Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Coyn vom Criminal Intelligence Service Canada einige Telefonate führte, um ein Team und Transportmöglichkeit zusammenzustellen, las Gwendolyn Stylez den Bericht.
    Es war jetzt umso wichtiger, irgendwie mit Eileen Hannigan in Kontakt zu treten. Aber noch immer wusste sie nicht, wie sie das bewerkstelligen sollte, außer persönlich nach Devon Island aufzubrechen.
    »Die erklären mich für verrückt, Mrs McDermott!«, sagte Coyn vom Beifahrersitz.
    »Kate«, korrigierte sie ihn. »Sollen sie.«
    »Es sind über zweitausend Meilen Luftlinie bis Devon Island.«
    »Devon Island?«, fragte der Fahrer und blickte verwirrt in den Rückspiegel.
    »Sie haben zumindest Ihre Geografie-Hausaufgaben gemacht, Coyn.«
    »Aber …«
    »Fordern Sie einen schnellen Jet an.«
    »Er wird aber nirgendwo landen können, Ma’am.«
    Gwen beugte sich vor und tippte dem Mann auf die Schulter. »Für irgendetwas müssen Fallschirme ja gut sein.«
    Colin Coyn verschluckte sich und hustete. Als er seine Fassung einigermaßen wiedergewonnen hatte, hob er das Telefon erneut an sein Ohr und sprach hastig weiter.
        
     

Devon Island, Kanada
16. November, 15:59 Uhr
     
    Nachdem der Kapitän der Le Soleil verkündet hatte, dass Land in Sicht wäre, versammelten sich Eileen und die anderen in dicken Anoraks mit Fellfutter auf dem Deck, am Bug der umgebauten Fregatte. Narwick lehnte an der Reling und starrte aufs Meer hinaus. Die Landzungen, die man sehen konnte, gehörten noch nicht zu Devon Island. Neben dem Lord stand Juliette, die über ihrem schwarzen Lacksuit nur noch einen dünnen, wadenlangen Ledermantel trug.
    Zu Weihnachten wünsche ich mir auch solche Nanofaserklamotten, dachte Eileen. Offenbar hielten die Lacksuits von Narwicks Leibwächterinnen nicht nur Kugeln ab, sondern sorgten auch für eine angenehme Körpertemperatur.
    Dennoch hat Juliette rote Wangen und Ohren, dachte Eileen, als sie die dunkelhaarige Frau von der Seite ansah. Dennoch sind Sandra und Paula gestorben.
    In der Nacht hatte Eileen vor dem Schlafengehen noch einen ausgiebigen Erkundungsgang gemacht und festgestellt, dass Jae Narwick offenbar die Wahrheit gesprochen hatte. Die Le Soleil war in der Tat nur ein reines Forschungsschiff ohne jegliche Bewaffnung. Sollten sie erneut angegriffen werden, standen sie vollkommen schutzlos da. Eileen hatte auch einige Labors in den unteren Decks gefunden. Ihre Türen waren jedoch versperrt gewesen. Sie war sicher, dass hinter einer von ihnen das Defector-Virus verwahrt wurde.
    Eins nach dem anderen, ermahnte sie sich. Zuerst muss ich Renegade sicherstellen, ehe ich mich um Defector kümmere.
    Unweit von Narwick und Juliette standen Desmond Vandengard, Veronica Pothoff und Markus de Vries. Im Hintergrund hielt sich Amandine auf, während sich Inga zu Eileen gesellte.
    »Und Sie frieren wirklich nicht?«, fragte Eileen mit Blick auf den engen Lacksuit, den Inga trug.
    Die Schwedin schüttelte den Kopf. »Die Anzüge sind äußerst praktisch. Wenn Sie sich entschließen, bei uns zu bleiben, bekommen Sie bestimmt auch so einen.«
    Narwick löste sich von der Reling und drehte sich zu den anderen um. Er sah sie der Reihe nach an, dann verharrte sein Blick auf Eileen. »Wir werden in etwa einer halben bis dreiviertel Stunde den südöstlichen Zipfel von Devon Island erreichen. Angesichts der Lage, in der wir uns befinden, müssen wir äußerst vorsichtig sein. Der Verlust der La Lumière hat uns weit zurückgeworfen. Juliette?«
    Die Brünette nickte und wandte sich ebenfalls den anderen zu. »An Bord der Le Soleil haben wir drei schwere Raumanzüge. Dabei handelt es sich um Spezialentwicklungen aus Nanofasern, die wesentlich widerstandsfähiger sind als alles, was die NASA oder Roskosmos je entwerfen ließen oder im Einsatz hatten. Dennoch sollte jeder um spitze Felskanten einen Bogen machen. Die Anzüge werden auch Kugeln abhalten, aber man ist damit nicht unverwundbar. Es gibt Schwachstellen an den Schließmechanismen und das Auftreffen mehrerer Hochgeschwindigkeitsgeschosse an derselben Stelle strapaziert das Material so enorm, dass es sich verformt und reißen kann. Keine Experimente also.«
    »Nur drei?«, fragte Vandengard.
    Juliette seufzte. »Die anderen befanden sich an Bord der La Lumière. Da wir es mit einem extrem gefährlichen Virus zu tun haben, werden wir nur mit den Schutzanzügen die Insel betreten. Jae hat mich gebeten, eine Auswahl zu treffen. Vandengard, Sie sind dabei. Ich selbst werde ebenfalls

Weitere Kostenlose Bücher