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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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langen Tag von sich gegeben hatte.
    Sie tat es. »Kurtz, wo sind Sie? Was ist …«
    »Hören Sie gut zu.« Er erzählte ihr schnell von dem Treffen und sagte ihr, dass sie um 16:45 Uhr dort sein solle, eine Viertelstunde vor Gonzaga. »Es ist ungeheuer wichtig, dass Sie pünktlich sind.«
    »Kurtz, wenn es um letzte Nacht geht …«
    Er legte auf, begann eine andere Nummer einzutippen, doch dann legte er das Handy einen Moment beiseite.
    Die Straße verlief jetzt schnurstracks geradeaus, aber sie schien leicht auf und ab zu wogen und drohte, jeden Moment die Richtung zu wechseln. Kurtz begriff, dass sein Innenohr in der letzten Stunde etwas abbekommen hatte, wahrscheinlich auf der Treppe. Er schüttelte den Kopf – spritzte mit Wasser und Blut um sich – und konzentrierte sich darauf, den Pinto auf dem wogenden, zitternden Highway zu halten. Kurtz’ Turnschuhe waren zerfetzt, seine Jacke triefte, Hose, Hemd, Socken und Unterwäsche, alles war klatschnass.
    Ein Pick-up bretterte vor ihm über den Asphalt und wirbelte Sprühregen auf, doch Kurtz passierte ihn, ohne zu verlangsamen. Der andere Wagen war auf der schmalen Straße mit etwa 80 Stundenkilometern unterwegs; Kurtz’ jammernder, vibrierender, protestierender Pinto fuhr mindestens 120.
    Rigby und er hatten am Morgen mehr als anderthalb Stunden gebraucht, um von Buffalo runter nach Neola zu fahren. Kurtz wollte in weniger als einer Stunde zurück sein. Er wusste noch genau, wann der Wagen des Sheriffs an der Stadtgrenze von Neola umgekehrt war – wenn er seine momentane Durchschnittsgeschwindigkeit hielt, würde er es schaffen.
    Kurtz tippte eine weitere Telefonnummer ein. Ein Bodyguard nahm ab. Kurtz bestand darauf, mit Baby Doc persönlich zu sprechen, und wurde schließlich weitergereicht. Kurtz erklärte dem Boss von Lackawanna, wie wichtig es war, dass sie sich heute noch trafen. Bald. In der nächsten Stunde.
    »Wichtig für Sie«, erkannte Baby Doc, »aber nicht unbedingt für mich. Sie rufen doch nicht etwa von einem Handy aus an, Kurtz?«
    »Doch. Ich bin in ungefähr einer halben Stunde in Lackawanna. Sind Sie im Curly’s? «
    »Es geht Sie einen Dreck an, wo ich mich gerade rumtreibe. Was wollen Sie?«
    »Erinnern Sie sich an die Bezahlung, die ich Ihnen als Gegenleistung für den Gefallen versprochen habe?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie sich in der nächsten Stunde mit mir treffen, verschaffe ich Ihnen einen fetten Profit. Und ich meine wirklich fett. Wenn Sie mich abweisen, stehen Sie mit leeren Händen da.«
    Die Stille währte lange und Kurtz war sich fast sicher, dass das Handy in den Hügeln kurz vor East Aurora die Verbindung verloren hatte.
    »Ich bin im Curly’s «, verkündete Baby Doc schließlich. »Aber beeilen Sie sich. In 90 Minuten wollen sie den Laden für das Sonntagabendgeschäft öffnen.«
    Der Highway 16 wurde vierspurig und schlängelte sich mit dem neuen Etikett Highway 400 ostwärts nach Buffalo. Kurtz nahm die Ausfahrt East Aurora und brauste mit hoher Geschwindigkeit die sechs Meilen durch Orchard Park, dann bog er hinter der Schnellstraße wieder nordwärts auf die 219 nach Lackawanna ein.
    Er rief Arlenes Privatnummer an. Keine Antwort. Er versuchte es unter ihrer Mobilnummer. Keine Antwort. Er rief im Büro an. Sie ging beim zweiten Klingeln dran.
    »Was machst du so spät am Sonntagnachmittag im Büro?«, fragte Kurtz.
    »Ein paar Dinge überprüfen«, gab seine Sekretärin zurück. »Ich habe endlich die Privatnummer vom früheren Direktor der psychiatrischen Anstalt in Rochester herausbekommen. Er ist im Ruhestand und lebt in einem Haus am Lake Ontario. Und ich probiere ein paar andere Möglichkeiten aus, an die Militärakten ranzukommen, deshalb …«
    »Verlass das Büro. Ich brauche es für ein paar Stunden und will dich nicht in der Nähe haben. Geh nach Hause. Sofort.«
    »Okay, Joe.« Eine Pause entstand, in der er hören konnte, wie Arlene eine Zigarette ausdrückte. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ich bin okay. Ich will dich nur nicht dort haben. Und wenn noch irgendwelche Akten oder sonst etwas auf den Schreibtischen liegen, dann räum sie bitte weg.«
    »Soll ich dir die Ausdrucke von O’Tooles E-Mails in die Schublade legen?«
    »O’Tooles …«, begann Kurtz. Dann erinnerte er sich an ihren Anruf von heute Morgen, dass jemand O’Tooles Computer benutzt hatte, um sich in ihr E-Mail-Postfach einzuloggen. Arlene hatte den Inhalt sichern können, bevor der Eindringling Zeit fand, alles zu löschen. »Ja,

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