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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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immer, wenn ich gerade einen Haufen zu schreiben habe …«
    Sie meldete sich, schien verblüfft zu sein, deckte die Sprechmuschel mit der Hand ab und wendete sich an Tweed.
    »Luftfahrtministerium. Air Commodore Standish für Sie.«
    »Hallo. Hier Tweed. Wie ist es gelaufen?«
    »Ziemlich gut, glaube ich«, erwiderte eine kultivierte Stimme.
    »Habe gerade eine Meldung von dem Hubschrauber-Piloten erhalten, der auf dem Weg zurück nach Battersea ist. Sagt, sie hätten grandiose Bilder. Wie es scheint, läßt sich das Dach des Hauses öffnen. Es stand gerade offen, als sie ihre Aufnahmen machten. Soweit ich verstanden habe, befindet sich drinnen – das heißt, direkt unter dem Dach – ein beachtliches Kommunikationszentrum. Haben Sie einen Vorführraum?«
    »Ja, den haben wir.«
    »Ach ja, und der Pilot schwört außerdem, daß die Leute drinnen den Hubschrauber nicht gesehen haben. Ich habe einen Streifenwagen der Polizei losgeschickt, der in Battersea warten soll, bis der Hubschrauber eintrifft. Mit freundlicher Genehmigung des Police Commissioners. Sie veranstalten einen ganz hübschen Wirbel! Der Streifenwagen kommt dann sofort zu Ihnen. Mit heulender Sirene und Blaulicht.«
    »Sagen Sie den Leuten, sie sollen alles abstellen, bevor sie hier ankommen. Ich will nicht, daß unnötige Aufmerksamkeit auf dieses Gebäude gelenkt wird. Und, Frank, herzlichen Dank. Ich bin Ihnen einen Gefallen schuldig.«
    »Ich werde mich daran erinnern. Bis demnächst …«
    Tweed informierte Paula, Newman und Philip, der gerade ins Zimmer gekommen war, über das Gespräch.
    »Herr im Himmel!« Newman schlug sich mehrmals mit der Hand gegen die Stirn. »Dieser Mann schläft nie. Wann haben Sie das alles arrangiert, wenn die Frage erlaubt ist?«
    »Erinnern Sie sich nicht? Als wir in Heathrow angekommen waren, habe ich gesagt, ich müßte einen wichtigen Anruf erledigen. Ich habe meinen Kontaktmann im Luftfahrtministerium angerufen und ihn gebeten, den Piloten des Hubschraubers anzuweisen, daß er nicht nur abwarten sollte, bis das Wasserflugzeug gelandet war, sondern auch so lange, bis seine Insassen das Gebäude betreten hatten. Ich habe damit gerechnet, daß Walvis sofort nach seinem Eintreffen das System würde testen wollen. Das war natürlich nur eine Vermutung von mir.«
    »Aber Sie haben richtig vermutet«, sagte Paula.
    »Ich möchte unserer Ausrüstung noch etwas hinzufügen«, sagte Philip entschlossen. »Ich brauche einen Hubschrauber, der so nahe bei Bosham wie möglich bereitsteht.« Er stand auf. »Und dieses zusätzliche Ausrüstungsstück werde ich mir jetzt aus dem Keller holen.«
    »Ich möchte zu gern wissen, um welches zusätzliche Ausrüstungsstück es sich handelt«, sinnierte Paula. Sie hatte aus ihrer Schultertasche vorsichtig etwas herausgeholt, das in einer Plastikhülle steckte und betrachtete es jetzt mit einer Lupe. Tweed sah, daß es die letzte Stickerei war, an der Jean Cardon gearbeitet hatte.

48
    Walvis saß in einem hochlehnigen Regency-Stuhl am Kopf eines langen Mahagoni-Eßtisches in der großen Halle von Cleaver Hall und trank Brandy. Er hatte das Gefühl, daß der Stuhl, seine Position, der große, getäfelte Raum seinem Status entsprachen. Er sah Gulliver und Martin an, die, drei Plätze von ihrem Boß entfernt, einander gegenübersaßen.
    »Gulliver, haben Sie diesen Reynolds schon aufgespürt, der meiner Meinung nach ein Deserteur ist? Für Deserteure gibt es nur eines. Sie müssen erschossen werden.«
    Gulliver legte beide Hände um sein Bierglas. Bier war für ihn das einzig vernünftige Getränk – hinuntergespült mit einem Schluck Wodka. Er schwieg einen Moment, bevor er antwortete.
    Reynolds war ein brisantes Thema. In München hatte er es satt gehabt, noch länger auf eine Beförderung zu warten. Es hatte eine heftige Auseinandersetzung zwischen Walvis und Reynolds gegeben, die damit geendet hatte, daß Reynolds hinausgegangen und verschwunden war. Gulliver war der Auftrag erteilt worden, ihn ausfindig zu machen und umbringen zu lassen.
    »Durch Kontaktleute habe ich eine Menge Material über Reynolds bekommen«, sagte er, sich dem Thema vorsichtig nähernd. »Er hat eine englische Freundin …«
    »Name?« fuhr Walvis ihn an.
    »Das ist etwas, woran ich noch arbeite.« Er sprach jetzt schnell, hoffte, einen guten Eindruck zu machen. »Trotz all meiner anderen Pflichten in München habe ich den Verräter Reynolds nicht vergessen.«
    »Aber Sie haben ihn immer noch nicht

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