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Kalte Schulter, Heißes Herz

Kalte Schulter, Heißes Herz

Titel: Kalte Schulter, Heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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schon morgen. Er musste sich dringend etwas einfallen lassen, das ihr gut gefiel, damit sie sich endlich entspannen konnte. Aber was?
    Im Taxi nach Hause zerbrach Leon sich den Kopf darüber, womit er Flavia eine Freude machen konnte. Die bunten und blinkenden Lichter des Londoner Nachtlebens rasten draußen an ihm vorbei und brachten Leon auf einen guten Gedanken.
    Mir liegt die Großstadt eigentlich nicht , hatte sie behauptet. Natürlich, genau das war es! Auch wenn er sich mit der Wahl des Restaurants viel Mühe gegeben hatte, war es doch London selbst, auf das sie keinen Wert legte.
    Diese Erkenntnis erleichterte ihn, und er holte eilig sein Handy hervor, um ins Internet zu gehen. Nur Minuten später war die gewünschte Reservierung erledigt, und Leon lehnte sich zufrieden in seinem Sitz zurück.
    Morgen würde der Abend ganz anders verlaufen als heute. Davon war er felsenfest überzeugt.
    Er schloss die Augen und dachte an Flavia – an die süße, wunderschöne Flavia!

7. KAPITEL
    „Die Limousine ist da, Schätzchen! Lass ihn bloß nicht warten!“
    Anitas Stimme klang wie reiner Zuckerguss, trotzdem war der giftige Unterton nicht zu überhören. Der Freundin von Flavias Vater gelang es nicht, ihre Verwirrung und ihre Eifersucht erfolgreich zu verbergen. Anita schwenkte ein Glas Wein in ihren Händen mit den knallrot lackierten Nägeln und bedachte Flavia mit einer abfälligen Musterung.
    „Lasst uns hoffen, dass er auf frigide Mauerblümchen steht!“, zischte sie. „Der Himmel weiß, wieso du meine Ratschläge ignorierst, wie man sich sexy anzuziehen hat.“
    Es kommt immer darauf an, was für einen Eindruck man hinterlassen möchte, antwortete Flavia ihr im Stillen. Dabei begutachtete sie das hautenge Kleid im Leopardenmuster, das Anita trug.
    Flavia selbst hatte sich für ein relativ hochgeschlossenes, ärmelloses Etuikleid entschieden, über das sie einen dünnen Blazer anzog. Dann ging sie zur Tür.
    „Ich hoffe, du hast Wäsche zum Wechseln in deiner Handtasche“, rief Anita ihr nach. „Wir erwarten dich heute Nacht jedenfalls nicht zurück. Sieh dieses Mal zu, dass du Leon Maranz bei der Stange hältst! Dein Vater zählt auf dich. Sonst wird deine hirnlose Oma ihre letzten Tage in einem Pflegeheim verbringen müssen. Denk ja nicht, dein Vater würde seine Drohung nicht wahr machen! Wenn er untergeht, gehst du mit!“ Sie nahm einen großzügigen Schluck aus ihrem Glas. „Ist ja wohl auch kein echtes Opfer, sich einen Götter-Latino zu angeln, oder? Also spiel nicht die Märtyrerin. Ich würde sofort mit dir tauschen, das kannst du mir glauben.“
    Fassungslos schenkte Flavia der anderen Frau einen letzten vernichtenden Blick, bevor sie die Apartmenttür lautstark hinter sich zuknallte. Scham und Wut tobten unaufhörlich in ihr, quälten ihr Gewissen, und sie schaffte es kaum, ihre Emotionen zu verbergen. Vor allem, als sie bemerkte, dass Leon im Innenraum der Limousine auf sie wartete. Damit hatte sie nicht gerechnet, und eine vorübergehende Panik ließ sie zögern. Dann stieg sie ergeben ein und begrüßte ihn kühl.
    Er nahm sich Zeit, um ihre Schönheit in sich aufzunehmen. Flavia hatte das gewisse Etwas, nicht zuletzt durch ihr dezentes Auftreten, und er war stets aufs Neue von ihr fasziniert. Und der blumige Duft, der von ihr ausging, verklärte seine Sinne.
    Auf den ersten Blick sah er, wie verkrampft sie wieder war. Aber heute Abend sollte sich das ändern …
    „Gestern hast du mir erlaubt, den heutigen Abend zu planen“, begann er. „Hoffentlich habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Warst du jemals im Mereden ?“
    Sie wirkte leicht irritiert. „ Mereden ? Nein, aber ich habe davon gehört. Ist es weit weg von London?“
    „Ziemlich. Aber du hast gestern gesagt, du magst die Stadt nicht besonders. Da dachte ich, dir gefällt es in einer Umgebung wie beim Mereden bestimmt sehr gut. In weniger als einer Stunde wären wir dort. Bist du einverstanden?“
    „Nun … Aber ja. Gern.“
    Er strahlte. „Gut. Unterwegs müsste ich allerdings noch ein bisschen Arbeit erledigen. Ich hoffe, das stört dich nicht. Hier sind ein paar Magazine, die du vielleicht durchblättern möchtest?“
    Es war Flavia sehr recht, sich eine krampfhafte Unterhaltung im beengten Raum des Autos zu ersparen. Die Fahrt war angenehm und verging wie im Flug. Flavia freute sich richtig, aus der Stadt herauszukommen und sich eine Gegend anzusehen, die sie schon immer einmal besuchen wollte.
    Die Limousine

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