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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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auf seine Handfläche rieseln und gab Kurtz die leere Waffe zurück.
    »Können wir Sie irgendwo absetzen?«, erkundigte sich Gonzaga fürsorglich.
    Kurtz warf einen Blick durch die getönten Scheiben. Sie waren in der Nähe von Hyatt und Kongresszentrum angelangt. Die Filiale von Brian Kennedys Sicherheitsdienst befand sich lediglich einen Block entfernt.
    »Am besten gleich hier«, sagte Kurtz.
    Als er schon auf dem Bordstein stand, rief ihm Toma Gonzaga hinterher: »Eine Sache noch, Mr. Kurtz.«
    Kurtz wartete. Die frische Luft empfand er nach dem muffigen Inneren der Limousine, das mit dem Rasierwasser der Leibwächter geschwängert war, als pure Wohltat.
    »Es heißt, Angelina habe einen Profikiller angeheuert, den man den Dänen nennt«, verriet Gonzaga. »Und sie soll ihm eine Million Dollar im Voraus gezahlt haben, damit er offene Rechnungen begleicht.«
    Hübsch, dachte Kurtz. Angelina Farino Ferrara warnte ihn, dass Gonzaga den Dänen beauftragt hatte. Gonzaga warnte ihn umgekehrt, dass sie dahintersteckte. Aber warum sollte überhaupt einer der beiden mich warnen?
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Sie werden sich unter diesen Umständen etwas mehr Mühe geben, die 100.000 Dollar zu verdienen«, antwortete Gonzaga. »Zumal alles darauf hindeutet, dass Sie eine der alten Rechnungen sind, die Angelina begleichen lassen will.«

KAPITEL 9
    Empire State Security and Executive Protection hatte Büroflächen in der 20. Etage eines der wenigen Hochhäuser im Zentrum von Buffalo angemietet. Die Rezeptionistin war eine attraktive, fröhliche Eurasierin, tadellos gekleidet, die Kurtz’ Verbände und Blutergüsse mit höflicher Professionalität hinweglächelte. Sie rief Mr. Kennedy an, sobald Kurtz seinen Namen genannt hatte. Sie fragte ihn, ob er Kaffee, Orangensaft oder Mineralwasser trinken wollte. Kurtz lehnte ab und ärgerte sich im gleichen Moment. Eine leichte Benommenheit, die sich über die Schmerzen in seinem Schädel gelegt hatte, erinnerte ihn daran, dass er seit über 24 Stunden nichts mehr gegessen oder getrunken hatte.
    Kennedy tauchte aus einem Seitengang auf, schüttelte Kurtz die Hand, als sei er ein Geschäftskunde, und führte ihn durch ein kurzes Labyrinth von Fluren und Büroräumen mit Glaswänden, in denen Männer und Frauen an modernen Terminals mit riesigen Flachbildmonitoren arbeiteten.
    »Das Sicherheitsbusiness scheint gut zu laufen«, konstatierte Kurtz.
    »Tut es«, bestätigte Brian Kennedy. »Ungeachtet der schlechten Wirtschaftslage. Oder vielleicht gerade deshalb. Die, die nichts haben, schmieden Pläne, es sich auf illegale Weise zu beschaffen. Und die Glücklichen, die noch etwas haben, bezahlen gerne mehr, um ihre Besitztümer abzusichern.«
    Kennedys Eckbüro wurde durch stabile Trennwände vom Rest des betriebsamen Irrgartens abgeschottet. Die beiden Außenwände waren vom Boden bis zur Decke verglast und boten einen spektakulären Blick auf Buffalo. In der Mitte stand ein Schreibtisch in modernem, aber nicht übertriebenem Design. Dazu gesellten sich drei Computerterminals, eine bequeme Ledercouch und ein kleiner ovaler Besprechungstisch in der Ecke zwischen den Glaswänden. Ein hochwertiger Videorekorder und ein Flatscreen warteten auf einem Sideboard auf ihren Einsatz. Von der anderen Seite des Besprechungstischs lächelte ihm Rigby King entgegen.
    »Joe.«
    »Detective King.«
    Kennedy gab Kurtz mit einer geschmeidigen Handbewegung zu verstehen, dass er sich rechts neben Rigby setzen solle. Er selbst nahm am gegenüberliegenden Ende des Ovals Platz. »Detective King hat darum gebeten, an unserem Treffen teilnehmen zu dürfen, Mr. Kurtz. Ich denke, Sie haben nichts dagegen.«
    Joe zuckte die Schultern, zog sich einen Stuhl heran und deponierte Gonzagas Ledermappe neben seinem Stuhl auf dem Boden.
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten, Mr. Kurtz? Kaffee, Wasser, ein Bier?« Kennedy röntgte Joes Augen, als er die Ray-Charles-Sonnenbrille absetzte. »Nein, ein Bier wäre jetzt wahrscheinlich nicht das Richtige. Sie dürften eine beträchtliche Menge an Schmerzmitteln intus haben.«
    »Nein, danke«, lehnte Kurtz ab.
    »Du hast das Krankenhaus heute Morgen ziemlich überstürzt verlassen, Joe«, mahnte Rigby King. Ihre braunen Augen waren genauso schön, tief, intelligent und wachsam, wie er sie in Erinnerung hatte. »Deine Klamotten liegen noch dort.«
    »Ich habe andere aufgetrieben. Bin ich jetzt verhaftet?«
    Rigby schüttelte den Kopf. Sie war drei Jahre älter als Kurtz,

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