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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Anscheinend hatte ihn das Personal der La Lumière wieder hinausgebracht, als der Alarm losging.
    Markus’ Blick schweifte über die unzähligen Leichen am Boden. Rund um den Hubschrauber lagen tote Besatzungsmitglieder. Neben ihnen: ihre Waffen. Von den SEAL s im Taucheranzug konnte er niemanden sehen, was nicht bedeutete, dass sie keine Verluste zu beklagen hatten. Vermutlich waren sie bisher nur noch nicht an den Helikopter herangekommen. Markus entdeckte Paula und Sandra im Schatten des Sea King. Beide verschanzten sich im hinteren Bereich, kamen immer wieder aus der Deckung hervor und gaben eine Kurzsalve aus ihren kastenförmigen FN P90 Maschinenpistolen ab.
    Vandengard hielt sich am Rand des Landefeldes auf und beteiligte sich an dem Scharmützel. Von den paramilitärischen Einheiten an Bord der La Lumière konnte Markus keinen lebenden Mann mehr sehen. Er bemerkte, wie Juliette sich auf der linken Hangarseite nach vorne tastete und in den Kampf draußen eingreifen wollte. Narwick hockte in der Nähe Veronicas und hielt sich den verwundeten Arm.
    Markus hatte seit seinem Glückstreffer unter Deck keinen Schuss mehr abgegeben. Er war auch nicht erpicht darauf, ein weiteres Menschenleben auszulöschen, ganz gleich, ob derjenige ihm ans Leder wollte oder nicht. Verdammt, wie war er nur in diese haarsträubende Situation hineingeraten?
    Bevor Juliette den Rand des Hangars erreichte, schien das dumpfe Ploppen der schallgedämpften MP5 der SEAL s heftiger und wütender zu werden. Auf einen Verdacht hin lugte Markus wieder um die Ecke und sah, wie die in Taucheranzüge gekleideten und mit Nachtsichtgeräten ausgerüsteten Spezialkommandos aus ihren Verstecken am Deckrand vorrückten und den Hubschrauber und seine Verteidiger ins Kreuzfeuer nahmen. Paula und Sandra waren den Angreifern plötzlich schutzlos ausgeliefert. Sandra schrie etwas und deutete auf ihre FN P90 – offenbar war das Magazin leer und sie hatte keinen weiteren Ladestreifen. Sie ließ die Waffe fallen und zog ihre P226, doch die Wucht des Angriffs der Navy SEAL s ließ sie zurück in den Schatten des Sea-King-Helikopters tauchen.
    »Scheiße«, sagte Markus. »Das geht schief.«
    Er umklammerte den Pistolengriff mit beiden Händen und war für einen Moment versucht, aus seiner Deckung zu stürmen, um wild um sich zu schießen. Dann sah er Juliette, die am Ausgang des Hangars in die Hocke ging und ihre P90 anlegte. Sie gab kurze Feuerstöße ab und zwang die SEAL s zumindest auf dieser Seite des Decks kurz zu einem Rückzug. Einen erwischte sie. Er fasste sich getroffen an die Brust, sein Körper wirbelte herum, zuckte und fiel dann auf das Deck. Die anderen tauchten in die Schatten und Sicherheit der Reling und erwiderten das Feuer.
    Plötzlich war der Hangar vom Pfeifen der Geschosse erfüllt. Überall blitzten Funken auf und hämmerten Projektile in Boden, Wände, Kisten und Fässer.
    Veronica setzte mehrfach an, um aus der Deckung heraus zu schießen, doch immer wieder zwangen sie die um sie herum einschlagenden Kugeln, unten zu bleiben.
    Vorn fluchte Juliette. Sie warf sich gegen eine Wand. Ein Arm hing schlaff herab und die FN P90 lag zu ihren Füßen. Offenbar hatte sie einen Treffer eingesteckt.
    »Wir kommen hier niemals lebend raus!«, rief Markus. Er spähte wieder aus seinem Versteck hervor. Zwei Männer in Taucheranzügen kamen auf den Hangar zugelaufen. Die anderen, die Juliette kurzfristig in Deckung gezwungen hatte, drangen wieder mit unverminderter Härte auf die beiden Frauen am Hubschrauber ein.
    »Granate!«, schrie jemand.
    Sandra sprang hoch, die Pistole im Anschlag, und schoss das halbe Magazin leer. Sie traf einen der SEAL s, schien ihn jedoch nur zu verwunden. Auf der anderen Seite des Hubschraubers kam auch Paula aus der Deckung hervor und gab eine Salve aus der P90 ab, bis der Ladestreifen leer war, woraufhin sie die nutzlos gewordene Waffe einfach fortwarf.
    Trotz der Vorwarnung kam die grell lodernde Explosion des Hubschraubers unvermittelt. Eine Stichflamme leckte aus der Kanzel und zerfetzte sie in eine Million Splitter. Markus zog den Kopf ein, sah noch aus den Augenwinkeln, wie Sandra von einer Flammenzunge eingehüllt und Paula von der Druckwelle der Detonation über das Deck geschleudert wurde. Aber auch die SEAL s, die mittlerweile dem Heli zu nah gekommen waren, steckten Verluste ein. Ein Splitterregen prasselte auf einen Mann nieder und spießte ihn förmlich wie eine Armada winziger Dartpfeile auf. Er schrie

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