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Kalte Spur

Kalte Spur

Titel: Kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
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steht, aber ich muss es erst suchen.«
    »Finden Sie raus, wo er aufgewachsen ist«, drängte Joe. »Und falls man Ihnen das nicht sagen will oder Sie es nicht ermitteln können, stellen Sie fest, ob Dr. Eric Logue und Eckhardt gemeinsam stationiert waren.«
    »Gar nichts werde ich tun, solange Sie mir nicht sagen, was hier vorgeht«, bellte Portenson. »Sie haben meiner Karriere schon einmal massiv geschadet, Joe. Also, was ist so wichtig daran, wo er groß wurde?«
    »Cam Logue ist Makler in Saddlestring«, erwiderte Joe. »Er ist hier aufgewachsen und gerade erst hierher zurückgezogen, um sein Büro zu eröffnen. Ich denke, unser Dr. Eric Logue ist Cams Bruder. Ich bin mir nicht sicher, wie alles zusammenhängt, aber hier stimmt was nicht. Hören Sie, ich
bin gerade im Gelände, aber wir müssen möglichst rasch mit Hersig darüber reden, auf jeden Fall vor dem Treffen der Arbeitsgruppe heute Abend. Dann kann ich Ihnen beiden alles besser erklären.«
    »Ich rufe Robey sofort an. Schießen Sie Ihren Jagdaufsehermist in den Wind und kommen Sie zurück in die Stadt, damit wir Hersig besuchen können. Und lassen Sie Ihr Handy eingeschaltet. Ich ruf Sie an, sobald ich mit ihm gesprochen habe.«

    Auf dem Weg in die Stadt klingelte Joes Handy erneut.
    »Robey telefoniert die ganze Zeit mit dem Gouverneur«, begann Portenson ohne Umschweife. »Der hat angerufen, um sich über die Fortschritte der Arbeitsgruppe zu informieren.«
    »Wissen Sie, wie lange das dauern wird?«, fragte Joe.
    »Seine Sekretärin glaubt nicht, dass das Gespräch bald vorbei ist, hat uns aber für fünf Uhr ›vorläufig vorgemerkt‹«, sagte Portenson mit triefendem Sarkasmus.
    Joe sah auf die Uhr: fast halb vier. »Wir müssen Eric Logue drankriegen. Je mehr Informationen wir Robey bringen, desto besser.«
    »Ich hab schon mit dem FBI gesprochen. Die dürften mir jeden Moment was mailen.«
    »Versuchen Sie, Fotos von Eckhardt und Eric Logue zu bekommen, und sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie was haben. Und finden Sie raus, wo Cam Logue sich gerade aufhält. Falls Eric sein Bruder ist, müssen wir ihn sofort zur Vernehmung abholen.«
    »Wer hat Sie denn zum FBI-Agenten berufen?«, höhnte Portenson. »Ich weiß, wie ich meinen Job zu machen habe.
Hauptsache, Sie schaffen es bis fünf zu Robey. Um den Rest kümmere ich mich.«

    Joe warf das Handy neben sich auf den Sitz und fuhr mit stets zunehmender Besorgnis Richtung Saddlestring. Wie sollte er die Zeit bis zum Treffen mit Hersig füllen? Er überlegte, bei Portenson auf die Informationen der Bundespolizei über Eric Logue zu warten, doch der FBI-Mann war offenkundig nicht in der Stimmung für Zaungäste. Auch in Cams Büro wäre er alles andere als willkommen. Nach dem Fiasko am Vormittag wäre er nicht erstaunt, wenn der Makler nie wieder ein Wort mit ihm wechseln würde.
    Er hatte fast schon die Brücke in die Stadt überquert und fragte sich, ob er noch genug Zeit hatte, nach Hause zu fahren und seine vom Montieren der Schilder verdreckten Sachen zu wechseln, als ihm Ikes Bitte einfiel, Nicht-Ike mitzunehmen. Er verlangsamte das Tempo und musterte den Fluss, konnte aber nur einen Angler entdecken, der Nicht-Ike wenig ähnlich sah.
    Hinter der Brücke stellte er seinen Wagen ab und lief zum Ufer hinunter. Bei dem Fischer handelte es sich um Jack, den pensionierten Lehrer und einzigen Mann der Stadt, der es auf ähnlich viele Angelstunden brachte wie der Bruder des Urkundsbeamten.
    »Hallo, Jack, haben Sie Nicht-Ike gesehen?«
    Der Pensionär band gerade einen Köder an seine Schnur. Die sonnenglitzernde Wasseroberfläche hinter ihm ließ Joe blinzeln.
    »Bis vor einer Stunde stand er dort unter der Brücke. Er hat mir zugebrüllt, er habe drei Fische gefangen.«
    Joe lächelte.

    »Aber dann hat ihn jemand mitgenommen«, fuhr Jack fort.
    »Wissen Sie, zu wem er ins Auto gestiegen ist?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Den hab ich nicht gekannt. Aber er hatte einen fetten Pick-up mit einem Wohnwagen, einem großen silbernen Hänger, auf dem etwas geschrieben stand.«
    »›Dr. Cleve Garrett. Ikonoklastische Gesellschaft, Reno, Nevada‹?«
    Von seinem Köder aufsehend, sagte Jack achselzuckend: »Möglich. Jedenfalls ist mir der hier noch nie aufgefallen. Anders als der Mann am Lenkrad: Den hab ich schon mal gesehen, das schwör ich.«
    Joe trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Es ergab keinen Sinn. Warum war Garrett wieder in Saddlestring? Und warum hatte er angehalten, um Nicht-Ike

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