Kalte Spuren (German Edition)
verschiedener weltweiter Geheimdienste und Spezialeinheiten, wie auch bei den anderen fünfzehn Namen. China. Indien. Spanien. Kanada und England.
Sie tastete nach dem Blackberry. »Auf der Speicherkarte ist die Liste, die Sie mir per E-Mail geschickt haben.«
»Die Hazarder?«, fragte Mrs Stylez.
»Ja. Es sind zwanzig Namen. Sagte der General nicht, nur fünfzehn wären an Misty Hazard beteiligt gewesen?«
»Davon bin ich auch ausgegangen. Andere Informationen habe ich nicht.«
»Nun, wie es aussieht, existieren noch fünf weitere. Ich weiß nur noch nicht, ob uns das weiterhilft.«
»Schicken Sie mir bitte eine Kopie per E-Mail«, bat Stylez. »Ich werde schauen, ob ich irgendetwas mit den Namen anfangen kann.«
Eileen lehnte sich zurück. »Eine andere Idee hab ich auch nicht. Warten Sie mal.«
Unterhalb der Liste befand sich ein Punkt. Durch eine Bewegung über dem Touchpad war Eileen zufällig mit dem Mauszeiger darüber gefahren und er hatte sich kurz verändert. Sie klickte darauf. Die Liste verschwand und machte für eine Sekunde einem leeren Bildschirm Platz. Dann erschien ein Dokument. Eileen Hannigans Dienstakte bei den Navy SEAL s. Darunter die Akte vom USMC . Die der NSA . Homeland Security.
Alles.
Alles, was es über Eileen Hannigan zu wissen gab. Mit Ausnahme des Namens ihres ersten Haustiers, hoffte sie.
Sie klickte sich durch die Dokumente. In ihrer Akte des USMC gab es einen Querverweis zu Misty Hazard. Sie folgte ihm. Eine Datei öffnete sich und zeigte am unteren Bildschirmrand die Werkzeugleiste eines Multimediaplayers.
»Eine Videonachricht«, sagte Eileen.
20:35 Uhr
Das Bild wurde hell. Es zeigte ein Büro mit einem großen Schreibtisch und einem ledernen Sessel. Im Hintergrund war das Gemälde eines Segelschiffs zu sehen.
Am Schreibtisch saß eine junge Frau mit langem, blondem Haar, für Eileens Geschmack zu viel Make-up im Gesicht. Ihre blauen Augen blickten in die Kamera. Sie trug eine weiße Bluse und darüber einen dunklen Blazer. Die Hände hielt sie ineinandergefaltet auf dem Schreibtisch abgelegt.
»Miss Hannigan, ich bin Gabrielle Stylez. Sie wurden für das Projekt Misty Hazard während Ihrer Dienstzeit beim United States Marine Corps rekrutiert und haben die Experimente erfolgreich abgeschlossen. Ihre Erinnerungen an diese Zeit wurden selektiv gelöscht. Um diese wieder aufzufrischen, benötigen Sie die Tabletten, die wir Ihnen geschickt haben. Bitte nehmen Sie jeden Tag morgens eine mit ausreichend Flüssigkeit zu sich. Ihre Gedächtniszellen müssen schrittweise wieder programmiert werden. Dazu sind dreißig der Tabletten nötig. Wenn Sie die Reaktivierungskur beginnen, bedenken Sie bitte, dass die kontinuierliche Einnahme des Medikaments zwingend erforderlich ist. Sollten Sie die Einnahme vergessen, wird ihr vegetatives Nervensystem kollabieren und sie in ein Schockkoma versetzen. Die letzte Tablette nehmen Sie abends vor dem Schlafengehen ein. Sie wird über Nacht Ihr Erinnerungsvermögen auffrischen, sodass Sie morgens wie aus einem Traum erwachen, den Sie jedoch in vollem Umfang im Gedächtnis behalten.
Da Sie das Päckchen erhalten und die Passwörter für diese Speicherkarte gefunden haben, betrachten Sie sich als aktiviert. Alles, was Sie noch tun müssen, ist sich das Shift-P-Serum in der Ampulle zu injizieren. Der Neurotransmitter setzt Botenstoffe frei, die das zellulare Erinnerungsvermögen reaktivieren, das wir bei Ihnen und den anderen Probanden blockiert haben. Sobald sich Ihre Zellen wieder an das erinnern, wozu wir sie während des Projektes Misty Hazard programmiert haben, werden Ihnen die seinerzeit erworbenen Funktionen und Fähigkeiten in vollem Umfang zur Verfügung stehen.
Sobald Sie Shift-P injiziert haben, melden Sie sich bitte bei der für Sie zuständigen Operationsbasis. Die Telefonnummer wird unten eingeblendet. All Ihre Fragen können wir beantworten. Ich werde stets für Sie da sein, Miss Hannigan. Willkommen in der Organisation und auf eine gute Zusammenarbeit. Bis zu Ihrem Anruf.«
Eileen starrte sprachlos auf den Schirm. Gabrielle Stylez’ Bild verschwand, die Telefonnummer war noch zu sehen. Rasch kramte Eileen einen Stift aus der Box auf dem Schreibtisch und kritzelte die Zahlen auf einem Notizblock des Hotels. Dann wurde der Schirm dunkel.
»Haben Sie mitgehört?«, fragte Eileen ins Telefon.
»Habe ich«, sagte Gwendolyn Stylez.
»Wissen Sie, wo die Operationsbasis ist?«
»Ich muss leider passen. Zwar bin ich allen
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