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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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ihr Blick auf eine Tür fiel. Sie stand vor dem Quartier des Kapitäns. Ohne zu zögern, öffnete sie die Tür, betrat den Raum und verschloss ihn hinter sich. Captain Rurting hatte nicht schlecht an Bord gelebt. Das Zimmer glich dem, in dem sie selbst untergebracht war, mit dem Unterschied, dass es auf der anderen Seite der Bar einen Arbeitsbereich mit einem massigen Schreibtisch enthielt. Darauf befanden sich allerlei Dokumente, Kartenmaterial, gerahmte Fotos, eine Uhr und Ablagekörbchen.
    Und ein Laptop.
    Eileen lächelte und eilte zu dem Computer. Sie klappte das Display auf und der Rechner erwachte sofort zum Leben. Offenbar hatte Rurting vor dem Angriff noch daran gearbeitet und darauf verzichtet, den Laptop wieder herunterzufahren. Eileen hatte Glück, nicht einmal ein Passwortschutz war zum Aufwecken aus dem Stand-by-Modus nötig. Rasch setzte sie sich auf den ledernen Bürostuhl vor dem Tisch und öffnete ein Browserfenster. Wenn die Funkanlage noch funktionierte, dann hoffentlich auch noch die Internetverbindung an Bord der La Lumière .
    Die MSN -Website baute sich auf dem Display auf. Eileen runzelte die Stirn. Sie hätte als Startseite eher irgendetwas Offizielles von G-Dawn erwartet, aber vielleicht war dies ja ein privater Laptop des Kapitäns gewesen. Eileen nutzte den MSN -Service und loggte sich bei Hotmail ein. Sie hatte ein halbes Dutzend E-Mail-Konten bei Freemail-Anbietern eingerichtet und Mrs Stylez in dem Textdokument auf dem USB -Speicherstick, den sie für sie im Auto deponiert hatte, gebeten, all diese Konten regelmäßig zu überwachen, weil sie darüber vielleicht mit ihr Kontakt aufnehmen konnte.
    Als sie bei Hotmail eingeloggt war, wählte Eileen eine der angelegten Mailadressen als Ziel aus und setzte zwei andere in Kopie ein. Dann tippte sie die Nachricht und schickte sie ab. Sie loggte sich aus, fuhr den Laptop herunter, packte das Gerät und schmetterte es gegen die Schiffswand.
    Nur zur Sicherheit.
    Die La Lumière würde ohnehin in ein paar Minuten in einem Rauchball aufgehen und alle Beweise vernichten, dass sie Kontakt zu Mrs Stylez aufgenommen hatte. Eileen verließ das Quartier des Kapitäns und kehrte zu Inga zurück.
    19:03 Uhr
     
    Das Rettungsboot war von Amandine und Inga auf der Backbordseite im Schutz des Schiffsrumpfs heruntergelassen worden. Als die Freeport noch längsseits der La Lumière schwamm, konnten die Matrosen von dieser Aktion nichts erkennen. Inzwischen stellte das U-Boot keine Gefahr mehr dar. An seiner Stelle blubberten im Meer nur noch einige Luftblasen und zwei erschöpfte und verletzte Matrosen schwammen mit langsamen Kraulbewegungen auf die La Lumière zu.
    Zwei Lotsenleitern waren an der Außenwand heruntergelassen worden. Eileen half Amandine dabei, einige Packstücke mit Proviant und Schwimmwesten herunterzulassen, während Inga den Gang mit der FN P90 sicherte. Zwischendurch trudelten überlebende Besatzungsmitglieder der La Lumière ein. Zwei Männer des Küchenpersonals. Ein Techniker und zwei Leute der wissenschaftlichen Abteilung. Eileen waren ihre Gesichter unbekannt. Sie wies sie an, Amandine mitzuhelfen, ein weiteres Boot aus der Winsch zu lösen, und gesellte sich selbst zu Inga.
    »Irgendwelche Zeichen von Narwick und den anderen?«
    Inga schüttelte den Kopf. Sie trug den Restlichtverstärker, den sie dem Toten im Funkraum abgenommen hatte. Auch Eileen besaß noch das erbeutete Gerät und klappte das Visier herunter. Die Welt um sie herum verwandelte sich augenblicklich in ein gespenstisches Grün. Eileen spähte über den Laufgang zum hinteren Deck. Noch immer flackerte es dort grell. Einige Feuer hatten inzwischen auf den Hangar übergegriffen. Treibstoffleitungen waren von der Hitze geschmolzen, Kerosin ausgelaufen und entflammt. Selbst ohne die aktivierte Selbstzerstörung würde über kurz oder lang nicht mehr viel von der La Lumière übrig bleiben.
    »Da vorn«, sagte Eileen und stieß Inga an. Sie deutete auf ein Außenschott, in dem sie eine Bewegung ausgemacht hatte. Tatsächlich lugte ein Kopf vor.
    Inga hob eine Hand und winkte. Kurz darauf traten sieben Gestalten auf den Gang.
    Eileen erkannte durch das Nachtsichtgerät Jae Narwick, der sich mit einer Hand den Arm hielt und von Juliette gestützt wurde. Dahinter gingen Markus de Vries und Veronica. Ihnen folgten Vandengard, ein Bewaffneter und zwei weitere Männer in Overalls. Vermutlich einer der Paramilitärs von G-Dawn sowie zwei Maschinisten. Wenn das alle

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