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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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ausschlafen, um morgen die Leichen zum Ort der Auferstehung zu transportieren. Stattdessen musste er runter an den schwarzen Sozialwohnungen vorbei und die Nacht damit verbringen zu … beobachten! Das hatte der Boss gesagt. Nur beobachten. Er durfte sich diesen dämlichen Privatdetektiv noch nicht einmal pflücken.
    Also war der Dodger nach Süden gefahren, über die schmale Stahlbrücke auf die Insel, vorbei an den Fabriken und halb leeren Sozialwohnungen. Er passierte das dunkle Harbor Inn, warf einen schnellen Blick darauf und stellte seinen Wagen dann anderthalb Blocks südöstlich ab. Von dort brach er auf, um an einer ehemaligen Tankstelle einen halben Block vom alten Hotel entfernt seinen Posten zu beziehen.
    Der Mann – der Boss sagte, sein Name wäre Kurtz, als ob das den Dodger auch nur im Geringsten interessierte – tauchte etwa eine Stunde später in einem verrosteten alten Pinto auf. Eine Frau war bei ihm – die Farino, erkannte der Dodger, als er sie durch sein Fernglas beobachtete. Sie schien mit einer 45er-Halbautomatik auf ihren Begleiter zu zielen.
    Der Dodger hätte in seinem Schatten fast laut losgelacht. Er brachte die beiden Leibwächter der Mafiafrau um und klaute ihren Wagen und was machte die Alte? Entführte kurzerhand den Gauner und früheren Privatschnüffler, nachdem sie ihm in der Chippewa Street einen Besuch abstattete. Nicht zu fassen!
    Die beiden gingen durch den verrammelten Vordereingang des verlassenen Hotels und der Dodger sah, wie im ersten Stock Licht anging. Er war zweimal an dem Gebäude vorbeigefahren und hatte es inspiziert – dabei sogar die halb verborgenen Überwachungskameras an der Nord- und Westseite erspäht. Trotzdem glaubte er, sich unbemerkt an einer der rostigen Feuerleitern oder einem Regenrohr emporhangeln zu können.
    Er konnte sogar bis in den dunklen zweiten Stock hinaufklettern – der wahrscheinlich leer stand, wie der Dodger glaubte, denn dieser Kurtz schien ihm der einzige Bewohner des alten Harbor Inn zu sein – und dann nach unten in den ersten Stock gehen, wo inzwischen drei Lampen hinter den Rollläden brannten. Was auch immer der weibliche Don und Kurtz trieben – der Dodger konnte es sich lebhaft vorstellen –, er würde sie fertigmachen und ihre Leichen in den Mazda packen, bevor sie ihn überhaupt bemerkten.
    Der Dodger schlurfte die finstere, verregnete Straße zurück zum Mazda, nur um einen schwarzen Teenager vorzufinden, der gerade die Fahrertür aufhebelte, und einen anderen, der sich mit einem Brecheisen am Kofferraum zu schaffen machte. Der Junge starrte auf die beiden Leichen. Ihm blieb gerade noch Zeit für ein kurzes »GottverFICKT …«, als ihm der Dodger bereits eine Kugel in den Hinterkopf jagte. Er machte sich nicht einmal die Mühe, den Schalldämpfer zu benutzen.
    Der zweite Junge ließ sein Einbruchswerkzeug fallen und hetzte wie der Teufel davon. Wie viele dieser Getto-Kids war er schnell. Der Dodger – der schon immer gerne rannte – war schneller. Er holte sein Opfer in einer finsteren Seitenstraße kaum hundert Meter entfernt ein.
    Der Halbwüchsige schoss herum und ließ ein Messer aufschnappen. »Jesus, Scheiße, Mann«, sagte der Junge, der sich zusammenkauerte und duckte, »dein Gesicht …«
    Der Dodger steckte die Pistole ins Holster, nahm dem Kleinen mit drei schnellen Bewegungen das Messer ab, kickte ihm die Beine weg und zertrat seinen Kehlkopf mit dem Stiefel. Er ließ die Leiche, wo sie war, ging zum Mazda zurück – niemand hatte auf den Schuss reagiert – und packte die Leiche des ersten Autoknackers auf den Rücksitz. Im Kofferraum war kein Platz mehr.
    Der Dodger fuhr zu der dunklen Gasse, stellte fest, dass der zweite Junge auf irgendeine rasselnde, kratzige, zuckende Weise noch atmete, und schnitt ihm die Kehle mit dessen eigenem Messer durch. Auch diese Leiche deponierte er auf dem Rücksitz. Das ganze Blut würde den Mazda unbrauchbar für zukünftige Anwendungen machen, aber der Boss bezahlte für diese Fahrzeuge und konnte es sich leisten. Schließlich fuhr er zurück zum Parkplatz bei den Marina Towers, wo er die vier leblosen Körper in seinen Lieferwagen umlud und sie zum Harbor Inn kutschierte.
    Der Dodger hatte Reinigungstücher dabei und er brauchte acht Stück davon, um sich halbwegs zu säubern. Außerdem musste er seine Kleidung wechseln.
    Als er wieder seinen Beobachtungsposten an der alten Tankstelle bezogen hatte, schickte der Dodger dem Boss eine Mail, in der er ihm die Situation

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