Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Leiche. Wer zur Hölle kann solche Beträge zahlen? Von Little Skag und den anderen Mafia-Arschlöchern wie deiner Freundin und dieser Schwuchtel mal abgesehen.«
    »Also willst du mich anheuern, weil ich billig bin.«
    »Ja.«
    Kurtz bog in die Delaware Avenue ein. Rigby hatte ihm erzählt, dass sie dort in Richtung Sheridan in einem Reihenhaus wohnte. »Das Problem«, erinnerte Kurtz, »ist, dass ich kein Killer bin.«
    »Ich weiß, dass du keiner bist, Joe«, erwiderte Rigby, diesmal in ruhigerem Ton. »Aber du kannst einen Menschen töten. Ich habe es gesehen.«
    »In Bangkok. Bangkok zählt nicht.«
    »Nein«, stimmte Rigby ihm zu. »Bangkok zählt nicht. Aber ich weiß, dass du auch hier Menschen getötet hast. Verdammt, du bist in den Knast gegangen, weil du jemanden aus einem Fenster im fünften Stock geworfen hast. Und jeder Schwarze in den Gettos kennt die Geschichte, wie du im letzten Winter diesen Drogendealer Malcolm Kibunte nachts aus dem Seneca Street Social Club geschleift und in die Niagarafälle geworfen hast.«
    Jetzt war Kurtz mit Schnauben an der Reihe. Er hatte niemanden ins Wasser geworfen. Kibunte baumelte lediglich an einem Seil gefesselt über der Kante im eisigen Wasser, während ihm ein paar einfache Fragen gestellt wurden. Dann hatte der dämliche Idiot beschlossen, sich zu befreien und es mit Schwimmen zu probieren. Niemand konnte am Rand der Niagarafälle flussaufwärts schwimmen, nicht im Dunkeln, im Winter, bei Nacht. Es war ungewöhnlich, dass die Leiche am nächsten Morgen von der Maid of the Mist gefunden wurde – normalerweise boten die Fälle durch das ungeheure Gewicht des herabstürzenden Wassers den Leichen jahrelang oder gar jahrzehntelang unter der Oberfläche ein feuchtes Grab.
    »Neun Jahre sind eine verdammt lange Zeit, um deinen Sohn zurückzuholen. Er wird sich nicht mehr an dich erinnern. Wahrscheinlich trägt er mittlerweile einen Schnurrbart und hat seinen eigenen Harem.«
    » Natürlich wird er sich nicht an mich erinnern«, bestätigte Rigby, aber ohne die Wut, die Kurtz erwartet hatte. Sie klang nur noch müde. »Und ich habe nicht neun Jahre lang gewartet. Ich wollte mich noch im gleichen Monat an die Fersen dieses Drecksacks dranhängen.«
    »Was ist passiert?«
    »Zuerst bekam ich kein Visum von unserem eigenen Auswärtigen Amt. Senator Moynihan – er war damals unser Senator, nicht diese hohle blonde Schwuchtelschlampe, die wir inzwischen haben …«
    »Ich glaube nicht, dass eine Frau eine Schwuchtel sein kann …«
    »Willst du den Scheiß jetzt hören oder nicht?«, fuhr Rigby ihn an. »Moynihan versuchte zu helfen, aber er konnte nichts tun, mir nicht mal eine Einreiseerlaubnis beschaffen. Also nahm ich einen Umweg über Kanada, flog in den Iran, fand heraus, wo Farouz mit seiner Familie in Teheran wohnte, und ging zur Polizei, um ihr den Fall zu schildern – als ich herausfand, dass er mich betrog, stahl mir Eftakar meinen ein Jahr alten Sohn unter dem Hintern weg. Nun, die Cops riefen ein paar Mullahs zur Hilfe und ich wurde innerhalb von 24 Stunden des Landes verwiesen.«
    »Trotzdem …«, begann Kurtz.
    »Das war das erste Mal«, sagte Rigby.
    »Hast du es wieder versucht?«
    »In neun Jahren?« Die Polizistin klang jetzt nüchtern. »Natürlich habe ich es wieder versucht. Als ich nach meinem ersten Versuch zurückkehrte, trat ich in die Polizei von Buffalo ein und versuchte, juristische und politische Hilfe zu bekommen. Nichts. Zwei Jahre später ließ ich mich für eine Weile beurlauben und reiste unter falschem Namen noch einmal in den Iran. Diesmal traf ich Farouz tatsächlich – stellte ihn in einer Art Kaffee- und Raucherclub vor seinen Brüdern und Kumpels zur Rede.«
    »Sie warfen dich wieder aus dem Land?«
    »Nachdem ich drei Wochen in einem Teheraner Knast eingesessen hatte.«
    »Aber du bist zurückgekehrt?«
    »Das nächste Mal kam ich über den Landweg durch die Türkei und den Nordirak. Es kostete mich 10.000 Dollar, durch die Türkei geschmuggelt zu werden, weitere 8000 für die Scheißkurden, um über die Grenze zu kommen, und 5000 für die Schmuggler im Iran.«
    »Woher hattest du das ganze Geld?«, wollte Kurtz wissen, aber was er wirklich dachte, war: Du hattest Glück, dass sie dich nicht vergewaltigt und ermordet haben . Aber das wusste sie sicherlich selbst.
    »Das war in den 90ern«, erklärte Rigby. »Ich packte meine gesamten Ersparnisse ins Portemonnaie und hatte Glück. Dann verpulverte ich alles mit meiner Reise in

Weitere Kostenlose Bücher