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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sie von der U-Bahnstation zum Parkplatz zurückgekehrt war, hatte Eileen einige Runden gedreht, um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurde. Anschließend deckte sie sich in einem Kaufhaus mit zwei Garnituren neuer Sachen ein. In einem Elektronikladen erwarb sie einen Laptop, der sich über die Bluetooth-Schnittstelle bequem mit dem Blackberry verbinden ließ. Damit würde sie vom Hotel aus ihre Recherche vorantreiben.
    Der Blackberry klingelte. Ein unverfängliches Läuten. Nicht so extravagant wie ihr alter CTU -Klingelton. Eileen sah auf das Display. Die Rufnummer wurde unterdrückt. Sie nahm das Gespräch an.
    »Hallo?«
    »Miss Hannigan, ich bin es, Gwen.«
    »Das wurde aber auch Zeit.«
    »Tut mir leid, aber ich arbeite so gut ich kann. Ich musste untertauchen. Die Organisation, für die der General gearbeitet hat, hat ihre Agenten auf mich angesetzt.«
    Eileen seufzte. »Willkommen im Klub.«
    »Haben Sie den Rucksack geöffnet?«, fragte Mrs Stylez, ohne auf die Bemerkung einzugehen.
    »Nein, ich hab mir erst einmal ein lauschiges Plätzchen für die Nacht gesucht.«
    »Oh. Na gut. Was die E-Mails betrifft, ich habe ein neues Konto eingerichtet, dafür muss ich aber einmal Zugriff auf Ihr Blackberry nehmen.«
    Eileen runzelte die Stirn. »Soll ich Ihnen das Gerät unter der Tür durchschieben, oder wie haben Sie sich das vorgestellt?«
    Bildete sie es sich ein oder war tatsächlich am anderen Ende der Verbindung ein Kichern zu hören?
    »Nein«, sagte Stylez, hörbar amüsiert. »Das Blackberry ist modifiziert und besitzt eine Remotewartung. Ich komme über den Pushmail-Service an Sie heran. Sie müssen gleich nur die Aufforderung bestätigen.«
    Bling.
      
     
EXTERNER ZUGRIFF. WOLLEN SIE SICHERE VERBINDUNG ZU HOST DEMON 143 GEWÄHREN?
      
     
    Eileen drückte die Y-Taste. Gleich darauf war auf dem Display ein Statusbalken zu sehen.
    »Was hat es eigentlich mit der Zahl 143 auf sich?«
    »Keine Ahnung. Der General hat sie bei jeder Gelegenheit benutzt. Miss Hannigan …«
    »Sagen Sie Eileen.«
    Mrs Stylez räusperte sich. »Eileen. Es gibt zwei Dinge, die wir noch besprechen müssen. Der General sagte Ihnen bereits, dass Sie niemandem trauen sollen. Nicht einmal ihm. Das Gleiche gilt für mich. Trauen Sie mir nicht. Das heißt … im übertragenen Sinn.«
    Der Statusbalken näherte sich der Mitte. Eileen hielt sich den Blackberry wieder ans Ohr.
    »Das Orakel von Delphi wäre stolz auf Sie, Gwen.«
    »Entschuldigung. Ich bemühe mich, Ihnen den Hintergrund zu erläutern. Die Organisation, für die ich arbeite … gearbeitet habe, ist in Zellen strukturiert. Ich weiß nicht viel über das Funktionieren oder die Hierarchie. Darüber hätte Ihnen der General alles erzählen können, wenn er noch leben würde. Doch eines ist sicher: Jeder Zelle sitzt ein General vor und jeder General verfügt über eine Assistentin. Die Organisation ist weltweit vernetzt, die Generäle stehen in ständigem Kontakt zueinander und die Fäden laufen in globalen Operationsbasen zusammen. Wegen des permanenten Kontakts zu seinen … Brüdern, fiel es dem General schwer, sich um Sie zu kümmern, ohne dass die anderen etwas davon erfuhren.«
    »Brüder?«, fragte Eileen. Sie sah auf das Display. Fünfundsiebzig Prozent der Übertragung waren abgeschlossen.
    »So nennen sie sich untereinander. Genauso wie die Assistentinnen sich als Schwestern sehen.«
    »Generäle ohne Namen, die Brüder sind. Und ein Kloster voller Schwestern.« Eileen rieb sich über die Augen. »Womöglich heißen die Modepüppchen alle Mrs Stylez.« Autsch. Jetzt hatte sie definitiv den Bogen überspannt und rechnete damit, dass Gwen einfach einhängte.
    Modepüppchen! Muss ich sie unbedingt vor den Kopf stoßen? Ohne ihre Hilfe wäre ich nicht lebend aus der U-Bahn gekommen.
    »So ist es«, hörte Eileen die Stimme der anderen aus dem Hörer.
    »Was?«
    »Wir heißen alle Stylez.«
    »Hey, das war ein Witz!«
    »Sie haben den Nagel aber auf den Kopf getroffen.«
    Beinahe hätte Eileen laut losgelacht, sie hielt sich jedoch im Zaum. Verrückt! Aber war das nicht die ganze Angelegenheit? Von einer Minute auf die andere war sie zum Staatsfeind geworden und wurde von sämtlichen Behörden gejagt. Um sie herum starben Leute wie Fliegen und ein verrückter Mann, der sich nur General nannte, erzählte ihr, sie wäre Teilnehmerin eines streng geheimen Experiments, von dem sie nicht einmal das Geringste wusste.
    Verrückt war nicht einmal ansatzweise das richtige

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