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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sollen, aus dem Polizeirevier zu fliehen. Jetzt war es zu spät. Der Verbund, die Organisation der Generäle, hatte sie.
    Callahan bedeutete seinen beiden Begleitern, sich um Eileen zu kümmern. Sie gingen nicht gerade zimperlich mit ihr um, nahmen zu beiden Seiten von ihr Aufstellung und packten sie grob an der Schulter. Eileen stand freiwillig auf und ließ sich von den Männern hinausführen.
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Detective«, hörte sie die Stimme Callahans hinter sich sagen. »Ihr Land ist stolz auf Sie.«
    »Danke, Sir.«
    Schritte klangen hinter Eileen auf. Sie wurde durch einen schmalen Korridor zum Hinterausgang des Reviers geführt, wo bereits ein silberner Buick Enclave mit laufendem Motor wartete. Am Steuer saß ein weiterer Mann im Anzug und mit Sonnenbrille. Einer der beiden Agenten der Heimatschutzbehörde öffnete den Wagenschlag und ließ Eileen einsteigen. Die Rückbank bot Platz für drei Personen, zwei weitere konnten dahinter sitzen. Als Eileen saß, stieg Fitzgerald von der anderen Seite zu, während sich sein Kollege Lloyd auf dem Beifahrersitz niederließ. Callahan setzte sich neben Eileen, sodass sie zwischen ihm und Fitzgerald beinahe eingeklemmt war.
    Als Callahan die Tür zuzog, fuhr der Enclave an. Eileen blickte zum Fenster hinüber, wo der zerbeulte Porsche Cayenne stand. Ihr Laptop mit all den gesammelten Daten, der SD-Card und dem IDCC befanden sich noch darin.
    »Gehören die anderen zu Ihnen?«, fragte Eileen.
    Callahan antwortete nicht.
    Der Wagen bog von dem Vorplatz des Reviers auf die East Market Street in Richtung Osten. Dann ging es an der nächsten großen Kreuzung nach Süden weiter. Eileen konnte sich zusammenreimen, wohin die Fahrt ging, als sie die ersten Schilder zur Interstate 64 erblickte. Etwa fünfzig Meilen nach Osten bis Richmond. Von dort aus nur noch knapp achtzig Meilen nördlich bis Washington D.C. Wahrscheinlich sollte die Fahrt den Anschein erwecken, dass man sie in die Hauptstadt brachte und dort ihrem letzten Brötchengeber Homeland Security übergab.
    Unwahrscheinlich. Eileen stand bereits auf der Abschussliste, noch bevor sie wusste, was überhaupt gespielt wurde. Inzwischen war sie um einiges schlauer und stellte eine nicht zu unterschätzende Gefahr sowohl für den Verbund als auch für Gaia’s Dawn dar. Entweder servierte man sie irgendwo auf dem Weg am Straßenrand ab oder sie war es wert, die Bekanntschaft eines weiteren Generals zu machen. Dann musste sich auf dem Weg zwischen Charlottesville und Washington eine weitere Basis des Verbunds befinden.
    20:05 Uhr
     
    Sie irrte sich. Der Buick Enclave ließ die Interstate links liegen und fuhr weiter nach Süden auf die US-29. Zurück nach Lynchburg.
    Verdammt!
    »Wie lange sind Sie schon dabei, Fitzgerald?«, fragte Eileen geradewegs heraus.
    »Antworten Sie ihr nicht«, sagte Callahan. »Sie ist gefährlich. Zweite Priorität?«
    »Kein Kontakt mit der Gefangenen.« Das war Lloyd vom Beifahrersitz aus gewesen. Der Kerl drehte sich nicht einmal um, sondern starrte stur geradeaus durch die Windschutzscheibe. Auch der Fahrer ließ sich nichts anmerken.
    »Wovor haben Sie Angst, Callahan?«, fragte Eileen, ohne den Blick von Fitzgerald zu nehmen. »Was soll ich schon ausrichten? Sie haben mich, sind in der Überzahl und die Fahrt zurück nach Lynchburg kann ohne eine nette Konversation ziemlich langweilig werden.«
    Ein Wangenmuskel zuckte in Fitzgeralds Gesicht.
    Bingo! Der Hinweis auf Lynchburg war ein Treffer. Offenbar wusste der Agent nicht, wohin sie fuhren, und hatte wie Eileen damit gerechnet, dass ihre Route sie nach Washington führte. Er schaute nun aus dem Fenster und schien nach dem nächsten Wegweiser Ausschau zu halten. Lloyd beugte sich vor und schaltete das Autoradio ein. Bad Company tönte mit dem gleichnamigen Titel aus den Lautsprechern des Enclaves.
    Wie passend, dachte Eileen. Das Schicksal neigt zum Sarkasmus.
    »Kennen Sie Chief Wilkins, Fitz?«
    »Halten Sie endlich die Klappe, Hannigan!« Callahans Stimme war nur mühsam beherrscht, ließ jedoch keinen Zweifel, dass er Eileen notfalls mit Gewalt zum Schweigen bringen würde.
    »Hannigan?«, fragte Fitzgerald und wandte das erste Mal den Blick. »Sie … sind Agent Hannigan?«
    Lloyd stellte die Musik lauter. »Mensch, Fitz, beruhig dich.«
    Der Fahrer warf ihm einen fragenden Seitenblick zu, konzentrierte sich dann jedoch wieder auf die Straße.
    »Wieso fahren wir nach Lynchburg, Callahan?«, fragte Fitz.
    Es

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