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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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kleine Veranda. Auf dieser Veranda, mit Planen verhüllt und von Spanngurten straff eingezäumt, stand ein übergroßer, fabrikneuer Generator mit Benzintank. Daneben türmte sich eine Reihe von Kanistern auf.
    Rigby schaute sich in der Hütte um und zeigte auf einige zugedeckte Werkzeugkisten. Sie hob eine große gelbe Nagelpistole auf – eine tragbare, kabellose Variante mit großem Magazin.
    »Glaubst du, sie funktioniert?«, rätselte sie, als sie das schwere Teil mit beiden blassen Händen umklammerte.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, erwiderte Kurtz.
    Rigby zielte hinter sich in die Hütte und drückte den Abzug.
    FAPP! Der zehn Zentimeter lange Nagel schoss durch die Plastikplane und grub sich in die darunterliegende Sperrholzwand.
    »Funktioniert«, nickte Rigby.
    Sie verbrachten noch etwas Zeit in der Hütte, entdeckten als einzige Spur menschlicher Anwesenheit eine modrige Pritsche im hinteren Teil – allerdings ohne Bettzeug –, dann schlenderten sie den Hügel wieder zur Mitte des überwucherten Hauptwegs hinunter.
    »In den Zeitungsartikeln, die Arlene aufgetrieben hat, war die Rede davon, dass es hier irgendwo eine Eisenbahn gab«, meinte Kurtz.
    »Wir werden später danach suchen.« Rigby ließ sich auf einen Flecken saftiges Gras neben dem Karussell nieder, dort, wo der Hügel wieder sanft anzusteigen begann, und klopfte auffordernd auf die Grünfläche neben sich. »Setz dich mal einen Moment zu mir, Joe.«
    Er nahm einen Meter von ihr entfernt Platz und genoss den Ausblick durch die Bäume auf den Allegheny River und die Stadt Neola, die sich ihm ein oder zwei Kilometer weiter nördlich präsentierte. Mit dem letzten Herbstlaub auf den Hügeln und einigen weißen Kirchturmspitzen wirkte Neola eher wie ein malerisches Dorf in New England und weniger wie eine nüchterne Industriestadt im Westen von New York.
    »Lass uns reden«, bat Rigby.
    »Okay«, willigte Kurtz ein. »Erklär mir, wie es sein kann, dass DEA, FBI, AFT und andere Behörden seit Jahren vermuten, dass der Major und SEATCO Teil eines Heroinrings sind. Und dass der gute Mann nach wie vor auf freiem Fuß lebt und Neola vom Drogenhandel zu leben scheint? Warum sind die Drei-Buchstaben-Genossen nicht über die Stadt hergefallen wie Ameisen über ein Picknick?«
    »Ich wollte nicht darüber reden.«
    »Beantworte meine Frage, Rig.«
    Sie sah hinunter zur Stadt. »Ich weiß es nicht, Joe. Paul hat mir nicht alles über das Briefing der Drogenbehörde gesagt.«
    »Aber du glaubst, dass Kemper davon weiß.«
    »Möglich.«
    Kurtz schüttelte den Kopf. »Was zur Hölle hält die Polizei davon ab, einen Heroinring zu sprengen?« Er musterte Rigby vorwurfsvoll. »Sag nicht, das ist wieder irgend so ein Quatsch von wegen Nationale Sicherheit?«
    Die Sonne war herausgekommen und beschien jetzt diesen Teil des Hügels, ließ das immer noch grüne Gras leuchtend aus der trüben herbstlichen Kulisse herausstechen. Rigby zog ihre Cordjacke aus, obwohl ein kühler Wind wehte. Ihre Nippel zeichneten sich deutlich durch den dicken Stoff ihres pinkfarbenen Oberteils ab. »Ich weiß es nicht, Joe. Ich glaube, die Bundespolizei wusste schon lange vor 9/11 über den Major Bescheid. Können wir jetzt bitte über das Thema sprechen, das mir viel wichtiger ist?«
    Kurtz wandte den Blick wieder von ihr ab. Er schielte durch seine Ray-Charles-Sonnenbrille auf Neola, das jetzt in den wandernden Säulen des Oktoberlichts weiß aufleuchtete. »CIA?«, überlegte er. »Ein Deal zwischen den Jungs von der Central Intelligence und dem Netzwerk des Majors? In Arlenes Fundstücken aus der Presse hieß es, dass SEATCO auch mit Syrien und benachbarten Regionen Handel treibt, außerdem mit Vietnam, Kambodscha, Thailand …«
    »Joe«, sagte Rigby. Sie rutschte näher heran, packte seinen Oberarm und drückte ihn fest.
    Kurtz zuckte zusammen.
    »Hör mir zu, Joe. Bitte .«
    Kurtz löste ihre Finger von seinem Arm. »Was?«
    »Ich interessiere mich einen Scheißdreck für SEATCO oder diesen Major oder den ganzen Rest. Ich mache mir Sorgen um dich .«
    Kurtz sah sie an und merkte, dass er noch immer ihr Handgelenk umklammerte. Er ließ los.
    »Du bist verloren, Joe.« Rigbys große braune Augen schienen dunkler zu sein als sonst.
    »Wovon redest du?«
    »Ich rede von dir . Du bist verloren. Vielleicht hast du dich in Attica verloren. Vielleicht schon vorher – aber das bezweifle ich, nicht mit Sam in deinem Leben. Wahrscheinlich war es, als sie

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