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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Tagen erfahren. Spätestens. Seien wir doch ehrlich. Wir wissen gar nicht, was wirklich passiert, wenn die Dreißig-Tage-Frist von Shift-P abgelaufen ist. Erinnern sich unsere Zellen dann wirklich an das, was bei Misty Hazard vorgefallen ist? Oder kippen wir einfach tot um?«
    »Wenn wir länger hier herumstehen, finden wir es nicht heraus.« Vandengard gab ein Knurren über den Helmlautsprecher von sich. »Wir geben hier optimale Zielscheiben ab.«
    »Also gut, gehen wir weiter in die Höhle.« Juliette wandte sich um.
    Eileen und Vandengard wechselten einen kurzen Blick mit Gwen. Beide dachten wohl gleichzeitig daran, dass Mrs Stylez behauptete, die Hazarder wären immun gegen Renegade und sogar gegen die mit Defector mutierte Form. Dennoch wagte keiner von ihnen, das Helmvisier zu öffnen.
    Vandengard setzte sich an die Spitze. Eileen und Juliette folgten dichtauf, während die unbewaffnete Gwendolyn das Schlusslicht bildete. Als sie wieder bei den Leichen an der Gangbiegung angelangten, entschieden sie sich für den linken Tunnel, der nicht weiter durch Eisschichten, sondern direkt durch Felsgestein führte. Dieser Teil der Höhle schien tatsächlich natürlichen Ursprungs zu sein. Als sie weitergingen, mussten sie die Helmscheinwerfer einschalten, um noch etwas sehen zu können. Der Eisboden wich unebenem Fels. Dafür wurde der Gang breiter und von der Decke hingen Tropfsteine, die jedoch nicht so lang wuchsen, dass sie ihnen gefährlich werden konnten. Nicht einmal dann, wenn Eileen die Arme ausstreckte, war sie nicht in der Lage, die Spitze eines der Stalaktiten zu berühren.
    Die kleine Gruppe bewegte sich tiefer in den Fels hinein. Der Gang war leicht abschüssig und führte schnurstracks geradeaus. Sie marschierten vielleicht zweihundert Meter, ehe eine leichte Rechtsbiegung den Tunnel krümmte. Danach fiel der Gang etwas steiler ab. Die Gruppe musste sich bremsen, um nicht in einen Trab zu verfallen.
    Eileen gab es auf, ihre Schritte mitzählen zu wollen. Sie konzentrierte sich auf das, was vor ihnen in der Dunkelheit jenseits der Scheinwerferkegel lag. Wer hatte die SEAL s getötet? Wo war Simmons? Gab es dort unten wirklich Leichen der Antaradim, die in ihrer DNA das Renegade-Virus trugen?
    Sie fühlte, dass sie die Antworten vielleicht früher erhalten würde, als ihr lieb war. Plötzlich mündete der Tunnel in eine kleinere Höhle, von der vier weitere Korridore in alle möglichen Richtungen abzweigten. Ein fluoreszierendes Licht ging von den Wänden aus und tauchte die Grotte in einen leicht grünlichen Glanz. Es war hell genug, um ohne die Helmscheinwerfer sehen zu können.
    Doch das fluoreszierende Leuchten war nicht das Einzige, das die Aufmerksamkeit der vier erregte. Erwähnenswerter waren die vier Uniformierten, die sich in jedem der abzweigenden Tunneleingänge postiert hatten.
    Bewaffnete Uniformierte.
    17:52 Uhr
     
    Markus de Vries war fast durchgefroren. Die ganze Zeit über hatte er draußen an der Reling verbracht und auf ein Zeichen Eileens und der anderen gehofft. Seitdem der Funkverkehr zusammengebrochen war, bestand die berechtigte Frage, wie sich das Team wieder mit ihnen in Verbindung setzen wollte, um nach erfolgreicher Mission abgeholt zu werden. Falls sie Erfolg hatten. Wenn sie in Schwierigkeiten gerieten, war es ihnen nicht einmal möglich, Hilfe über Funk herbeizurufen.
    Narwick hatte vorgeschlagen, den Hubschrauber über dem Gebiet kreisen zu lassen, doch nachdem sie am fernen Horizont die Rauchfahnen entdeckt hatten, riet Inga ihm von der Maßnahme ab. Auf der Insel ging eindeutig mehr vor, als sich Narwick oder irgendjemand anderes auch nur hätte träumen lassen.
    Nachdem die Sonne untergegangen war und die ersten Sterne am Himmel glänzten, ging Markus zitternd vor Kälte zurück unter Deck und duschte heiß. Danach fühlte er sich wie neugeboren und fit für die Aufgabe, die Eileen ihm übertragen hatte. Er hoffte, dass die anderen am frühen Abend noch abgelenkt genug waren und Radarschirme und Funk im Auge behielten. Mit ein wenig Glück würde sich niemand um seine Aktivitäten kümmern. Er war den meisten sowieso nur ein Klotz am Bein. Das fünfte Rad am Wagen, das nicht einmal zu einem Reifenwechsel taugte. Sofern er erforderlich war.
    Mach dir bloß nichts vor, sagte er sich. An Bord der La Lumière hast du dich ziemlich gut geschlagen, auch wenn der tote SEAL , der auf dein Konto geht, ein Glückstreffer war.
    Markus verließ seine Kabine in frischen Jeans, einem

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