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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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herausbrüllte.
    »Hier spricht die Polizei! Sie sind umstellt. Kommen Sie mit erhobenen Armen heraus. Wir wissen, daß Sie da drin sind …«
    Er brach ab. Einer der vermummten Polizisten hatte die durch das laute Megafon bewirkte Ablenkung dazu benutzt, sich auf den freien Platz zu wagen, um in die Deckung der Mauer zu gelangen.
    Eine Geschoßsalve aus einem der Fenster des Lagerhauses mähte ihn nieder. Er stürzte aufs Pflaster, sein Körper zuckte noch ein paarmal und lag dann still da.
    »Damit ist die Sache entschieden«, sagte Kuhlmann nach einem weiteren kurzen Blick um die Ecke. Er holte ein tragbares Funkgerät aus der Tasche, und Philip sah, daß der Anführer im Hauseingang ein ebensolches Instrument in der Hand hatte.
    »Fertigmachen zum Angriff«, sagte Kuhlmann in das Gerät.
    »Phase eins, Phase zwei, denn Phase drei – wenn Sie einverstanden sind.«
    »Einverstanden«, erwiderte der Anführer. »Wir können nicht einmal einen Sanitäter zu meinem Mann hinüberschicken, der offenbar schwer verletzt ist.«
    »Ich kann es noch einmal versuchen – vielleicht können wir ihn retten«, sagte Kuhlmann, hob abermals das Megafon und begann zu sprechen.
    »Achtung, ich wende mich an den Mann, der für das Lagerhaus verantwortlich ist. Können wir einen Sanitäter schicken, damit er diesem offensichtlich schwerverwundeten Mann …«
    Eine zweite Geschoßsalve wurde abgefeuert. Philip erkannte abermals das Geräusch einer automatischen Waffe, vielleicht einer Uzi. Das würde ein harter Kampf werden. Kuhlmann warf das Megafon um die Ecke herum auf die Pflastersteine.
    »Diese Schweine haben ein zweites Magazin auf den armen Kerl da draußen abgefeuert. Alles weitere haben sie sich selbst zuzuschreiben. Kein Pardon für diese Bande da drinnen – aber zitieren Sie mich nicht.« Er sprach in sein Funkgerät.
    »Pausenloser Angriff – einverstanden?«
    »Wir gehen mit allem vor, was wir haben. Ende.«
    »Und sie haben eine Menge«, sagte Kuhlmann. »Sie können von hier aus alles sehen. Ich hoffe nur, daß die da drinnen Sprengstoff gelagert haben. Aber auch damit möchte ich nicht zitiert werden. Und vielleicht haben wir vom ersten Stock dieses Hauses aus eine noch bessere Aussicht.«
    Er hatte in dem Gebäude, hinter dem sie in Deckung gegangen waren, eine schäbige Tür entdeckt. Er trat einen Schritt zurück, hob einen Fuß und trat dicht oberhalb der Klinke gegen die alte Tür. Sie wurde aus den Angeln gerissen und fiel nach innen.
    Kuhlmann hielt eine Luger in einer Hand und benutzte die andere dazu, Philip zurückzuhalten.
    »Ich gehe voran.«
    »Ich habe eine Walther …«
    »Passen Sie auf, daß Sie nicht mich damit erschießen …«
    Sie rannten eine ausgetretene, mit Müll übersäte Holztreppe hinauf.
    Auf dem Absatz, auf dem es ausgesprochen unerfreulich roch, öffnete Kuhlmann zwei Türen, bevor er das zweite Zimmer betrat.
    Nackte Dielen, alte Zeitungen, der Gestank nach Mäusen, kein einziges Möbelstück. Aber von dem hinteren Fenster aus hatten sie einen ungehinderten Blick auf das Lagerhaus.
    »Wir stellen uns jeder an eine Seite des Fensters«, befahl Kuhlmann. »Von hier aus können wir das ganze Schlachtfeld überblicken …«
    Die Nachricht, daß einer von ihnen erschossen worden war, hatte sich wie ein Lauffeuer unter den Männern des Mobilen Einsatzkommandos verbreitet. Es waren nicht die ersten Schüsse, die sie in Rage brachten – so etwas kam vor; es war die brutale zweite Attacke, die Schüsse, mit denen der hilflos auf dem Pflaster liegende Mann durchsiebt worden war.
    »Es hört sich an, als träten sie die Türen sämtlicher Gebäude dieses Blocks ein«, sagte Philip.
    »Genau das tun sie«, bestätigte Kuhlmann. »Phase eins: überall dort Stellung beziehen, von wo aus sie direkt in die Fenster des Lagerhauses feuern können.«
    Er hatte gerade ausgesprochen, als grelles Scheinwerferlicht die im Schatten liegende Seite des Lagerhauses erhellte. Einer der Scheinwerfer wurde ausgeschossen, dann prasselte ein Kugelhagel in die Fenster des Lagerhauses. Drei Männer fielen aus dem zweiten Stock heraus und landeten auf dem Pflaster.
    »Die Taktik von Erich, dem Anführer des MEK«, erklärte Kuhlmann während einer kurzen Pause der Beschießung. »Sie dazu verleiten, daß sie auf die Scheinwerfer schießen und ungedeckt an den Fenstern stehen, dann so viele wie möglich erledigen.«
    Er fuhr mit erhobener Luger herum, dann senkte er die Waffe wieder. Der vermummte Polizist, der Paula

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