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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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schneller dazu bringen konnten, einem den Schlagstock in die Nieren zu prügeln, als wenn man ihm auf die Rückbank kotzte.
    »Vorsicht mit dem Kopf«, wiederholte der Deputy und Kurtz musste schließlich doch lachen, als sie ihn mit gespielter Fürsorge in den Streifenwagen hineinbugsierten.

KAPITEL 32
    Es regnete noch immer ohne Unterlass, als Kurtz den Pinto auf dem Highway 16 nach Norden lenkte. Nur einer der Scheibenwischer funktionierte, aber es war immerhin der auf der Fahrerseite, daher störte es ihn nicht sonderlich. Er hatte eine Menge Anrufe zu erledigen und es waren keine Anrufe, die man von einem Mobiltelefon aus tätigen wollte. Dummerweise musste er noch mindestens 25 Meilen auf diesem öden Landstraßenabschnitt zurücklegen, um ein Münztelefon zu erreichen. Die nächste Tankstelle war noch eine Dreiviertelstunde Fahrt entfernt. Außerdem hatte er vergessen, in Neola haltzumachen, um sich Kleingeld zu besorgen. Zur Hölle damit!
    Sie hatten ihm seine kompletten Besitztümer zurückgegeben – mit Ausnahme der 38er –, bevor Sheriff Gerey ihn an seinem Pinto rauswarf. Er stand noch an der gleichen Stelle, wo er und Rigby ihn vor dem Ausflug auf den Wolke-Sieben-Hügel zurückgelassen hatten. Sogar die Ray-Charles-Sonnenbrille steckte wieder in seiner Jackentasche, was gut war. Wenn Kurtz das Glück haben sollte, diesen ganzen Mist zu überleben, wollte er nicht von Daddy Bruce im Affekt getötet werden, weil er die Sonnenbrille seines großen Idols verschlampt hatte.
    Er kramte in seinen Taschen, fand das Handy, das Gonzaga ihm gegeben hatte, und wählte die einzige eingespeicherte Nummer.
    »Ja?« Es war Toma Gonzaga selbst.
    »Wir müssen uns treffen«, erklärte Kurtz. »Heute noch.«
    »Haben Sie Ihre Aufgabe erledigt?« Nicht Job, sondern Aufgabe. Das war kein gewöhnlicher Ganove.
    »Yeah«, antwortete Kurtz. »Mehr oder weniger.«
    »Mehr oder weniger?« Kurtz sah vor seinem geistigen Auge, wie der gut aussehende Mafiaboss die Augenbrauen hochzog.
    »Ich habe die Information, die Sie brauchen, aber sie wird Ihnen nicht viel nützen, wenn wir uns nicht in den nächsten Stunden treffen.«
    Es gab eine Pause. »Heute Nachmittag bin ich beschäftigt. Aber am Abend …«
    »Heute Nachmittag oder gar nicht«, unterbrach ihn Kurtz. »Wenn Sie warten, verlieren Sie alles.«
    Eine kürzere Pause. »Gut. Kommen Sie in mein Anwesen auf Grand Island um …«
    »Nein. Mein Büro.« Kurtz sah auf sein Handgelenk. Er hatte die Armbanduhr übergestreift, nachdem ihm seine Finger wieder gehorchten, doch jetzt tat ihm der Kopf dermaßen weh, dass er Probleme hatte, seinen Blick zu fokussieren. »Es ist ungefähr drei. Ich erwarte Sie um 17 Uhr in meinem Büro.«
    »Wer wird sonst noch da sein?«
    »Nur ich und Angelina Farino Ferrara.«
    »Ich werde einige meiner Mitarbeiter …«
    »Bringen Sie eine ganze Armee mit, wenn Sie wollen«, schnitt ihm Kurtz das Wort ab. »Aber lassen Sie sie draußen. Das Treffen halten wir in einer Dreierrunde ab.«
    Es entstand ein langer Moment des Schweigens, während Kurtz sich darauf konzentrierte, auf der kurvigen Straße zu bleiben. Die wenigen Fahrzeuge, die ihm entgegenkamen, hatten Licht und Scheibenwischer eingeschaltet. Kurtz fuhr schneller als der restliche Verkehr in Richtung Norden.
    Er wischte sich mit der Telefonhand erneut die Nässe aus den Augen. Seine Finger und Arme taten noch immer höllisch weh – es hatte fast fünf Minuten gedauert, nachdem sie ihn am Pinto rausgeworfen hatten, bis genügend Gefühl in seine Gliedmaßen zurückkehrte, um fahren zu können. Die Schmerzen der wieder zum Leben erwachten Arme und Hände waren schließlich zu stark gewesen und er übergab sich im Gestrüpp neben dem Wagen.
    Sheriff Gerey und sein Deputy warteten derweil neben ihrem Streifenwagen, um ihn aus der Stadt eskortieren zu können. Gerey sagte etwas, worüber der Deputy kichern musste, während Kurtz auf Händen und Knien im Unkraut kauerte. Kurtz hatte es auf die immer länger werdende Rechnung dieses Vollpfostens gesetzt.
    »Gut, ich werde da sein«, versprach Toma Gonzaga und legte auf.
    Kurtz schleuderte das Telefon auf den Beifahrersitz. Seine Hände ähnelten eher knorrigen Haken als menschlichen Körperteilen.
    Er holte sein eigenes Handy heraus, schaffte es, Angelinas Nummer einzutippen, und lauschte ihrer Stimme auf dem Anrufbeantworter.
    »Gehen Sie ran, verdammte Scheiße. Gehen Sie ran.« Es kam einem Gebet näher als alles andere, was Kurtz an diesem

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