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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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privater Arbeit aufbessert, wohnt in Berg. Deshalb konnte er schon Minuten nach Auffinden der Leiche am Tatort sein. Zuerst ließ ihn das qualvoll verzerrte Gesicht argwöhnen, daß er nicht an einer gewöhnlichen Kugel gestorben war. Dann nahm er einen schwachen Geruch nach bitteren Mandeln wahr – ein eindeutiger Hinweis auf Zyanid. Wir werden feststellen, daß die Dame ihm eine Zyanidkugel verpaßt hat. Also ist es wieder Teardrop gewesen.«
    »Diese Frau«, sagte Paula aufgebracht, »ist eine Massenmörderin.«
    »Eine gute Beschreibung«, pflichtete Kuhlmann ihr bei. »So, und während Sie sich stärken, werde ich Ihnen erzählen, wie wir in genau einer Stunde Walvis einen solchen Schlag versetzen werden, daß er glauben wird, die Welt ginge unter.«
    »Dürfen wir mitkommen?« fragte Tweed.
    »Von mir aus.« Er sah Philip an. »Sie können in meinem Wagen mitfahren, auf dem Beifahrersitz.«
    Walvis’ Fahrzeugkolonne war endlich in München angekommen. Im Fond seines gepanzerten Mercedes konnte Walvis, als sie durch die Vororte der Stadt fuhren, seine Ungeduld kaum noch bezähmen. Um zu dem Lagerhaus zu gelangen, mußten sie quer durch die Stadt fahren. Er schob die Trennscheibe beiseite.
    »Jetzt können Sie doch bestimmt schneller fahren«, brüllte er den Fahrer an. »Der Verkehr ist dünn, und die Straßen sind eisfrei.«
    »Damit würden wir nur unnötige Aufmerksamkeit erregen«, warnte der Fahrer. »Gulliver weiß gewöhnlich, was er tut, und er gibt das Tempo vor.«
    »Ich leite diese Organisation, nicht Gulliver«, brüllte Walvis abermals.
    »Es gibt keine Möglichkeit, ihm Ihre Anweisung zu übermitteln, Sir. Wenn ich ihm ein Lichtsignal gebe, denkt er vielleicht, er sollte langsamer und noch vorsichtiger fahren.«
    »Verdammter Mist!« fluchte Walvis und knallte die Trennwand wieder zu.
    Er lehnte sich wutschnaubend zurück und trommelte mit seinen dicken Fingern auf die Armlehne seines Sitzes. Jetzt wünschte er sich ausnahmsweise einmal, ein Handy zu haben, das er dazu benutzen konnte, mit Gulliver Verbindung aufzunehmen.
    Die Kolonne rollte in ihrem gemächlichen Tempo weiter. Als sie sich dem Lagerhaus näherten und durch eine Gegend fuhren, die Touristen, wenn sie klug sind, meiden, wurde Walvis’ Fahrer langsamer und hielt dann an. Vor ihnen hatte auch Gulliver angehalten, die Fahrertür wurde geöffnet und Gulliver stieg aus, um die letzten paar hundert Meter zu Fuß zu gehen.
    »Was, zum Teufel, hat Gulliver jetzt vor?« fragte Walvis, nachdem er abermals die Scheibe zurückgeschoben hatte.
    »Normales Vorgehen, Sir. Sie werden sich erinnern, daß wir das immer tun, wenn Sie bei uns sind. Der Spitzenmann im vordersten Wagen steigt in sicherer Entfernung von unserem Ziel aus und vergewissert sich, daß alles okay ist.«
    Walvis fluchte leise. Der Fahrer hatte recht, und er erinnerte sich an diese Prozedur, aber jetzt kam es auf jede Minute an.
    Während er ungeduldig wartete, fragte er sich vage, woher das rötliche Glühen über den Dächern kommen mochte. Es nahm an Intensität zu, während er es betrachtete.

40
    »Bei der Bereitstellung der Mobilen Einsatzkommandos hat es eine Verzögerung gegeben«, erklärte Kuhlmann Tweed, der im Fond des Mercedes saß, in dem Kuhlmann mit mäßigem Tempo dem vor ihm herfahrenden Wagen folgte. »Wie sich herausstellte, war es ein falscher Alarm, aber das ist der Grund dafür, daß ich nicht sofort handeln konnte, nachdem Butler mir am Telefon beschrieben hatte, wo das Lagerhaus steht.«
    »Wie weit ist es noch?« fragte Philip, der neben Kuhlmann saß.
    »Noch fünf Minuten, dann sind wir da.«
    Auf dem Rücksitz saß Tweed dicht neben Paula, an deren rechte Schulter sich Newman drängte. Neben Newman saß ein Angehöriger des Mobilen Einsatzkommandos mit vermummtem Kopf. Zwei weitere Mitglieder des Teams saßen ihnen auf Klappsitzen gegenüber. Paula deutete auf eine lange Waffe mit einer gefährlich aussehenden großen Mündung auf dem Fußboden.
    »Was ist das?« fragte sie auf Deutsch. »Eine Bazooka?«
    Der vermummte junge Mann, der ihr gegenübersaß und die Augen nicht von ihr abwenden konnte, beantwortete ihre Frage.
    »Ein modernes Abschußgerät, mit dem man Brandgranaten ebenso abschießen kann wie Explosivgeschosse.«
    »Und hinter uns fährt ein großer Panzerwagen mit einem Geschützturm. Man könnte fast glauben, wir wären unterwegs, um eine Festung zu stürmen.«
    »Kann sein, daß wir genau das tun müssen«, rief Kuhlmann nach

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