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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Verladerampe war die Italienerin neben dem Raucher erschienen. Sie trug dunkle Jeans, einen Pulli und darüber einen offenen Ledermantel. Hinter ihr trat der Engländer aus der Lagerhalle. Er ließ sich eine Zigarette und Feuer von dem Mann geben, nahm einen Zug und blies den Rauch in den Himmel aus.
    Veronica legte das Fernglas weg und sah Markus von der Seite her an. »Nervös?«
    Markus schluckte. »Ja.«
    »Bin ich auch. Wenn wir da gleich reingehen, dann denk daran, was sie mit deinen Freunden getan haben und was sie mit dir tun wollen. Die beiden sind eiskalte Killer. Sie werden zuerst schießen, wenn wir es nicht tun. Okay?«
    Markus nickte. »Wie sieht dein Plan aus?«
    »Oh, da kann ich dich beruhigen.« Veronica grinste. »Ich habe keinen. Die beiden stehen frei auf der Rampe, wir fahren vor. Springen aus dem Wagen und erledigen sie.«
    Der kalte Schweiß brach Markus aus. Entsetzt starrte er Veronica an. »Erledigen? Wir erschießen sie? Du meinst, wir bedrohen sie nicht mit den Waffen und fragen sie aus?«
    »Ziel auf die Beine. Falls aber einer von beiden Anstalten macht, seine Waffe zu ziehen, erschießt du ihn. Du kümmerst dich um Vandengard. Ich nehme Lomi.«
    »War klar. Hey, du bist der Profi von uns beiden. Ich hab das Gefühl, dass der Engländer eine härtere Nuss ist.«
    Veronica blickte wieder nach vorn. »Sicher. Aber Lomi ist eine Frau, und da du noch nie auf jemanden geschossen hast, befürchte ich einfach, dass du es bei ihr nicht bringst.«
    Er wollte etwas erwidern, aber vermutlich hatte sie recht. Außerdem war da noch eine andere Sache, die in ihm eine unheimliche, nie zuvor gespürte Wut aufkeimen ließ.
    Vandengard hat Andy umgebracht!
    »Also los.« Veronica startete den Motor, schob einen Gang ein und fuhr an. Der Wagen rollte die Straße entlang. Veronica gab Gas. Gleichzeitig ließ sie alle Seitenfenster herunterfahren.
    40 km/h.
    Markus griff unter die Jacke und zog die Pistole. Die Kunststoffummantelung des Griffes fühlte sich nicht echt an. Die Waffe war wesentlich leichter als das Walther-Modell, das er während seiner Bundeswehrzeit benutzt hatte.
    60 km/h.
    Die Einfahrt zum Containerterminal war noch knapp zwanzig Meter entfernt. Veronica zog ebenfalls ihre Waffe, ließ kurz das Lenkrad los, um sie durchzuladen und legte sich die Pistole dann auf den Schoß.
    70.
    Sie schossen durch die Einfahrt. Der Wagen ruckte, als er über die leichte Bodenwelle bretterte.
    75.
    Der BMW rauschte direkt auf die Verladerampe zu. Lomi entdeckte ihn als Erste, als sie, vom Motorgeräusch neugierig geworden, aufblickte. Sie hob eine Hand und deutete auf den heranrasenden Wagen.
    80 km/h.
    Vandengard und der Arbeiter hoben den Kopf. Veronica steuerte den Wagen so, dass ihre Fensterseite in Richtung der Rampe lag. Sie nahm die Waffe und riss sie hoch. Sie zielte kurz und schoss.
    Der Knall der im Wageninneren abgefeuerten Pistole betäubte Markus’ Ohren. Noch ein Donnern. Dann ein drittes, ehe Veronica das Steuer herumzog, gleichzeitig die Bremse trat und den Wagen auf der Stelle wendete.
    Lomi wurde an der Hüfte getroffen und sank zu Boden. Die anderen beiden Schüsse gingen fehl. Dafür zog Vandengard eine Pistole.
    Das Heck des BMW federte herum. Ein Kreischen kündete von dem harten Bremsmanöver. Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen.
    Markus sah Vandengard keine zehn Meter vor sich auf der Rampe. Er hielt die Glock nach draußen durch das Fenster. Der Arbeiter lief in Panik davon und ließ die blutende Allegra Lomi zurück.
    Vandengards Arm ruckte hoch. Die zweite Hand riss den Verschlussschlitten nach hinten und lud die Waffe durch.
    Markus krümmte den Finger.
    Vandengard brachte die Pistole in Anschlag.
    Mündungsfeuer brach aus Markus’ Waffe. Er spürte den Rückstoß nicht einmal, sondern schoss einfach drauflos. Die Kugeln jagten dicht an Vandengard vorbei, doch der Engländer ließ sich nicht beirren und zielte für einen sauberen Schuss. Da streifte ihn ein Geschoss an der Hose und schlitzte den Stoff auf. Vandengard zuckte und sah an sich herunter. Markus konnte nicht erkennen, ob er verletzt war oder nicht.
    Er feuerte weiter. Ein Querschläger prallte von einem Gabelstapler ab und sirrte Vandengard um die Ohren. Der SAS -Soldat zog sich zurück und gab einen Schuss ab, doch angesichts des Kugelhagels, mit dem Markus ihn eindeckte, verriss er die Waffe. Das für ihn bestimmte tödliche Projektil schlug in den Fahrzeugbaum ein und hinterließ einen langen Riss in der

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