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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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tat so, als würde sie ihm glauben. „Wann hast du das letzte Mal Urlaub gemacht?“
    „Das geht dich nichts an.“
    Sie neigte den Kopf und zog vielsagend die Augenbrauen hoch. „Wann warst du das letzte Mal länger als eine Stunde von deinem Handy getrennt?“
    „Diese Unterhaltung ist lächerlich. Du glaubst, du kennst mich. Dabei hast du keine Ahnung.“
    „Dito“, erwiderte sie leise. Dann fuhr sie ein wenig lauter fort: „Schau dich doch an. Du bist hier, um eine exklusive Ferienanlage zu bauen, in der die Menschen eine Auszeit ohne Uhren, ohne Zeitung nehmen können. Sie haben das Meer vor der Haustür, können sich verwöhnen lassen, und du schaffst es nicht einmal, dir selbst so etwas zu gönnen.“
    „Im Moment ist dafür keine gute Zeit.“ Er war sich der Ironie und der Fadenscheinigkeit des Arguments durchaus bewusst. Die Tatsache, dass Chastity die Augen verdrehte, zeigte, dass sie es genauso sah.
    „Kinder warten nicht darauf, dass du irgendwann einmal Zeit hast. Sie wollen ihre Bedürfnisse sofort befriedigt bekommen. Beweise mir, dass du es schaffst. Gib mir dein Handy.“
    Seine Hand schloss sich um das Telefon in seiner Tasche.
    „Verbring einen ganzen Tag ohne Telefon. Komm schon. Zeig, dass du es kannst!“
    Gabe war sich nicht sicher, wie es Chastity gelungen war, den Spieß umzudrehen, so als wäre er derjenige, der sich als Vater würdig erweisen musste. Er musste ihr gar nichts beweisen. Außer dass er gewisse Rechte hatte, wenn es um sein Kind ging.
    Er zog das Handy aus der Tasche und schaute, wer eben angerufen hatte, bevor er es ausstellte und es Chastity hinhielt. Ihre Überraschung war ein kleiner Trost. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er es tatsächlich tun würde. Langsam griff sie danach.
    Gabe steckte die Hände in die Taschen. „Wenn ich einen Tag lang ohne Telefon auskommen muss und auch nicht arbeiten darf, was machst du dann zum Ausgleich?“
    „Aufpassen, dass du nicht schummelst.“
    „Das genügt nicht. Du könntest mal einen Tag ohne deine Verkleidung herumlaufen.“
    „Verkleidung?“, fragte sie verwirrt.
    „Der ganze Zauber. Das Make-up, die perfekte Frisur, die Designerklamotten.“ Sie riss die Augen auf, sodass sie erschrocken und verletzlich zugleich aussah. „Es geht doch um Einfachheit, oder nicht?“ Sie machte einen Schritt von ihm weg, und er konnte schon sehen, wie ihre Lippen das Wort Nein formten. „Erzähl mir nicht, dass du es nicht kannst“, forderte er sie heraus, weil er es sich plötzlich wirklich wünschte. Und zwar nicht nur, um es ihr heimzuzahlen, sondern weil unter dem ganzen Glanz jemand ganz anderes steckte. Eine Frau, von der er bisher nur flüchtige Blicke erhascht hatte. Doch das hatte genügt, um ihn zu faszinieren, und er war neugierig, was sonst noch zutage treten würde.
    „Natürlich kann ich es, aber …“
    „Gut. Dann ist es abgemacht.“ Er wusste genau, dass er ihr keine Zeit lassen durfte, darüber nachzudenken. „Also, wie verbringen wir den Tag?“ Jetzt musste er sie ein bisschen bedrängen. „Du und ich. Wir beide.“ Er hielt ihren Blick gefangen und erwartete, wieder diesen Anflug von Ängstlichkeit darin zu entdecken, doch stattdessen schien sie den Deal zu akzeptieren. Auch für sie war es offensichtlich eine Herausforderung, und von einer Sekunde zur anderen wechselte sie aus der Defensive zum Angriff über. Bewunderung und freudige Erwartung durchströmten ihn.
    „Du beginnst den Tag, indem du ausschläfst. Wenn du aufwachst, bekommst du dein Frühstück aufs Zimmer gebracht.“
    „Dafür ist noch kein Personal da.“ Es freute ihn, dass er den ersten Haken an ihrem Plan gefunden hatte.
    „Ich bringe es dir.“ Sie lächelte wohlwollend, während sie konterte. „Dann sitzt du in deinem Pyjama da und …“
    „Ich trage keinen.“
    „Oder im Bademantel, meinetwegen auch in deinen Boxershorts.“ Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Irgendetwas, Hauptsache, es ist leger. Das trägst du, während du auf der Terrasse sitzt, dein Frühstück genießt und langsam deinen Kaffee trinkst. Dabei tust du nichts anderes, als genüsslich einen Bissen nach dem anderen in den Mund zu stecken“, sagte sie, ohne sich dessen bewusst zu sein, wie sinnlich das Bild war, das sie da heraufbeschwor. „Gleichzeitig kannst du die herrliche Aussicht auf das Meer genießen und dem Vogelgezwitscher hinter dir lauschen.“
    „Und du leistest mir Gesellschaft?“
    „Natürlich. Jemand muss ja aufpassen,

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