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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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haben musste. »Dieser Krieg wird für alle Beteiligten zu kostspielig.«
    Rigby warf Kurtz einen prüfenden Blick zu, als wollte sie herausfinden, ob irgendetwas von dem Gesagten für ihn einen Sinn ergab. Kurtz’ Miene verriet nichts.
    »Wann?«, fragte er.
    »Morgen. Zur Mittagszeit. Sowohl Gonzaga als auch die Farino-Tochter müssen kommen. Sie können jeweils einen Leibwächter mitbringen, werden aber vor dem Treffen entwaffnet.«
    »Wo?«
    »In dieser Stadt.« Der alte Mann deutete mit seinem kräftigen rechten Arm auf Neola, dessen Umrisse sich im nordwestlichen Tal abzeichneten. Jetzt, da die Sonne sich verzogen hatte, war jegliche Farbe aus den Bäumen gewichen, und die Kirchtürme trugen eher ein düsteres Schornsteingrau als ein New-England-Weiß zur Schau.
    »Es wird in dieser Stadt stattfinden. Sheriff Gerey …« Der Major nickte in Richtung des Gesetzeshüters, dessen unterwürfiges Hundegesicht keine Sekunde lang seinen Ausdruck verändert oder auch nur geblinzelt hatte. »Sheriff Gerey wird für unser aller Sicherheit sorgen und den Verhandlungsort zur Verfügung stellen. Es gibt doch noch diesen sicheren Besprechungsraum im hinteren Teil Ihrer Wache, Sheriff?«
    »Yeah.«
    »Das sind die Bedingungen«, erklärte der Major. »Noch Fragen?«
    »Sie lassen uns beide gehen, richtig?«, fragte Kurtz.
    Der Major sah Colonel Vin Trinh an, dann Rigby, dann Kurtz. Er lächelte erneut. »Falsch, Mr. Kurtz. Detective King bleibt bis zum Ende der Konferenz unser Gast.«
    »Warum?«
    »Um sicherzustellen, dass Sie alles daransetzen, Ihre Auftraggeber davon zu überzeugen, sich morgen Mittag pünktlich um zwölf Uhr im Büro des Sheriffs von Neola einzufinden, Mr. Kurtz.«
    »Sonst passiert was? «
    Die schwarzen Augenbrauen des alten Mannes rutschten auf seinen stahlfarbenen Bürstenhaarschnitt zu. »Colonel Trinh? Würden Sie Mr. Kurtz bitte das Was demonstrieren?«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, zog Trinh die 38er und schoss Rigby mit einer nahtlosen Bewegung in den Oberschenkel. Sie stürzte schwer zu Boden, die Arme hinter dem Rücken gefesselt, und schlug mit dem Kopf auf die Steinplatten auf. Einer der vietnamesischen Bodyguards kniete sich neben sie und benutzte seinen Gürtel, um ihr eine provisorische Aderpresse anzulegen.
    Kurtz hatte sich nicht gerührt und rührte sich auch jetzt nicht. Er zwang sein Gesicht, keine Regung zu zeigen.
    »Beantwortet das Ihre Frage ausreichend, Mr. Kurtz?«, erkundigte sich der Major in einem Tonfall, als würde er gerade durch einen Streichelzoo wandern.
    »Es scheint mir, dass Sie sich damit mehr Ärger einhandeln, als die Sache wert ist«, quittierte Kurtz ruhig. »Töten Sie mich und niemand wird Notiz davon nehmen. Töten Sie sie …« Er nickte zu Rigby hinüber, die mit schweißnassem Gesicht und aufgerissenen Augen, aber ohne etwas zu sagen, auf dem Boden lag. »Töten Sie sie und Ihnen macht in Kürze das gesamte Buffalo Police Department das Leben zur Hölle.«
    »Oh, nein, Mr. Kurtz«, widersprach der Major. »Nicht wir werden Detective King töten, wenn Sie bis morgen Mittag Ihre Mission nicht erfüllt haben. Sie werden sie selbst töten. In Buffalo. Wahrscheinlich in der verlassenen Bruchbude, die Sie momentan Ihr Zuhause nennen. Ein Streit unter Liebenden. So etwas kommt in den besten Familien vor.«
    Kurtz schielte auf die 38er in Trinhs Hand. »Keine Schmauchspuren«, verkündete er.
    »Schmauchspuren?«, meinte der Major. »An Ihrer Hand und Ihrer Kleidung? Die wird es geben, Mr. Kurtz. Die wird es geben.« Der alte Mann im Rollstuhl nickte noch einmal und zwei der jungen Männer packten Rigby, hievten sie hoch – sie stöhnte einmal kurz – und trugen sie ins Haus hinein.
    Der Major sah auf seine schwere und teure Digitaluhr. »Es ist schon nach 14 Uhr. Sie werden aufbrechen wollen. Die Strecke nach Buffalo zieht sich und es sieht so aus, als könnte es Regen geben.«
    Colonel Trinh steckte Kurtz’ 38er in seinen Gürtel, zog aber zeitgleich eine Glock-9 aus dem Holster hinter seinem Rücken. Zwei andere Leibwächter zielten mit ihrer M-16 auf ihn.
    Kurtz schaute zur Auffahrt an der Nordseite des Hauses.
    »Nein, Mr. Kurtz, für Sie führt der einfachste Weg nach draußen hier hinunter.« Der Major deutete mit dem Kopf auf die fast senkrechte Treppe zum Fuß der Klippen.
    Es handelte sich weniger um eine Treppe als vielmehr um eine Art stufenförmigen Turm, eine Zikkurat aus Beton. Die Tritte waren übergroß – jeder mindestens 60 Zentimeter

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