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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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nicht, versteifte sich nur und knallte dann auf das Deck. Ein zweiter SEAL hatte noch weniger Glück, als sich ein Funkenschauer über die Treibstoffleitungen zum Hubschrauber ergoss, sich durch das Material eines Schlauchs brannte und das Kerosin entflammte. Der Soldat stand inmitten der Flammenbrunst und wurde von der aufsteigenden Stichflamme nahezu vaporisiert.
    Metallteile und zerfetzte Rotorblätter schossen über das Deck, flogen darüber hinaus, prallten gegen die Schiffswand und zerschmetterten dort oder fanden ihr Ziel in einem der Soldaten.
    Markus erbrach sich, als er mit schreckgeweiteten Augen mitansah, wie ein körperloser Kopf über das Deck rollte, offenbar von etwas Scharfem vom Rumpf getrennt. Der Schädel schlitterte in den Hangar und blieb knapp vor Markus’ Deckung liegen. Auf ihm saß noch das heruntergeklappte Nachtsichtgerät.
    »Wir müssen zu den Rettungsbooten«, sagte Narwick.
    Veronica schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Chance! Die SEAL s sind überall, und wenn wir Boote zu Wasser lassen, werden sie uns vom U-Boot aus unter Beschuss nehmen.«
    Markus würgte. Er konnte einen neuen Schwall aufsteigender Essensreste und Magensäure zurückhalten und vermied es, den Kopf anzusehen. Dennoch sah er über den Rand der Kiste, um zumindest zu erkennen, was auf dem Landedeck vor sich ging. Das Skelett des Sea King stand lichterloh in Flammen. Feuernester hatten sich überall auf dem Boden verteilt und nährten sich von toten Körpern. Einer davon mochte Sandra sein.
    Die SEAL s rückten jetzt auf den Hangar zu. Markus verfolgte ihre schemenhaften Schatten vor dem Hintergrund des brennenden Helikopters. Sie huschten hierhin und dorthin, nutzten jede sich bietende Deckung auf dem Landefeld aus und näherten sich rasch dem Eingang.
    »Juliette! Vorsicht!«, rief Markus.
    Die Frau rührte sich. Ihr Gesicht war vor Schmerz verzerrt, aber sie schaffte es, sich halb aufzurichten, und nahm mit der gesunden Hand die P90 auf. Als sie kurz um die Ecke spähte, zog sie den Kopf sofort wieder zurück. Zwei, drei Funken blitzten an der Wand auf, gefolgt von einem hohen Pfeifen. Juliette kam auf die Beine und lief geduckt zu Veronicas und Narwicks Position.
    »Uns bleiben nur noch die Boote«, sagte sie gepresst. »Und wir sollten uns beeilen, bevor sie den Hangar stürmen.«
    Narwick fuhr sich mit der Zunge um die Lippen. Sein Blick verweilte auf dem brennenden Hubschrauber. In seinen Augen spiegelten sich die tanzenden Flammen und Markus glaubte auch, einen feuchten Schimmer darin zu erkennen.
    »Dann los. Nichts wie weg hier.«
    Narwick stand auf. Veronica folgte ihm und zog den Abzug des G36 durch. Ein Kugelhagel bestrich den Boden am Hangareingang und deckte ihren Rückzug. Selbst Markus gab zwei Schüsse ab und lief den anderen hinterher.
    18:47 Uhr
     
    Eileen befand sich im Innern der La Lumière und stieg den Kommandoturm hinauf. Die Brücke selbst war in einem desolaten Zustand. Der Ansturm der 30-mm-Urangeschosse der A-10 hatte sie sprichwörtlich in einen Schweizer Käse verwandelt. Faustgroße Löcher gähnten in der Rückwand. Das Panoramaaussichtsfenster war komplett geborsten. Überall auf dem Boden lagen Scherben und Metallsplitter von zerfetzten Konsolen. Die Steuerung war hinüber. Die Elektrik funktionierte nicht mehr. Alles in allem betrachtet war die Brücke tot und die Fregatte damit manövrierunfähig.
    Im Deck darunter fand Eileen mehrere Zugänge zu den funktionell ausgestatteten Operationszentralen, genauso wie den Funkraum und auch den Waffenleitstand. Sie betrat Letzteren. Auch hier hatten sich einige der Geschosse des Warthog durch die Wände gebohrt. Die Instrumentenpulte schienen jedoch weitgehend unversehrt zu sein. Der Raum selbst war allerdings verwaist. Ein leerer Sessel schwang vor dem Kontrollpult hin und her.
    Eileen setzte sich und verschaffte sich einen kurzen Überblick über die Waffenkontrollen. Sie fand die Abschussvorrichtungen für die Bordtorpedos und sog scharf die Luft ein.
    »Ist verdammt lange her«, murmelte sie und versuchte, sich an ihre Ausbildungszeit bei der Navy zurückzuerinnern. Die Anordnung der Instrumente war etwas anders, aber die Grundelemente fand sie sofort. Sie betete, dass in einem der Torpedoschächte standardmäßig eines der schlanken Geschosse ruhte. Falls die Bänke nicht geladen waren, hatte sie schlechte Karten.
    Sie überprüfte die Rohre. Nummer zwei war mit einem Torpedo bestückt. Aufatmend ließ Eileen die Finger über die

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