Kalte Spuren (German Edition)
eng wurde. Zudem trugen die drei auch noch ein komplettes Waffenarsenal aus MP7, mehreren Magazinsätzen und Pistolen mit sich.
»High noon on Mars«, sagte Vandengard über die interne Anzugkommunikation und lachte leise.
»Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.« Juliette überprüfte den Luftdruck und die Dichtigkeit der Anzüge. Dann nickte sie unter dem Helm. »Wir gehen gleich runter.«
Ein Knacken erklang in den Lautsprechern. Der Pilot meldete sich. »Ma’am, wir haben ein kleines Problem. Der vorgesehene Landeplatz am Rand des Schneefeldes ist bereits belegt.«
»Von wem?«
»Ein Sea-Knight-Helikopter parkt dort. Wenn sie ihren Radarschirm beobachten oder nicht taub sind, dürften sie unseren Anflug bereits bemerkt haben.«
»Ist sonst noch etwas zu sehen?«, fragte Juliette nach.
»Negativ, Ma’am.«
»Dann fliegen sie über das Schneefeld weiter nach Osten und setzen ein paar Kilometer entfernt auf. Sobald wir raus sind, kehren Sie zur Le Soleil zurück. Wir melden uns über Funk, wenn wir gefunden haben, wonach wir suchen.«
»Aye, Ma’am.«
Der Hubschrauber machte einen Schwenk. Eileen blickte aus dem Fenster und sah in der Ferne die Umrisse des Doppelrotor-Helikopters, der außerhalb des zugeschneiten Bereichs auf dem Geröllboden der Insel stand. Simmons würde sie bereits erwarten.
17:16 Uhr
Ein Rauschen drang durch Cord Simmons’ Helmlautsprecher, dann ein scharfes Knacken. Der Pilot seines Hubschraubers meldete sich.
»Sir, wir haben Gesellschaft.«
»Wie viele?«, fragte Simmons und wies die drei SEAL s an, stehen zu bleiben. Rasch nahm er den Laptop aus dem Rucksack und öffnete eine neue E-Mail-Vorlage für eine Nachricht an den General.
»Ein Lynx hat drei Personen abgesetzt, ungefähr fünf Kilometer südwestlich von Ihrer Position. Der Heli ist anschließend nach Süden abgedreht.«
Simmons lachte in sich hinein. Drei gegen vier SEAL s. Das dürfte nicht allzu schwierig sein. Dennoch sollte er auf der Hut bleiben. »Versetzen Sie Ihre Position, kreisen Sie etwas in der Luft und beobachten die Marschrichtung der Verfolger.«
»Ja, Sir.«
»Over and out.« Simmons gab die Nachricht an den General durch und verstaute den Laptop wieder in seinem Rucksack. Dann sah er nach vorn. Das SEAL -Team war an einer Art Höhle angelangt. Ein mannshoher Torbogen verband die Außenwelt mit dem Dunkel, das sich hinter einer Eiswand befand. Simmons erkannte auf den ersten Blick, dass der Eingang keines natürlichen Ursprungs sein konnte. Die Schnittkanten waren zu glatt und wirkten verschweißt, als hätte hohe Hitze das Eis zuerst präzise geschmolzen und dann an den Rundungen und Kanten glasiert.
»Sir?«, fragte der Sergeant.
Simmons war sich nicht sicher. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass, wer immer diesen Tunneleingang geschaffen hatte, immer noch hier war. »Wir gehen rein«, entschied er. »Äußerste Vorsicht.«
17:16 Uhr
»Over and out.«
Gwendolyn Stylez hielt die Luft an, als das Gespräch zwischen Simmons und der Hubschrauberbesatzung beendet wurde. Sie hatte jedes Wort auf dem internen Funkkanal des SEAL -Teams mitgehört. Es war jetzt umso wichtiger, Eileen zu informieren, was vor sich ging. Aber wie konnte sie? Selbst wenn sie die Frequenzen G-Dawns kannte, bedeutete das nicht, dass Eileen sich unter den drei abgesetzten Leuten befand. Und wenn doch, wie sollte sie ihr eine direkte Nachricht zukommen lassen, ohne dass G-Dawn oder Coyn etwas davon bemerkten?
»Planänderung«, sagte sie und nahm Verbindung zum Piloten der B52 auf. »Hier ist Agent McDermott. Wie ist unsere Position?«
»Im Anflug auf Dundas Harbour. Etwa fünfzehn Meilen, Ma’am.«
»Vergessen Sie den Anflug. Drehen Sie nach Nordost ab und halten Sie …«, Gwen blickte auf das Laptopdisplay, ehe sie weitersprach, »… den Kurs bis zur Schneegrenze. Geben Sie kurz vorher noch mal unsere Position durch.«
»Ja, Ma’am.«
Kurz nachdem der Pilot bestätigt hatte, wurde das Flugzeug plötzlich durchgeschüttelt. Von draußen erklang ein ohrenbetäubender Donner. Grelles Licht blitzte hinter den Sichtluken auf. Im nächsten Augenblick ging die B52 in eine Schräglage und riss alles mit sich, das nicht niet- und nagelfest war. Gwen und die Soldaten auf ihrer Seite wurden in die Gurte gepresst, während Coyn und die anderen auf der gegenüberliegenden Seite mit den Rücken in die Sitze gedrückt wurden.
»Wir werden angegriffen!«, gellte die Stimme des Kopiloten aus den Kopfhörern.
Die
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