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Kalte Spur

Kalte Spur

Titel: Kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Makler Grundstücke kaufen wollen. Das tun sie ständig.«
    Joe fühlte sich einen Moment lang mächtig erleichtert.
    »Aber ich habe deine Karriere sabotiert.«
    Sie lächelte. »Wenn ich hätte Karriere machen wollen, Joe, dann hätte ich das getan. Und ich wäre sehr gut darin gewesen. Auch ohne die Logues floriert mein kleines Geschäft. Ich muss es nur klein halten, wie ich jetzt weiß. Und flexibler. Um mich mehr um Sheridan, Lucy und dich zu kümmern.«
    »Marybeth, ich …«
    »Das ist bloß eine weitere Schlappe. Niemand hat gesagt, dass es leicht wird.«
    Joe fühlte sich grässlich. »Ich wünschte, ich wäre so zäh wie du.«
    Sie lächelte erneut und kniff ihn in die Wange. »Du bist besser als zäh, Joe. Du bist anständig. Genau deshalb liebe ich dich ja.«

Dreißigstes Kapitel
    Nervös und aufgewühlt patrouillierte Joe den restlichen Vormittag über in der Umgebung von Saddlestring, um Jagdgenehmigungen zu überprüfen. Doch in Gedanken war er nicht bei der Sache. Die wenigen Jäger, denen er begegnete, hatten tadellose Papiere, und in jedem Camp erkundigte sich jemand nach den Verstümmelungen. Joe merkte, wie ihn das Thema allmählich wütend machte.
    Immer wieder hörte er zwischendurch den AB von Handy und Festnetzanschluss in der Hoffnung ab, dass Hersig, Ike oder Sheriff Harvey sich gemeldet hatten.
    Endlich beschloss er, etwas Druck zu machen, und sei es nur, um zu sehen, ob jemand Gegendruck aufbaute oder Panik bekam. Er würde mit Ike Easter beginnen.

    Als Joe das Büro betrat, saßen Ike, Millie und die zwei anderen Sachbearbeiterinnen mit Dutzenden alter Aktenkisten und muffig riechender Papierstapel an einem Konferenztisch.
    War er am Morgen kühl empfangen worden, so war inzwischen die Eiszeit ausgebrochen. Die mürrischen Mienen der drei Frauen sprachen Bände, genau wie ihre eingestaubte Kleidung.
    »Da ist er«, sagte Millie, als Joe die Tür hinter sich zugehen ließ.
    »Da bin ich«, bestätigte er und sah Ike an. »Haben Sie es?«
    Ike wirkte gestresst. Vermutlich hatten seine Sachbearbeiterinnen ihm den ganzen Vormittag über beim Durchforsten des Archivmaterials mit Sticheleien zugesetzt.

    »Gutes Timing.« Er hielt eine Akte hoch. »Ich hab was für Sie, aber es ist ein bisschen verwirrend.«
    Joe folgte ihm ins Büro.
    »Danke für die harte Arbeit«, sagte er, als er an den Frauen vorbeikam. »Wir wissen es zu schätzen.«
    Millie sah ihm einen Moment lang in die Augen und richtete den Blick dann zur Decke.
    Ike setzte sich und schob seinem Besucher die Papiere über den Schreibtisch zu. Der Aktenreiter vermeldete »Overstreet« und führte die geografischen Koordinaten des Grundstücks auf.
    »Sehen Sie sich das mal an.«
    Joe öffnete die Mappe. Darin befand sich die Abschrift einer Eigentumsurkunde, die ursprünglich 1921 auf Walter Overstreet ausgestellt worden war. 1970 hatte es einen Zusatz gegeben, wonach weiteres Land, der Besitz der Logues, auf die Overstreets überging. Joe blätterte in der Akte und sah in der Hoffnung auf eine Erklärung zu Ike auf.
    »Es ist alles da, und zwar in bester Ordnung«, sagte der. »Bis auf zweierlei: Zum einen gibt es kein Protokoll über die ÖGB, obwohl ein solcher Eintrag zu den Akten hätte genommen werden müssen. Zum anderen handelt es sich um eine Zweitschrift der Urkunde.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Und was bedeutet das?«
    Ike zuckte die Achseln. »Was Verpachtung oder Verkauf der ÖGB angeht, könnte es sich um einen Fehler handeln, wie er uns oft in diesen alten Akten begegnet. Das ist kein großes Problem, weil ich das Original vom Hauptstaatsarchiv anfordern kann …«
    »Wie schnell?«
    Ike sah auf seine Uhr und brummte: »Die werden mich umbringen.«

    Dann bat er Millie über die Gegensprechanlage, sofort in Cheyenne anzurufen und aus dem dortigen Archiv eine Kopie der ÖGB-Verpachtung der Overstreets in sein Büro faxen zu lassen. Joe drehte sich nicht um, denn er wollte gar nicht sehen, welche Wut Ikes Anforderung bei Millie ausgelöst hatte.
    »Was haben Sie noch entdeckt?«, fragte er.
    »Schauen Sie sich die Urkunde mal genauer an.«
    Joe tat, wie ihm geheißen, entdeckte aber nichts Ungewöhnliches. Das Dokument war vermutlich auf einer mechanischen Schreibmaschine getippt worden, und zwar auf einem jahrzehntealten Formular. Er besah sich Daten und Beschreibungen und konnte keine Manipulationen entdecken.
    »Es ist eine saubere Kopie«, sagte Ike, »hübsch und adrett. Damals gab es aber nur Durchschläge

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