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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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den Iran.«
    »Aber du hast Bobby nicht gefunden?«
    »Diesmal bin ich nicht einmal bis auf 250 Meilen an Teheran herangekommen. Ein paar fundamentalistische Polizisten griffen meine Schmuggler auf und erschossen sie wahrscheinlich. Ich wurde zehn Tage lang auf einer Polizeiwache in der Provinz verhört, bevor sie mich zur Grenze fuhren und wieder rauswarfen.«
    »Haben sie dir was getan?« Kurtz kamen Brandwunden von glühenden Zigaretten in den Sinn, Stromstöße aus Autobatterien.
    »Haben mich nie angerührt«, antwortete Rigby. »Ich glaube, der örtliche Polizeichef hatte etwas für Amerikaner übrig.«
    »Das war’s dann?«
    »Noch lange nicht. 1998 heuerte ich einen Söldner namens Tucker an, um Bobby zu holen. Es war mir egal, ob er Farouz umbrachte, ich wollte nur Bobby zurück. Tucker sagte mir, er habe zu einer Spezialeinheit gehört und sei schon Dutzende Male im Iran gewesen. Er war nach Teheran eingeschleust worden, als Vorbereitung für diesen vermasselten Jimmy-Carter-Überfall im April 1980, um die Geiseln zu befreien …«
    »Nicht gerade die beste Referenz in einem Lebenslauf«, meinte Kurtz. Sie hatten die Sheridan Road erreicht und er bog nach Rigbys Anweisungen erst links ab, dann rechts in ein Gewirr von Straßen mit Reihenhäusern und Apartments, die in den 60ern gebaut worden waren. Rigby wohnte nicht weit von Peg O’Tooles Apartment entfernt. Dort wollte er als Nächstes hin.
    »Nein«, gestand Rigby. »Wie sich herausstellte, war das keine gute Empfehlung für den alten Tucker.«
    »Er hatte keinen Erfolg.«
    »Er verschwand spurlos. Ich erhielt ein Telegramm von ihm aus Zypern, in dem er erklärte, er sei bereit für ›die letzte Phase der Operation‹, was auch immer das heißen sollte. Dann hörte ich nichts mehr von ihm. Zwei Monate später bekam ich ein Päckchen aus Teheran – von Farouz, allerdings ohne Absenderadresse.«
    »Lass mich raten. Ohren?«
    »Acht Finger und ein großer Zeh. Ich erkannte den Ring an einem der Finger wieder. Ein Rubin in einer Art College-Ring, auf den Tucker offenbar mächtig stolz war.«
    »Warum einen großen Zeh?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer«, lachte Rigby. Sie klang nicht sonderlich amüsiert.
    »Und jetzt bist du bereit, wieder hinzufahren, diesmal mit mir.«
    »Noch nicht ganz bereit. Nächsten Sommer vielleicht.«
    »Oh Mann.« Kurtz hielt am Straßenrand vor dem tristen Reihenhaus, das Rigby ihm gezeigt hatte.
    »Und bis dahin werde ich dir so gut helfen, wie ich kann«, versprach sie und sah ihn an. Von ihren Kleidern stieg noch immer der Geruch von Tod und Verwesung auf.
    »Und du vertraust mir, dass ich meinen Teil der Abmachung einhalte, wenn es so weit ist?«
    »Ja.«
    »Was kannst du mir noch verraten, das mir bei dieser Schießerei-Geschichte hilft?«, fragte Kurtz. Er hatte sich entschieden. Er wollte ihre Hilfe.
    »Kemper glaubt, dass du recht hast«, meinte Rigby. »Dass Yasein Goba nicht alleine im Parkhaus war.«
    »Warum?«
    »Aus verschiedenen Gründen. Kemper bezweifelt, dass Goba noch genug Kraft besaß, um sich in seinem Haus die Treppe raufzuschleppen. Der Gerichtsmediziner vertritt die Theorie, dass Goba trotz der Blutspuren überall und der Sauerei im Badezimmer bereits zwei Drittel seines gesamten Blutes verloren hatte, bevor er zu Hause eintraf.«
    »Also hat ihm jemand ins Bad geholfen«, nickte Kurtz. »Noch etwas?«
    »Der verschwundene Wagen. Sicher, in der Gegend wäre er längst gestohlen worden, aber wenn Goba von der Tiefgarage nach Hause gefahren wäre, wären Sitz und Boden und Lenkrad und alles andere blutüberströmt gewesen. Das hätte selbst die Lackawanna-Ganoven hinter der Brücke zögern lassen.«
    »Es sei denn, die Flecken beschränkten sich auf den Rücksitz. Oder den Kofferraum.«
    »Ja.«
    »Vertraust du Kempers Urteil, Rig?«
    »Auf jeden Fall. Er ist ein guter Polizist. Besser, als ich es je sein werde.« Sie massierte sich die Schläfen. »Jesus, werde ich morgen Kopfschmerzen haben!«
    »Willkommen im Club. Noch etwas über Goba?«
    »Wir befragen jeden, der ihn kannte. Und die Jemeniten sind eine eingeschworene Bande und ziemlich einsilbig – vor allem seit dieser Terrorgeschichte im vergangenen Jahr. Aber sie haben uns genug erzählt, um zu wissen, dass Goba ein echter Einzelgänger war. Keine Freunde. Keine Familie. Anscheinend wartete er darauf, dass seine Verlobte ins Land geschmuggelt wird. Wir überprüfen das gerade. Aber Nachbarn sagten uns, sie hätten gesehen, wie Goba ein

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