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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sie ausgesprochen hatte. Sie musste sich die Wörter noch einmal ins Gedächtnis rufen und ging sie eins nach dem anderen, jedes einzelne durch.
    Die.
    Generäle.
    Haben.
    Gar.
    Nichts.
    Mit.
    Den.
    Hazardern.
    Zu.
    Tun.
    Ihr wurde schwindelig. Feine Kreise zogen durch ihre Gedanken und weiteten sich in Spiralen immer weiter aus, bis sie ihren gesamten Verstand zu umkreisen schienen. Eileen merkte, wie sie den Halt verlor. Die Eiswand des Tunnels bewahrte sie vor einem Sturz. Sie stützte sich mit einer Hand ab und rang nach Luft. Die Versuchung, den Helm zu öffnen, um gierig die frische Luft des Höhlengangs in sich einzusaugen, war groß. Eileen fühlte sich mit einem Mal völlig beengt und eingesperrt in dem dicken, klobigen Bioschutzanzug.
    Raus hier! Ich muss raus hier!
    Dann ermahnte sie sich und atmete tief durch, um die erneut aufsteigende Panik zu verdrängen. Sie blickte zu Gwen, die offensichtlich das Dilemma erkannte, in dem Eileen steckte. Die Gewissheit, dass es Vandengard ähnlich erging wie ihr, beruhigte sie nicht im Mindesten.
    Wenn nicht die Generäle das Geheimprojekt Misty Hazard initiiert und geleitet hatten, wer dann? Und woher hatte der Verbund davon erfahren, was gab ihnen das Recht, jetzt die Hazarder aktivieren zu wollen?
    Eileen lachte innerlich auf. Von Wollen konnte gar keine Rede sein, sie taten es ja bereits fleißig, wie sie am Beispiel Simmons’ und Callahans sehen konnte.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Juliette.
    Eileen sah die Französin an und überlegte, ob sie ihre Gedanken dazu wirklich laut äußern sollte. Immerhin betrachtete sie G-Dawn genauso als ihren Feind wie den Verbund der Generäle. Sie tat es dennoch. Sollte G-Dawn seinen Feind besser kennenlernen. Wenn die beiden sich untereinander bekriegten, hatten Eileen und Gwen vielleicht eher eine Chance, sich der Aufmerksamkeit der beiden großen Kontrahenten zu entziehen.
    »Nehmen wir an irgendwer, ganz gleich wer, hat vor ein paar Jahren Misty Hazard durchgeführt und seine Teilnehmer dann in eine Teilamnesie geschickt, damit sie die Details des Experiments fürs Erste vergessen. Der Verbund stößt auf die Unterlagen, findet die Teilnehmerliste und aktiviert die Hazarder, einen nach dem anderen.«
    »Und wie?«, fragte Vandengard. »Selbst wenn sie mich ausfindig gemacht haben, woher stammt das Paket mit der SD-Card, dem Serum?«
    »Die Nachricht auf der SD-Card wurde vom Verbund erzeugt«, sagte Gwendolyn. »Das Serum, Shift-P … ich weiß nicht. Plötzlich war es da. Als wir den ersten Kontakt zu den Hazardern aufnahmen, waren die Päckchen für jeden Teilnehmer bereits vorbereitet.«
    »Also muss irgendjemand auf die Injektoren gestoßen sein«, vermutete Eileen. »Irgendwer aus dem Verbund der Generäle hat nicht nur die Teilnehmerliste der Probanden gefunden, sondern auch das Serum und hat es dann anstelle des ursprünglichen Initiators von Misty Hazard an die Hazarder verteilt.«
    »Und wer sind diese Leute, die das Experiment durchgeführt haben?« Juliette sah Eileen fragend an. »Warum wollen die Generäle Renegade bergen, wenn sie längst im Besitz der Supervirus-Variante sind?«
    Eileen hob in ihrem Anzug die Schultern. Sie sah zu Gwendolyn, in deren Augen es kurz aufblitzte. Offensichtlich gab es etwas, das sie wusste, aber vor den anderen nicht sagen wollte. Eileen hoffte, dass sie bald unter vier Augen mit der ehemaligen Assistentin des Generals reden konnte. »Keine Ahnung, wer hinter dem Projekt steckt. Und ich kenne die Absichten der Generäle nicht. Was wollen sie? Das Supervirus? In der Form von Shift-P scheint es nicht gefährlich zu sein, sondern lediglich als Neurotransmitter für blockierte Synapsen zu fungieren. Wenn den Generälen daran gelegen ist, das Supervirus in ihre Hände zu bekommen, benötigen sie sicherlich zunächst beide Stämme.«
    Gwen nickte. »Ich gehe davon aus, dass Shift-P eine Mutation des ursprünglichen Supervirus darstellt, das die Antaradim so schwer beschäftigt hat.«
    »Möglicherweise wollen sie es selbst herstellen«, sagte Eileen und schürzte nachdenklich die Lippen. »Sie können es vielleicht nicht replizieren und brauchen dafür die beiden ursprünglichen Virenstämme, um sie zu analysieren und mit Shift-P zu vergleichen.«
    »Und welchen Sinn hätte das?«, fragte Vandengard. »Ein Supervirus als Druckmittel gegen den Rest der Welt zu nutzen leuchtet mir ein. Aber was sollen sie mit Shift-P anfangen?«
    Eileen lächelte. »Wir werden es in sechsundzwanzig

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