschland mit ihren Diplomatenpässen problemlos passiert hatten.
    Die Männer gehörten der russischen Elite-Einheit »Alpha« an, die der ehemalige KGB-Boss und spätere Staatschef Juri Andropow nach dem Überfall der Palästinenser auf das olympische Dorf 1974 in München gegründet hatte. Als Vorbilder dienten ihm die britische SG-9 und die Sondereinheiten des israelischen Mossad. Mittlerweile bildete die Spezialtruppe »Alpha« das Kernstück des »antiterroristischen Zentrums« des Inlandsgeheimdienstes FSB. Zweihundertdreißig dieser universell ausgebildeten Kämpfer waren in Moskau stationiert,

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