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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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ihn zu der Eröffnung zu begleiten. Die wenigen Worte genügten, um die Erinnerung an ihre trostlose Jugend zu wecken. Der Spott, für den es bei ihren Halbschwestern – und ihrer Mutter – durchaus Gründe gab, hatte sie zu Unrecht getroffen. „So viel zum Thema keine Beleidigungen.“ Sie schob ihren Teller von sich. „Wenn wir in einem Restaurant säßen, würde ich jetzt gehen.“
    „Es war keine Beleidigung, sondern nur eine Frage. Verstehst du mich immer absichtlich falsch?“
    „Ich habe dich schon richtig verstanden. Es war eine beleidigende Frage mit einer unterschwelligen Anschuldigung. ‚Warum sollte Jordan sie einstellen?‘“, machte sie die Stimmen ihrer früheren Peiniger nach, „‚wenn sie sich nicht an ihn herangemacht hat?‘“Chastity umschloss ihre Brüste, hob sie hoch und presste sie aneinander, sodass die Wölbung in ihrem Ausschnitt zu sehen war. „‚Sie ist weder klug noch qualifiziert.‘“
    Gabe lehnte sich zurück. „Ich werde mich nicht bei dir entschuldigen, denn ich habe nichts dergleichen gesagt.“
    Sie ließ die Hände auf den Tisch fallen, während sie sich zu Gabe vorbeugte. „Sag mir, dass du es nicht einmal gedacht hast.“
    „Ich habe nichts dergleichen gedacht“, erwiderte er ruhig. Wie schaffte er es, sie so lange mit seinen braunen Augen anzuschauen, ohne zu blinzeln? „Ich habe dich damals eingestellt, erinnerst du dich? Nicht, weil du es mit mir treiben wolltest, sondern weil du klug und qualifiziert bist.“
    Jetzt sah Chastity verlegen zur Seite. Er hatte recht. Es war Gabe gewesen, der sie eingestellt hatte, und alles, was er von ihr erwartet hatte, war, dass sie ihren Job gut machte. Dadurch hatte er sich ihren Respekt verdient. Und eine Weile hatte auch er sie respektiert, was ihr viel bedeutet hatte. Daher war es umso schmerzhafter gewesen, als sie seinen Respekt verloren hatte.
    „Ich möchte einfach wissen, wie dein Leben im Moment aussieht, damit wir uns überlegen können, wie es weitergehen soll“, erklärte er.
    „Du brauchst dir überhaupt nichts zu überlegen.“
    „Doch, denn dieses Kind ist auch mein Kind“, erwiderte er herausfordernd.
    Jetzt konnte sie ihr Ass ausspielen. „Rechtlich gesehen nicht. Samenspender geben alle Ansprüche an dem Kind auf.“ Das wusste er natürlich. Wichtig war, ihm klar zu verstehen zu geben, dass auch sie darüber Bescheid wusste. Nur deshalb konnte sie nachts noch schlafen.
    Gabe presste die Lippen aufeinander, und Chastity sah den Frust in seinen Augen. „Aber biologisch und moralisch gesehen“, sagte er langsam, „kannst du es nicht leugnen.“
    Chastity blickte über die Reling. Obwohl das Gesetz auf ihrer Seite war, hatte er natürlich recht, und er würde so lange darauf beharren, bis sie es schließlich zugab. „Das leugne ich auch gar nicht, aber es spielt für mich keine Rolle.“
    „Lügnerin“, kam seine prompte Antwort. „Schau mir in die Augen und sag das noch einmal.“
    Das konnte sie nicht. So oder so, er war der Vater ihres Babys. Das bedeutete ihm etwas. Und es bedeutete auch ihr etwas. Sie musste nur noch herausfinden, was das war. Doch sie hatte noch andere Argumente auf Lager. „Es ist ein Mädchen“, sagte sie.
    „Wie bitte?“
    Sie schaute auf. „Mein …“ sie betonte das Wort ausdrücklich, „Baby ist ein Mädchen.“
    Gabe runzelte die Stirn, was Chastity sowohl erleichterte als auch enttäuschte. „Und das erzählst du mir, weil …?“
    Plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher. Sein grimmiges Gesicht deutete nicht unbedingt darauf hin, dass er enttäuscht war, weil es „nur“ ein Mädchen war. Er wirkte eher wütend, und zwar auf sie. „Für einige Leute ist das wichtig.“
    „Du glaubst …? Du glaubst tatsächlich ernsthaft …? Einen Moment lang war er sprachlos. „Ist das Kind für dich deshalb weniger wert?“
    „Nein! Natürlich nicht, aber es gibt Leute …“
    Er wandte sich sichtlich empört von ihr ab. Schlagartig wurde Chastity bewusst, dass sie in seinem Ansehen mit dieser Aussage noch weiter gesunken war. Und das war das genaue Gegenteil von dem, was sie eigentlich hatte erreichen wollen. Es dauerte einige Minuten, bevor er sich wieder zu ihr umdrehte. „Wer?“
    Statt zu antworten, tat sie so, als wüsste sie nicht, was er meinte. Als hätte er nicht genau den Kern des Problems getroffen.
    „Was für ein Mann würde ein Kind nicht wollen, weil es ein Mädchen ist? Andere Männer, mit denen du ausgegangen bist?“
    „Das geht dich

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