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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Junkies und Dealer umgelegt. Passt diese Beschreibung auf einen von Ihren Bodyguards?«
    Angelina zögerte eine Sekunde. »Eigentlich nicht«, sagte sie schließlich. »Na ja, Sheffield hat ein paar Lieferungen koordiniert.«
    »Sheffield ist Colin?«, vermutete Kurtz. »Der Lackaffe, mit dem ich in der Nacht zu tun hatte, als wir uns von Big Bore verabschiedeten?«
    »Ja.«
    Kurtz ließ den Lichtstrahl ein letztes Mal durch den Innenraum wandern, über dem besudelten Fahrersitz ließ er ihn einen Moment auf einem sternförmigen Riss in der blutbespritzten Windschutzscheibe ruhen, dann schaltete er die Taschenlampe wieder aus. Sie entfernten sich vom Lincoln und blieben auf dem Bürgersteig stehen. Angelina zog ihr Mobiltelefon aus der Tasche des Kaschmirmantels.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Kurtz.
    »Die Jungs informieren, die ich vorhin angerufen habe, dass sie Reinigungszeug mitbringen sollen.«
    Kurtz streckte die Hand aus und klappte das Telefon zu. »Warum lassen wir den Lincoln nicht, wie er ist. Für die Cops?«
    Sie wirbelte herum. »Sind Sie wahnsinnig? Das ist mein Wagen. Er ist auf mich zugelassen. Jeder Bulle im westlichen New York wird sich an meine Fersen heften, wenn die Polizei den Wagen in diesem Zustand zu Gesicht bekommt.«
    Kurtz zuckte die Schultern. »Hören Sie zu! Gonzaga und Sie haben es – wenn Sie Ihrem Rivalen glauben können – seit Wochen auf andere Weise versucht. Dieser Killer legt Ihre Leute um und Sie kommen mit Eimer und Wischmopp angerannt, um Tatortreiniger zu spielen. Sie sitzen gemeinsam auf mittlerweile 24 Morden, falls man Gonzaga vertrauen kann. Vielleicht ist das genau das, was der Täter oder der, der ihn beauftragt, erwartet.«
    Angelina biss sich auf die Unterlippe, sagte aber nichts.
    »Ich meine, Sie sind beide dermaßen verzweifelt darauf aus, ihn zu finden, dass Sie sogar mich angeheuert haben, um Gottes willen«, fuhr Kurtz fort. »Soll sich doch das Buffalo P. D. ruhig darum kümmern und Ermittlungen aufnehmen!«
    »Aber die öffentliche Aufmerksamkeit …«, begann Angelina.
    »Wird gewaltig sein«, gab Kurtz zu. »Aber niemand wird Sie verdächtigen. Es sind schließlich Ihre Leute, die umgebracht wurden. Sollen doch die Cops ihren Spurensicherungs- und Ballistikkrempel erledigen und nach Leuten fahnden, die mit Blut am Hosenboden herumlaufen.«
    »Die Medien werden durchdrehen«, mutmaßte Angelina. »Sie werden landesweit von einem neuen Bandenkrieg faseln.«
    Kurtz zuckte noch einmal mit den Schultern. »Sie fragen sich doch ohnehin, ob Gonzaga dahintersteckt. Möglicherweise lockt ihn die Medienaufmerksamkeit sogar aus der Reserve. Oder wir können ihn zumindest als potenziellen Drahtzieher von der Liste streichen.«
    Angelina drehte sich zum Lincoln auf dem hinteren Teil des Parkplatzes um. Ein Saab bog von der Pearl ab und hielt nur zwei Parklücken weiter. Drei Jugendliche im College-Alter stiegen lachend aus und gingen zum Hemingway’s. Als das Scheinwerferlicht des Saab über den Lincoln gestreift war, hatte es die durchlöcherte Windschutzscheibe aus der Dunkelheit herausgeschält. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis jemand das ganze Blut bemerkte.
    Sie zögerte noch einige Sekunden. Dann schob sich Angelina eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und pflichtete ihm bei: »Ich glaube, Sie haben recht. Wenigstens diesmal könnten die Cops nützlich sein. Und vielleicht ist es wirklich sinnvoll, sich nicht am Spiel des Mörders zu beteiligen.«
    Sie stiegen wieder in den Pinto ein und Kurtz fuhr die Pearl entlang und dann auf die Main. »Wo möchten Sie hin, wenn Sie nicht zurück in Ihr Penthouse wollen?«, erkundigte er sich.
    »Zu Ihnen.«
    »Zurück ins Büro? Warum?«
    »Nicht ins Büro«, sagte Angelina Farino Ferrara. »Ihre Wohnung . Diese Harbor-Inn-Bruchbude, von der eigentlich niemand etwas wissen sollte.«
    »Das ist Blödsinn.« Kurtz schüttelte den Kopf. »Wenn die Cops anrufen, sollten Sie mit jemandem zu Hause sein, damit Sie ein Alibi besitzen und …« Er schaute zur Seite und erstarrte.
    Angelina hielt die 45er Compact Witness in der rechten Hand und stützte sie auf ihren linken Unterarm. Der schwarze Kreis der Mündung zeigte genau auf Kurtz’ Herz. »Zu Ihnen«, sagte sie. »Nicht zu mir.«
    »Einen Penny für deine Gedanken, Joe«, riss ihn Rigby King jäh aus seinem Flashback heraus.
    »Was?« Die Rigby King, die er von früher kannte, verwendete nicht solche abgedroschenen Floskeln wie Einen Penny für deine Gedanken

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