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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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weiteres Maschinengewehr aus der anderen offenen Tür mähte das Gras keine drei Meter von Rigby entfernt. Sie ließ ihre Pistole fallen.
    Kurtz schleuderte seine ins Gras.
    »AUF DIE KNIE, HÄNDE HINTER DEN KOPF. BEWEGEN SIE KEINEN MUSKEL.«
    Kurtz und Rigby gehorchten, als das riesige schwarze Luftfahrzeug zunächst über ihnen verharrte, dann lautstark auf dem Rasen neben den Schienen aufsetzte und einen blendenden Strudel aus Stroh, Staub und totem Gras aufwirbelte.

KAPITEL 30
    Der Dodger blieb am Waldrand stehen und trat zurück in den Schatten der Bäume, als er den vertrauten Lärm des Huey-Motors und seiner Rotoren hörte. Diese gottverdammten Bewegungsmelder am Zaun.
    Er hatte den Mann und die Frau durch den Wald verfolgt, zugesehen, wie sie Wolke Sieben betraten, dann den Schalldämpfer auf seine Beretta geschraubt und sich langsam auf sie zubewegt, während sie im Gras saßen und redeten. Irgendwie kamen ihm die beiden nicht ganz koscher vor. Es wirkte, als wollte die Frau mit den großen Titten und dem kurzen Haar unbedingt ficken, aber der Mann namens Kurtz verschmähte sie. Das konnte der Dodger überhaupt nicht verstehen. Oder war Kurtz noch so geschafft von der heißen Nacht mit der Farino-Frau?
    Sie hatten die Hütte gefunden. Das machte den Dodger so wütend, dass er beschloss, es richtig zu genießen, wenn er die beiden erschoss. Er würde mehr Kugeln benutzen, als nötig war. Das würde zwar die Ästhetik ihrer späteren Verwendung stören, aber das war nicht so wichtig. Entscheidend war vielmehr, diesen ungewohnten Zorn abzuschütteln, der sich in ihm ausbreitete.
    Ich werde sie nach oben setzen, dachte er, als er sich innerhalb der Reichweite seiner Beretta hinter das Spiegelkabinett schlich. Er hielt die Waffe mit beiden Händen gepackt, die Handfläche unter den Griff gelegt, wie er es gelernt hatte. So konnte er sie jederzeit anheben und entlang seines ausgestreckten Arms zielen – erst auf den Mann, dann auf die Frau. Auf die Körpermasse, um sie niederzustrecken, auf keinen Fall ins Herz. Danach kamen Arme und Beine an die Reihe. Es war nett von ihnen, dass sie hierherkamen.
    Dann hatte der Wind ein verdammtes Stück Sperrholz weggeweht und ganz in seiner Nähe ein Geräusch erzeugt. Der Dodger sah sich gezwungen, in der Bewegung innezuhalten, sich wegzuducken und die Luft anzuhalten. Als er es endlich wieder wagen konnte, sich zu rühren, kletterten sie bereits den Hügel hinauf und näherten sich seiner Eisenbahn.
    Er war über die Hügelkuppe geeilt, hin zur großen Eiche am Waldrand. Ihr massiger Stamm bot ihm perfekte Deckung. Wenn sie den Schienen hinaus ins Freie folgten, besaß er ein freies Schussfeld aus nicht mehr als 15 Metern Entfernung. Als seine Wut langsam verebbte, überlegte er, zuerst den Mann mit einem schnellen Kopfschuss niederzustrecken und sich dann genüsslich um die Frau zu kümmern. Nicht, weil sie eine Frau war oder attraktiv – so etwas bedeutete dem Dodger nichts –, sondern weil er spürte, dass der Mann der Gefährlichere von beiden war. Immer zuerst die Hauptgefahr beseitigen, hatte der Boss ihm beigebracht. Immer. Ohne zu zögern.
    Aber er hatte gezögert und jetzt war es zu spät.
    Der gottverdammte Hubschrauber. Dieser gottverdammte alte Huey, den der Major schon seit mehr als zwei Jahrzehnten benutzte.
    Der Dodger sah zu, wie die vier Vietnamesen Kurtz und der Frau Plastikhandfesseln verpassten und sie in den Hubschrauber verfrachteten. Dann tauchte er wieder im Wald unter, als der Huey abhob und nach Norden davonflog. Im Vorbeifliegen drückte er das Gras im Umkreis von 20 Metern platt.
    Er war froh, dass er den Lieferwagen im Dickicht versteckt hatte, wo man ihn aus der Luft nicht sehen konnte. Der Dodger schraubte den Schalldämpfer ab, steckte die Beretta zurück ins Holster, gönnte sich nur eine kurze Pause an der Hütte und lief dann schnell zurück zum Lieferwagen.

KAPITEL 31
    Kurtz beobachtete und registrierte alles, als der Huey sie die knappe Meile bis zum Herrenhaus flog. Er und Rigby waren unverletzt – abgesehen von den tief einschneidenden Handfesseln. Sie wurden von vier Männern umringt, die er für Vietnamesen hielt. Es gab nur einen Piloten – einen Texaner, dem Akzent nach zu urteilen. Er befahl den Insassen, sich zum Start festzuhalten, und sagte anschließend für den Rest des Flugs nichts mehr.
    Die Bahnschienen führten bis auf 100 Meter an das Anwesen heran und endeten in einer Wendeschleife. Die Wolke-Sieben-Lokomotive

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