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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sicherheitsunternehmens. Sogar Zeitungsreporterin. Also Ihr Metier.«
    »Das sollte eigentlich jeden abschrecken.«
    »Nicht, wenn ich sage, daß mein Redakteur sich weigert, die Story zu drucken, solange er nicht sicher ist, ob die Fakten stimmen. Alles, worauf es ankommt, ist, daß ich jedermann, den ich besuche, zum Reden bringe. Oh, Barmann, könnte ich eine Schachtel Mentholzigaretten haben?«
    »Da muß ich erst gehen und sie holen. Eine Dame, die so ähnlich aussah wie Sie, hat mich vor ungefähr einer Stunde auch nach diesen Zigaretten gefragt. Ich laufe schnell über die Straße und hole sie. Eine Schachtel? Dauert nur fünf Minuten …«
    Als sie allein waren, begann Lisa, heftig zu blinzeln. Sie betastete ihr rechtes Auge, und Tränen bildeten sich und begannen, ihr über die Wange zu laufen.
    »Was ist passiert?« fragte Newman.
    »Tut mir leid. Mir ist eine Wimper ins Auge geraten…«
    »Halten Sie still.« Newman zog ein sauberes Taschentuch und drehte eine Ecke zusammen. »Das tut nicht weh. Ich hole sie heraus.« Während er mit einer Hand ihr Kinn umfaßte, glitt Lisas rechte Hand in ihre Umhängetasche.

10
    Tweed wanderte mit seinem Begleiter durch die Schluchten der City. Keith Kent schritt flott aus. Alles, was er tat, war schnell, sogar seine kultivierte Sprechweise.
    »International & Cosmopolitan«, begann Tweed. »Ich muß wissen, wer an der Spitze dieser mysteriösen Organisation steht.«
    »Mysteriös ist das richtige Wort. In Anbetracht der Tatsache, daß sie global operiert, sollte man meinen, das wäre allgemein bekannt. Aber das ist es ganz und gar nicht. Sie stellen überaus gefährliche Fragen. Ich hoffe nur, Sie haben einen guten Grund dafür. Ich persönlich würde es vorziehen, wenn wir in eine anständige Bar gingen und ein Glas tränken.«
    »Ich habe einen guten Grund«, sagte Tweed mit eiskalter Stimme, die Kent veranlaßte, ihn anzusehen. »Ganz im Vertrauen:
    Die Frau von einem meiner besten Mitarbeiter ist brutal ermordet wurden – sie wurde gefoltert, bevor sie starb. Hier in diesem Land.«
    »Hört sich unschön an.« Plötzlich machte Kent einen betroffenen Eindruck. »Können Sie mir sagen, wer das Opfer war?«
    »Eine Dame namens Jean Cardon. Sie arbeitete für eine Firma, die Sie kennen müßten. Reed & Roebuck.«
    »Ich verstehe.« Kent verstummte, und Tweed hütete sich, ihn zu bedrängen, aber er wußte, daß er mit dem richtigen Mann sprach. »Reed & Roebuck war die beste Firma für finanzielle Recherchen in diesem Land, wenn nicht in der ganzen Welt. Sie hat gerade aufgehört zu existieren –wurde von Danubex aufgekauft, und zwar für eine Summe, die Roebuck, den Eigentümer, über Nacht zum Millionär gemacht hat.«
    »Danubex?«
    »Ja. Nicht viele Leute wissen, daß International & Cosmopolitan ihren Namen geändert hat. Ich vermute, wegen ihrer neuen Ausrichtung auf Osteuropa – und Rußland.«
    »Wir sind doch hoffentlich nicht wieder beim KGB angekommen?« bemerkte Tweed.
    »Nein, das sind wir nicht. Rußland ist jetzt einer der Bauern in diesem globalen Spiel, das jemand spielt. Die Moskauer Mafia steckt mit darin – aber ihr ist nicht klar, daß auch sie nur ein Bauer ist. Was ich Ihnen erzähle, könnte bewirken, daß ich im Leichenschauhaus ende.«
    »Würden Sie mir sagen, wie Sie an diese Information gekommen sind?«
    »Meine Kontaktleute in Moskau – dort war ich kürzlich, nicht in Brasilien, wie die Leute glauben. Das ist alles, was ich weiß.
    Ich bekam nur hier ein Bruchstück zu hören und ein anderes dort.« Kent lächelte. »Mein bester Informant war, ob Sie es glauben oder nicht, ein Moskauer Callgirl. Oberste Klasse. Ich habe ihre Dienste nicht in Anspruch genommen, aber ich habe ihr tausend Dollar bezahlt. Ich muß wissen, um was ich einen großen Bogen machen muß.«
    »Und was ist das?«
    »Von jetzt ab Rußland und ganz Osteuropa. Ein zweites Mal werde ich nicht soviel Glück haben. Schon jetzt ertappe ich mich dabei, daß ich immer wieder über die Schulter schaue. Hier in London.« Kent hörte sich entrüstet an.
    »Nicht nervös werden«, warnte Tweed. »Uns sind zwei Männer gefolgt, seit wir das Gebäude verlassen haben.«
    »Ich verstehe. Auf wen haben sie es abgesehen? Auf Sie oder mich?«
    »Vermutlich auf uns beide. Wir tun jetzt folgendes. Wir gehen in dieses Lokal da vorn, gleich neben der U-Bahnstation Bank.
    Während ich telefoniere und Hilfe herbeihole, kaufen Sie uns Drinks und gehen damit zu einem Tisch, wo Sie sich

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