Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
streicheln. »Es heißt, der Däne habe über hundert Leute eliminiert, darunter auch diesen Politiker in Holland vor nicht allzu langer Zeit. Wurde nie geschnappt. Verdammt, er wurde noch nicht einmal identifiziert .«
    »Was hat das mit mir zu tun?«, erkundigte sich Kurtz.
    Rigby lächelte ihn an. Sie besaß ein wundervolles Lächeln, fand Kurtz, auch wenn immer ein Hauch von Spott darin lag. »Auf der Wache erzählt man sich, dass du im Farino-Anwesen warst, als ebenjener Däne Schwester Sophia, Papa Farino, ihren Anwalt – wie auch immer der Kerl hieß – und die Hälfte der alten Farino-Leibwächtergarde umlegte. 20 Gorillas beschützten Old Farino, und die Einzigen, die noch standen, als es vorbei war, waren die, die der Däne nicht erledigen wollte.«
    Joe schwieg. Er erinnerte sich mit überraschender Intensität daran, wie er damals ganz still dagesessen hatte, die Handflächen auf den Oberschenkeln, während der große Mann im Regenmantel und dem bayrischen Hut mit Feder den Lauf seiner Halbautomatik von einer Person im Raum auf die nächste richtete und jede mit einem gezielten Schuss tötete. Kurtz’ Name hatte an diesem Tag nicht auf seiner Liste gestanden. Es war eine Art Versehen gewesen. Little Skag Farino, damals noch in Attica, hatte nicht damit gerechnet, dass Kurtz dort war, wenn der Auftragskiller kam, um seine Schwester, seinen Vater und die anderen zu ermorden. Er war zu geizig gewesen, um auf Verdacht für Kurtz zu löhnen.
    »Little Skag ist immer noch im Spiel«, fuhr Rigby fort. »Er überlebte den Messerangriff in Attica, nachdem du und die Ferrara-Schlampe überall herumposaunt habt, dass er eine Minderjährige vergewaltigt hat. Deine Freundin Angelina ließ seinen Anwalt vor ein paar Monaten zur Strecke bringen, aber Little Skag ist noch am Leben – mit einem künstlichen Darmausgang, wenn ich recht verstanden habe – und sitzt sicher in einem Bundesstraflager ein, wo niemand an ihn herankommt. Aber er beschäftigt einen neuen Anwalt. Und ich glaube, er hat noch ein paar Rechnungen offen – mit seiner kleinen Schwester Angelina, dem neuen, stärkeren, schwulen Gonzaga und mit einem kleinen Wicht namens Joe Kurtz.«
    »Du erfindest das gerade alles«, empörte sich Kurtz. »Du spinnst.«
    Rigby zuckte die Schultern. »Kannst du das Risiko eingehen, es zu ignorieren? Bist du so ein wahnsinniger Zocker geworden, Joe?«
    Kurtz rieb sich die Seite seines Kopfes. Der Schmerz schien durch seinen Schädel zu rasen, durch seine Hand bis in die Brust hinein. »Was willst du?«
    »Wie ich schon sagte, ich will dir ein Angebot machen. Mein Angebot lautet wie folgt …« Sie schlürfte einen Schluck Kaffee und räusperte sich. »Joe, du läufst in der Gegend herum und versuchst, diese O’Toole-Schießerei aufzuklären. Ich weiß, dass du von Goba weißt.«
    »Goba?«, fragte Kurtz mit so unschuldiger Stimme, wie es ihm unter Schmerzen möglich war. Kemper hatte ihm den Namen des Jemeniten gestern Abend am Telefon nicht genannt.
    »Fick dich, Joe.« Sie trank ihren Kaffee, ohne ihre leuchtenden Augen von seinem Gesicht abzuwenden. »Ich weiß nicht, wie du von Goba erfahren hast, aber ich glaube, du warst gestern in seinem Haus, bevor wir dort eintrafen. Ich glaube, du hast vielleicht sogar Beweismittel mitgehen lassen. Ich glaube, du handelst immer noch unter der Wahnvorstellung, dass du ein Privatdetektiv bist, Joe Kurtz, Exsträfling, Gauner, auf Bewährung Entlassener und gerissener Mistkerl.«
    »Es war auch meine Schießerei«, meinte Kurtz mit leiser Stimme.
    »Was?«
    »Du hast es die O’Toole-Schießerei genannt. Es war auch meine Schießerei.« Er betastete vorsichtig seinen malträtierten Schädel. Der Schorf war weich. Die Wunde fühlte sich heiß an und pochte unter seinen Fingerspitzen.
    Rigby zuckte die Schultern. »Sie wird künstlich am Leben erhalten. Du hängst mit Baby Doc herum und futterst Eier. Willst du mein Angebot hören?«
    »Sicher.« Er gab seinen Mangel an Enthusiasmus durch einen ausdruckslosen Tonfall zu erkennen, aber es schmeckte ihm gar nicht, dass die Cops von seinem Treffen mit Baby Doc wussten. Es konnte schon als Verstoß gegen die Bewährungsauflagen gewertet werden, wenn er mit einem bekannten Kriminellen redete.
    »Wenn du weiter den Privatschnüffler spielen willst«, zischte sie und vergewisserte sich, dass niemand sie hören konnte. Ruby und Daddy waren in der Küche; Coe Pierce variierte das wenig bekannte Miles-Davis-Stück Peace, Peace . »Wenn

Weitere Kostenlose Bücher