Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Sheep-Dip-Schublade und zog seine Lederjacke von der Stuhllehne herunter.
    »Oh nein«, protestierte Arlene, kam um den Tisch herum und nahm ihm die Pistole aus der Hand. »Du gehst heute Abend nirgendwo mehr hin, Joe.«
    »Muss mit einem Mann in Lackawanna sprechen«, murmelte Joe. »Baby Doc. Muss rausfinden …«
    »Morgen. Deine Wunde blutet schon wieder – die Nähte halten nicht. Ich wechsele den Verband und du kannst auf der Couch schlafen. Das hast du schon oft genug getan.«
    Kurtz schüttelte protestierend den Kopf, ließ sich aber in das kleine Badezimmer führen.
    Die Verbände waren blutverkrustet und sie nahmen Schorf und Haut mit sich, als Arlene sie abriss, doch Kurtz war zu erschöpft, um zu reagieren. Wenn die Kopfschmerzen Lärm waren, dann erreichten sie jetzt das Presslufthammer- und Düsentriebwerkniveau. Er kauerte dumpf auf dem Rand der Dusche, während sie den Erste-Hilfe-Kasten holte, die Kopfverletzung säuberte und desinfizierte und ihm einen frischen Verband anlegte.
    »Ich muss jemanden treffen«, murmelte Kurtz, immer noch sitzend, und versuchte sich vorzustellen, wie er aufstand und sich 38er und Jacke schnappte. Es gelang ihm nicht. »Baby Doc wird wahrscheinlich im Curly’s sein. Es ist Freitagabend.«
    »Er wird morgen auch da sein«, erklärte Arlene, führte ihn ins Büro und drückte ihn auf die alte Couch, bis er sich setzte und dann zurücklehnte. »Baby Doc hält an jedem Samstagmorgen dort Hof.«
    Sie drehte sich zur Seite, um die alte Decke zu nehmen, die auf der Couchlehne lag. Als sie sich wieder umdrehte, war Kurtz bereits eingeschlafen.

KAPITEL 17
    Der Dodger mochte den Samstagmorgen. Er mochte ihn schon immer. Als Kind hatte er die Schule gehasst, die Wochenenden geliebt, es geliebt, den Unterricht zu schwänzen. Die Samstage waren am besten, auch wenn keines der anderen Kinder in der Gegend mit ihm spielen wollte. Aber er bekam seine Samstagmorgen-Comics und dann ging er hinaus in den Wald hinter der Stadt. Manchmal nahm er ein Haustier mit – meistens eine Katze von den Nachbarn, einmal war es auch Tom Hendersons alter Labrador gewesen, ein anderes Mal sogar die grünen und gelben Wellensittiche von diesem blassen Mädchen, Shelley. Es hatte ihm immer Spaß gemacht, Tiere mit in den Wald zu nehmen. Obwohl die Wellensittiche nicht so lustig waren.
    Jetzt fuhr der Dodger langsam durch die ländliche Wohngegend von Orchard Park, diesem noblen Vorort, wo die Buffalo Bills ihre Spiele in dem großen Stadion austrugen. Der Dodger interessierte sich einen Scheißdreck für Football, aber manchmal tat er so, um sich mit einem Typen in einer Sportsbar anzufreunden. Sogar die Frauen in Buffalo waren verrückt nach Football und Hockey und fanden, alle anderen müssten es auch sein. Es öffnete einem Türen bei den Leuten, wenn man so tat, als wäre man einer von ihnen.
    Fast überall in Orchard Park sah es aus wie hier – Landstraßen, die sich als Stadtstraßen ausgaben, abseits der Straßen große und kleine Häuser auf einem halben Hektar Waldland oder weniger. Das Haus, nach dem er suchte, war … genau hier. Wie in den Instruktionen vom Boss beschrieben. Die Route führte einen Hügelkamm entlang und dieses Haus, das komisch achteckig war, stand 30 oder 40 Meter von der Straße entfernt, fast komplett von den Bäumen versteckt.
    Der Dodger fuhr, ohne zu zögern, mit seinem Lieferwagen in die Einfahrt. Draußen stand kein Auto, aber das Haus hatte eine Garage, also konnte der Wagen da drin und sie zu Hause sein. Auf dem Rasen, wie in den Instruktionen beschrieben, thronte ein steinerner Buddha.
    Er parkte das Fahrzeug in der Einfahrt direkt vor der Garage und sprang heraus, pfeifend, mit einem Klemmbrett in der Hand. Der Lieferwagen war mit Schriftzug und Emblem einer bekannten Schädlingsbekämpfungsfirma bemalt und der Dodger trug einen Overall und eine orangefarbene Weste, einen weißen Helm über seiner Dodger-Kappe. Der alte Witz, dass man fast überall problemlos hinkam mit einem Overall, einem Helm und einem Klemmbrett, war in Wirklichkeit kein Witz; mit diesen billigen Requisiten konnte man unter dem Radar der meisten Leute hindurchsegeln.
    Die 9-Millimeter-Beretta des Dodgers steckte in seinem Gürtel, unter der orangefarbenen Warnweste, in einem Holster neben einem eingeklappten 17-Zentimeter-Kampfmesser.
    Immer noch pfeifend klopfte der Dodger an die Haustür und trat einen halben Schritt zurück, wie er es gelernt hatte. Er würde einen weiteren halben

Weitere Kostenlose Bücher