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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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passierte.
    »Es gibt keine Kamera an der Ausfahrt«, erklärte Rigby. »Wir haben keine Aufnahme, wie der Wagen wegfährt – jedenfalls nicht, bevor er die Kasse vor der Schranke erreicht.«
    »Warum ist er nicht zurückgekommen, um die Sache zu Ende zu bringen?«, wunderte sich Kurtz. Er betrachtete seinen eigenen Körper direkt neben dem von O’Toole und rätselte über das Verhalten des zweiten Schützen.
    »Wir wissen es nicht«, entgegnete Kennedy. »Aber in etwa einer Minute kommt eine Stenografin des Gerichts durch eine der Parkhaustüren … ah, da ist sie ja … Möglicherweise hat sie den Schützen verjagt.«
    Die Schützen, dachte Kurtz. Die Erinnerung an den Adrenalinkick schickte ein penetrantes Pochen durch seinen Kopf.
    Auf dem Monitor betrat eine Frau das Parkdeck, schlug eine Hand vor den Mund und rannte zurück in Richtung Aufzug.
    Kennedy hielt das Band an. »Weitere dreieinhalb Minuten, dann kümmert sich ein herbeigerufener Mitarbeiter des Wachpersonals um Sie. Er hat laut seiner Aussage niemanden sonst gesehen, nur Sie und Peg. Er alarmierte sofort den Rettungsdienst. Dann dauert es weitere zehn Minuten mit ein paar hektisch herumlaufenden Leuten, bis die Notärzte eintreffen. Peg hatte riesiges Glück, dass sie den massiven Blutverlust überlebte.«
    Warum gab uns der zweite Schütze nicht den Rest?, fragte sich Kurtz noch einmal. Wen auch immer von uns beiden er auf dem Kieker hatte.
    Kennedy legte eine andere Kassette in den Rekorder ein. »Warum habt ihr mir Handschellen angelegt?«, füllte Kurtz die entstehende Pause mit einer Frage. Seine Stimme klang nicht gerade freundlich.
    »Wir hatten das Band zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen«, gab sie zurück.
    »Warum nicht?«
    »Die Bänder waren nicht markiert«, antwortete Brian Kennedy für sie. »Es gab einige Verwirrung. Wir konnten die Aufnahmen den Officers Kemper und King erst zeigen, nachdem sie Ihnen gestern Abend einen Besuch abgestattet haben.«
    Ich musste die ganze Nacht diese Scheiß-Handschellen tragen, dachte Kurtz und warf Rigby einen bösen Blick zu. Du hast mich stundenlang hilflos und bewegungsunfähig im Krankenhaus liegen lassen. Sie empfing offensichtlich seine wortlose Nachricht, erwiderte aber lediglich sein Starren.
    »Das ist die Überwachungskamera an der Ausfahrt Market Street«, kündigte Kennedy an und drückte die Wiedergabetaste auf der Fernbedienung.
    Eine junge Schwarze las im gläsernen Kassenhäuschen den National Enquirer. Plötzlich schoss ein Wagen älterer Bauart die Rampe hoch und aus der Tiefgarage heraus, durchbrach die hölzerne Schranke und bog mit quietschenden Reifen nach rechts in die leere Straße ab, wo er verschwand.
    »Standbilder?«, fragte Kurtz.
    Kennedy nickte und ließ das Band zurücklaufen. Er stoppte an der Stelle, als der Wagen gerade gegen die Schranke knallte. Nur der Fahrer war zu sehen, ein Mann mit wilder Mähne, das Gesicht abgewandt, der Körper lediglich eine Silhouette. Die Kamera erfasste zwar das Kennzeichen, aber das hintere Nummernschild schien mit Dreck verschmiert zu sein. Die meisten Zahlen und Buchstaben waren unleserlich.
    »Hat die Kassiererin etwas erkennen können?«
    »Nicht viel«, erwiderte Kennedy. »Sie war zu überrascht. Männlich. Vielleicht Kaukasier. Eventuell aber auch Hispanier oder sogar Schwarzer. Sehr langes, dunkles Haar. Helles Shirt.«
    »M-hm«, machte Kurtz. »Auf dem Boden vor dem Rücksitz hätte sich noch ein Zweiter verstecken können.«
    »Erinnerst du dich an einen weiteren Mann?«, erkundigte sich Rigby.
    »Ich weiß nicht. Ich meine nur, es hätte sich durchaus noch ein zweiter Mann im Fluchtauto befinden können.«
    »Klar«, nickte Rigby. »Den mormonischen Tabernakelchor im Kofferraum nicht zu vergessen.«
    »Detective Kemper denkt, es könnte ein Pontiac sein«, fuhr Brian Kennedy fort. »Dunkle Farbe, Baujahr vielleicht Ende der 80er, Rostflecken am hinteren rechten Kotflügel.«
    »Das engt die Suche natürlich deutlich ein«, versetzte Kurtz sarkastisch. »Davon gibt es nur ungefähr 30.000 in Buffalo.«
    Kennedy zeigte auf das Standbild mit dem Nummernschild. »Wir haben diesen Ausschnitt vergrößert und glauben, dass da eine Zwei auf dem Schild sein könnte, möglicherweise eine Sieben als letzte Ziffer.«
    Kurtz zuckte die Schultern. »Hat man Officer O’Tooles Rechner überprüft? Irgendwelche auf Bewährung entlassene Häftlinge, die sauer auf sie waren?«
    »Ja, die Polizei hat ihre Festplatte kopiert und ihre

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