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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Wir fahren zum Dolphin, bezahlen die Rechnung, packen unsere Sachen und fahren dann nach London zurück.«
    »Und wenn wir dort angekommen sind, möchte ich bei einer Telefonzelle anhalten«, erklärte Marier. »Da gibt es drei seltsame Typen in verschiedenen europäischen Ländern, mit denen ich mich gern unterhalten möchte.«
    »Worüber?« fragte Paula.
    »Wie kann man nur so neugierig sein?« fragte Marier, bereits halb aus dem Wagen. »Ich will versuchen, etwas über diese Killerin zu erfahren, die sich Teardrop nennt. Sie könnte gefährlich sein.«
    »Rufen Sie mich bei Keith Kent an, falls Sie etwas erfahren sollten«, sagte Tweed. »Paula und Newman können zum Park Crescent zurückkehren, aber ich möchte Buchanan noch eine Weile länger aus dem Weg gehen.« Er schrieb etwas in sein Notizbuch und riß die Seite heraus. »Das ist die Privatnummer von Keith. Mein sechster Sinn sagt mir, je eher wir über Teardrop Bescheid wissen, desto besser …«

9
    Der Angriff erfolgte nur Minuten, nachdem sie das Berkeley Arms hinter sich gelassen hatten. Newman bog auf die einsame Landstraße ein, die zur Hauptstrecke nach Chichester führte.
    Marier folgte nur wenige Meter hinter seinem Kofferraum.
    In seinem Rückspiegel sah Newman einen riesigen Laster, dessen Ladefläche von einer Plane überdeckt war und der auf der schmalen Straße in mörderischem Tempo auf sie zuraste.
    »Diese Lastwagenführer bilden sich ein, weil sie so groß sind, gehörte ihnen die ganze Welt«, bemerkte Newman. »Marier winkt mir. Ich frage mich …«
    Er konnte seinen Satz nicht beenden. Um nicht von dem riesigen Laster gerammt zu werden, mußte er bis aufs Bankett ausweichen. Den Fahrer hoch oben in seiner Kabine konnte er nicht sehen – die Windschutzscheibe war mit Schlamm verschmiert.
    Der Laster donnerte an Marier vorbei, der gleichfalls aufs Bankett ausgewichen war. Dann raste er, hoch über ihm aufragend, auf den Mercedes zu und überholte auch ihn. Danach wurde der Fahrer plötzlich langsamer. Eine überaus merkwürdige Fahrweise, dachte Newman.
    Als sich der Laster ein paar Meter vor Newman befand, konnten sie ihn von hinten sehen. Die Plane war zurückgeklappt und gab die Sicht ins Innere frei. Newman erhaschte einen flüchtigen Blick auf eine untersetzte Gestalt in Arbeitskleidung, die auf der Ladefläche hockte. Die Rampe klappte herunter.
    »Festhalten!« rief er. »Kann sein, daß ich schnell wenden muß …«
    Der Laster war ein Dutzend Meter vor ihnen, als von der hockenden Gestalt geschlossene Fässer auf die Straße gestoßen wurden. Drei Metallfässer, die auf sie zurollten.
    Newman schaltete den rechten Blinker ein, um Marier zu warnen. Während die Fässer auf sie zurollten, riß Newman das Lenkrad herum, überquerte das Bankett und durchbrach ein Koppeltor, um auf das dahinterliegende Feld zu gelangen, und Marier folgte seinem Beispiel. Newman fuhr ein Stück weit in das Feld hinein, dann wendete er den Wagen und fand Marier neben sich. Alle stiegen aus.
    In diesem Augenblick explodierten die Fässer mit ohrenbetäubendem Getöse. Flammen schossen hoch, versengten die Hecke, die die Straße säumte, und setzten sie dann in Brand.
    Als eine schwarze Rauchwolke aufstieg und sich mit den Flammen vermischte, roch Newman die stinkende Luft. Der immer noch kräftig wehende Südwestwind hatte Rauchschwaden auf sie zugetrieben.
    »Benzin«, sagte er. »Diese Fässer waren mit Benzin gefüllt …«
    »Und«, sagte Marier und zündete sich eine King-Size-Zigarette an, »sie hatten eine Art Zeitzünder, der die Explosion hinauszögerte, bis der Laster in Sicherheit war.«
    Tweed hatte die Hände in die Taschen seines Burberry geschoben, eine für ihn typische Haltung. Als er sprach, klang seine Stimme beinahe beiläufig.
    »Es sieht so aus, als könnte Mr. Gulliver uns nicht leiden.«
    »Ich glaube, es fängt gleich an zu regnen«, sagte Paula. »Laßt uns wieder einsteigen …«
    Sie hatte die tiefhängende dunkle Wolke bemerkt, die rasch von dem starken Wind herangetrieben wurde. Auf der Kühlerhaube des Mercedes waren bereits große Regentropfen gelandet. Sie waren gerade in die Wagen zurückgekehrt, als der Himmel seine Schleusen öffnete.
    Ein Wolkenbruch trommelte auf das Wagendach, Wasser prallte von der Haube ab, die Windschutzscheibe war fast undurchsichtig. Newman schaltete die Scheibenwischer auf ihre höchste Geschwindigkeit ein, und die Sicht wurde wieder frei.
    Keine Flammen mehr. Die Hecke hatte aufgehört zu

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