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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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ersten Schützen getroffen habe.«
    »Das war also das Motiv«, schlussfolgerte sie. »Er war aus irgendeinem Grund sauer auf O’Toole.«
    »Ich habe genug von seinem Tagebuch gelesen – jedenfalls die Teile in miesem Englisch –, um zu verstehen, dass er sie beschuldigt, sein Leben ruiniert zu haben. Da stand etwas darüber, dass er seine Sandkastenliebe nicht heiraten konnte, weil er von dieser ›zionistischen Schlampe‹ wie ein Verbrecher behandelt wurde.«
    »›Zionistische Schlampe‹? Wusste dieser Idiot nicht, dass O’Toole ein irischer Name ist?«
    Kurtz zuckte mit den Schultern.
    »Nun, damit wäre diese Angelegenheit aus der Welt geschafft, nicht wahr, Joe?«
    Kurtz rieb sich die Wangen und dann die pochende Stirn. Seine Kopfschmerzen fühlten sich an, als würde ihm jemand nicht allzu sanft mit einem Zweipfundhammer, der in eine extrem dünne Socke gewickelt war, Schläge auf den Hinterkopf versetzen.
    »Sie hatten es nicht auf dich abgesehen«, fuhr Arlene fort. »Du hattest nur Pech, im Weg zu sein, als einer von O’Tooles durchgedrehten Schützlingen sie umbringen wollte.«
    »Ja.«
    »Nichts in O’Tooles Akte über Goba deutet darauf hin, dass er sich ihr gegenüber feindselig oder wütend verhielt – die Notizen zu ihren letzten Terminen mit ihm klangen normal, fast schon optimistisch. Aber ich schätze, wenn er verrückt war, ergibt das Sinn. Vielleicht hat er sogar etwas mit dieser alten Lackawanna-Six-Terrorgeschichte zu tun. In Lackawanna laufen eine Menge Bekloppte herum.«
    »Ja.«
    »Dann kannst du dich ja jetzt um die andere Angelegenheit kümmern.« Arlene winkte mit ihrer Kippe zur Karte an der Nordwand mit ihren 22 Stecknadeln. 17 roten und fünf blauen.
    »Ja.«
    »Aber du hast diese Goba-Geschichte nicht eine Sekunde lang geglaubt, oder, Joe?«
    Kurtz schloss die Augen. Er versuchte sich zu erinnern, ob er seit dem halben Donut heute Morgen im Broadway Market etwas gegessen hatte. Offensichtlich nicht. »Nein«, sagte er schließlich. »Ich glaube sie nicht.«
    »Weil du dich an zwei Schützen erinnerst.«
    »Ja. Ich habe Rigby King von dem zweiten Mann erzählt, als ich sie heute Morgen traf.«
    »Wenn ein anderer als Goba hinter dem Steuer saß, als er aus der Tiefgarage geflohen ist, werden sie wahrscheinlich die Blutspuren auf dem Rücksitz finden«, überlegte Arlene.
    »Der Wagen parkte nicht an Gobas Haus.«
    »Du hast gesagt, es sei eine üble Gegend. Und Goba ist seit zwei Tagen tot. Wahrscheinlich haben die Autoknacker nur darauf gewartet, dass irgendwo eine Kutsche zwei Tage lang unbewacht herumsteht.«
    »Ja.«
    »Aber du bist trotzdem nicht überzeugt?«
    »Ich weiß nicht«, wiegelte Kurtz ab. »Auf jeden Fall weiß ich, dass am Mittwoch ein zweiter Mann in der Tiefgarage war. Und wahrscheinlich steuerte er den Wagen aus dem Parkdeck heraus. Goba wäre nie und nimmer alleine bis nach Hause gekommen. Ich glaube nicht einmal, dass er es ohne fremde Hilfe ins Haus und die Treppe hinauf geschafft hätte.«
    »Du sagst, du hast überall Blutflecken und Spuren gesehen. Seinen Handabdruck auf der Küchentür.«
    »Ja.«
    »Und du sagst, es sah aus, als habe er seinen Medizinschrank durchwühlt auf der Suche nach Verbandszeug oder Schmerzmitteln?« Arlene stieß Rauch aus und ließ ihre Fingernägel gegeneinanderknallen.
    »Ja.«
    »Irgendwelche merkwürdigen Fußspuren im Blut oder andere Handabdrücke?«
    »Nein«, sagte Kurtz. »Nicht, soweit ich sehen konnte. Wer auch immer ihn ins Haus geschleppt hat, ließ es so aussehen, als wäre Goba aus eigener Kraft nach oben gekrochen.«
    »Ein Freund vielleicht?«
    »Vielleicht. Aber warum sollte ein Freund Goba nicht ins Krankenhaus bringen? Er war schwer verletzt.«
    »Wegen der Meldepflicht für Schussverletzungen?«
    Kurtz wusste, dass sie recht hatte. Ärzte und Krankenhäuser waren verpflichtet, entsprechende Blessuren umgehend an die Polizei zu melden.
    »Ich wette, es gibt jemenitische Ärzte in Lackawanna, die die Klappe gehalten hätten«, meinte Kurtz. »Ich weiß, dass es auch hier Ärzte gibt, die einen zusammenflicken, ohne es an die Behörden weiterzugeben. Zu einem entsprechenden Preis.«
    »Goba war arm.«
    »Ja.«
    »Joe«, setzte Arlene an und starrte auf die Karte mit den Stecknadeln, »da ist etwas an dieser Heroinkiller-Sache, das du mir nicht erzählt hast. Warum du dich dazu bereit erklärt hast, für Gonzaga und diese Frau zu arbeiten, obwohl es dir zuwider ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Da ist

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