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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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dessen Handschuhe nur noch Fetzen waren, nachdem er geholfen hatte, die beiden Landrover die Anhöhe hinauf und in die richtige Position zu schieben. Diese Arbeit hatte sehr viel Kraft gekostet, und jetzt war er ziemlich erschöpft.
    Paula drehte sich zufällig um, weil sie etwas zu ihm sagen wollte, und registrierte eine Bewegung auf der Mauer oberhalb von ihm. Zwei Männer hatten ihre Waffen direkt auf Newman gerichtet.
    »Vorsicht, Bob!« schrie sie. »Über Ihnen …«
    Sie hob ihren Browning, aber sie wußte, daß es zu spät war.
    Tweed fuhr herum. Zwei Schüsse wurden abgefeuert. Die Männer auf der Mauer kippten um, hingen dort und rührten sich nicht mehr. Die Waffen entglitten ihren Händen. Paula war verblüfft.
    Sie hatte nicht geschossen. Dann sah sie dicht hinter Newman eine schwarzgekleidete Gestalt.
    Die Gestalt verschwand wie ein Phantom in der Dunkelheit, die jetzt vollends hereingebrochen war. Sie wendete sich an Tweed.
    »Haben Sie jemanden gesehen? Da war jemand, der die beiden Männer auf der Mauer erschossen hat. Wer kann das gewesen sein?«
    »Keine Ahnung«, sagte Tweed.

53
    Walvis benutzte denselben Schlüssel, um die Tür am oberen Ende der Treppe aufzuschließen, mit dem er auch die Geheimtür in seinem Arbeitszimmer aufgeschlossen hatte. In der rechten Hand hielt er eine Luger, die er auf dem Weg nach draußen aus seinem Arbeitszimmer mitgenommen hatte.
    Er hatte einen Schalter neben der zweiten Tür betätigt, um das Licht im Tunnel auszuschalten, damit seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen konnten. Er stieß die Tür auf, lauschte nach irgendwelchen Geräuschen. Aber es herrschte Totenstille.
    Er war in einen großen, in die Wand des Cottages eingebauten alten Schrank getreten, der die Tür verbarg, die er jetzt hinter sich schloß. Er öffnete eine der Schranktüren und gelangte in die Küche. Ein dumpfer, feuchter Geruch schlug ihm entgegen – das Cottage stand bereits seit langem leer.
    Das Betreten der Küche war völlig lautlos vor sich gegangen, die Türangeln waren gut geölt, ein Job, den er selbst erledigt hatte. Der Fußboden bestand aus Steinplatten, und in einer Ecke stand ein alter Kohleherd. Er lauschte abermals. Das Schießen hatte aufgehört.
    Er holte zwei Schlüssel, einen Banham und einen Chubb, aus seiner Jackentasche und stapfte zur Haustür. Schon jetzt konnte er spüren, wie die Kälte durch seine Jacke und seine Hose drang.
    Wenigstens habe ich genügend Winterkleidung an Bord des Motorbootes, dachte er.
    Ohne auch nur das geringste Geräusch zu machen, steckte er einen der Schlüssel in das obere Schloß, drehte ihn, verfuhr mit dem unteren Schloß ebenso. Auch sie waren gut geölt.
    Walvis hatte keinem einzigen Angehörigen seines Teams etwas von der Existenz des Geheimtunnels verraten. ›Traue niemandem‹ war seine Lieblingsmaxime. Er fragte sich kurz, was mit Martin geschehen war. Jetzt erinnerte er sich, daß Martin während des Angriffs auf das Haus auffallend unsichtbar gewesen war.
    Er öffnete die schwere Holztür, hob seine Luger, war bereit, sie abzufeuern. Philip kam den Pfad entlang.
    In der linken Hand trug er ein langes, in einer Schlinge endendes Seil. Er war dem Cottage sehr nahe und wußte, daß er es nicht schaffen würde, den Browning in seinem Hüftholster noch rechtzeitig zu erreichen. Paula hatte ihm die Waffe geliehen, weil ihr der Gedanke, daß Philip Walvis mit ihrer Waffe töten würde, eine gewisse Genugtuung bereitet hatte.
    Wegen des Mooses auf dem Pfad, auf dem sich Philip näherte, hatte Walvis seine Schritte nicht gehört. Aber seine Reflexe waren verblüffend schnell. Deshalb die Luger in seiner Hand, auf den nur drei Meter entfernten Philip gerichtet. Er konnte ihn nicht verfehlen.
    »Darauf, Ihnen zu begegnen, Walvis, habe ich sehr lange gewartet«, sagte Philip mit granitharter Stimme.
    »So, und jetzt sind Sie mir begegnet. Und ich werde der letzte Mensch sein, den Sie in ihrem Leben zu sehen bekommen.«
    Er drückte auf den Abzug, und im gleichen Moment sprang Philip beiseite, obwohl er wußte, daß es ein vergeblicher Versuch war, der Kugel zu entkommen. In der Stille der Nacht, nur unterbrochen von dem Knistern des in Cleaver Hall brennenden Holzes, ertönte ein weiteres Geräusch. Ein Klicken. In der Panik seiner Flucht aus dem Haus hatte Walvis vergessen, die Waffe durchzuladen.
    In weniger als einer Sekunde war Philip bei ihm. Walvis versuchte, seinem Gegner mit dem Lauf der Waffe einen Schlag auf die Stirn

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