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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Ecke herum in der Marylebone Road. Wo sie offensichtlich darauf wartet, Ihnen folgen zu können.«
    »Das ist doch unmöglich«, protestierte Paula. »Woher kennt sie diese Adresse?«
    »Sie kennt sie«, erklärte Tweed, »weil sie zwei Jahre lang dem Geheimdienst der Marine angehört hat, mit dem wir des öfteren zusammenarbeiten.«
    »Dieses Biest!« Paula stand wütend auf. »Ich gehe hinaus und zerreiße sie in Stücke.«
    »Sie werden nichts dergleichen tun«, befahl Tweed. »Setzen Sie sich wieder an Ihren Schreibtisch. Ich will, daß sie uns folgt, wenn wir nach Chichester fahren. Alles entwickelt sich viel besser, als ich zu hoffen gewagt hatte.« Er schaute auf die Wanduhr. »Wir müssen es so einrichten, daß wir vor Einbruch der Dunkelheit in Chichester eintreffen. Monica, ist es Ihnen gelungen, für das ganze Team Zimmer im Dolphin and Anchor zu bestellen?«
    »Um diese Jahreszeit war das kein Problem«, teilte Monica ihm mit. »Jeder hat ein Zimmer.«
    »Bis zur Abfahrt haben wir noch eine Weile Zeit«, bemerkte Tweed. »Und ich hoffe, daß wir vorher noch von Marier und Pete Nield hören.«
    »Der Privatjet aus München ist gelandet«, teilte Jim Corcoran, der Sicherheitschef des Flughafens Heathrow, Nield mit. »Er hat gerade Landeerlaubnis erhalten. Wegen einer falschen Bombendrohung hatte sich der Start in München verzögert.«
    »Hauptsache, die Dame ist endlich eingetroffen. Ich glaube nicht, daß ich noch mehr Kaffee trinken könnte, so gut er auch schmeckt.«
    Nield saß auf einem harten Holzstuhl in Corcorans Büro.
    Während er wartete, schien der Stuhl von Minute zu Minute härter geworden zu sein. Corcoran, ein kräftig gebauter Mann Anfang vierzig, glattrasiert und mit einem wettergegerbten Gesicht, hatte sich entschuldigt.
    »Die Stühle hier drinnen sind absichtlich unbequem. Sie helfen mir, wenn ich einen Verdächtigen verhöre.«
    »Aber Sie sitzen auf einem ebensolchen Stuhl«, bemerkte Nield.
    »Ich finde, das muß ich – es macht die Taktik weniger offensichtlich.«
    Die Gegensprechanlage auf seinem Schreibtisch knisterte, und jemand sagte etwas, das Nield nicht mitbekam. »Der Jet ist gelandet. Rosa Brandt wird in einem Wagen unter Bewachung zu diesem Büro hier gebracht, und ich übergebe sie Ihnen. Auf diese Weise brauchen Sie mit ihr nicht durch die Paß– und Zollkontrolle zu gehen.«
    »Vielen Dank
für
Ihre Kooperation«, sagte Nield. »Und ich würde gern Tweed anrufen.«
    »Bedienen Sie sich.«
    Corcoran stand auf und ging mit langen Schritten auf die verschlossene Tür seines Büros zu. Nachdem er den Schlüssel ins Schloß gesteckt hatte, drehte er sich noch einmal um.
    »Ich nehme den Wagen in Empfang, während Sie Ihren Anruf machen. Diese Brandt – hat sie viele Leute umgebracht?« scherzte er.
    »Das«, sagte Nield ernst, »ist genau das, was wir herausfinden müssen …«
    Am Park Crescent legte Tweed den Hörer auf und sah Paula und Newman an.
    »Das war Pete Nield. Er hat aus Jim Corcorans Büro angerufen.
    Rosa Brandt ist eingetroffen. Kuhlmann hat also sein Versprechen gehalten. Nield wird in Kürze losfahren und sie im Dolphin and Anchor festhalten, bis wir eingetroffen sind.«
    »Ich hoffe nur, er sieht sich mit dieser Frau vor«, bemerkte Paula.
    »Pete ist nett, aber zäh und realistisch«, versicherte Newman.
    »Er wird sie nicht mit Samthandschuhen anfassen. Bei Kobras geht man keinerlei Risiko ein.«
    »Falls sie die Kobra ist«, erinnerte Tweed ihn.
    »Aber es gibt zu denken, daß Kuhlmann sie aus einem Zug nach Lindau hat herausholen lassen«, erklärte Paula. »Das deutet darauf hin, daß sie vorhatte, an Bord von Walvis’ Wasserflugzeug zu gehen.«
    »Das habe ich nicht übersehen«, sagte Tweed. »Und ich hoffe, daß Marier Lisa Trent nicht hat entwischen lassen.«
    »Können Sie sich vorstellen, daß Marier je eine wirklich attraktive Frau entwischen lassen würde?« sagte Newman mit einem Lächeln. »Vermutlich erlebt er die tollsten Dinge.
    Eigentlich hätte ich diesen Job bekommen sollen.«
    »Ich werde trotzdem froh sein, wenn ich von ihm höre«, erklärte Tweed. »Und er hat ein Handy im Wagen …«
    Marier erlebte tatsächlich die tollsten Dinge, aber nicht ganz auf die Art, die Newman gemeint hatte. Sobald die beiden Wagen London hinter sich gelassen hatten, stieg Lisa aufs Gas und jagte den Jaguar wie eine Verrückte auf zwei Rädern um die Kurven.
    Das jedenfalls war Mariers Eindruck, als er ihr in seinem Rover folgte.
    Eine Weile zuvor,

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