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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Fluggäste wiedererkennen würden, die gerade eingetroffen waren. Er ging in den Waschraum und überprüfte sein Aussehen in einem Spiegel: Er sah nicht einmal wie ein Engländer aus.
    Dann eilte er zu der Autovermietung, mit der Monica vor ihrem Abflug die nötigen Vereinbarungen getroffen hatte. Er bedachte die Angestellte mit einem breiten Lächeln, und sie reagierte interessiert. Er erledigte den Papierkram, gab ihr ein großes Trinkgeld und bat sie, dafür zu sorgen, daß der gemietete Renault am Haupteingang bereitgestellt wurde.
    Pfeifend und die Schlüssel in der Hand schlenkernd, begab er sich in den Imbiß, in dem Newman und Nield geduldig warteten.
    Er kaufte sich ein Glas Bier und achtete darauf, daß er sich genau im richtigen Moment ihrem Tisch näherte. Als eine Kellnerin dicht neben Newman stand, steuerte er mit seinem Bier einen freien Tisch an.
    Die Kellnerin sah ihn kommen, begriff, daß sie im Wege stand, und trat schnell zwischen andere Tische. In diesem Moment zitterte Mariers Hand und verschüttete Bier auf den Boden, ganz dicht neben Newman. Er bückte sich.
    »Am Ausgang warten drei schwere Jungs auf euch«, flüsterte er. »Holt eure Wagen. Ich bin so weit …« Er hatte Englisch gesprochen, weil die Kellnerin eilig mit einem Wischlappen zurückkehrte, um das Bier aufzuwischen. Er hob die Stimme und sprach jetzt fließend Deutsch. »Bitte entschuldigen Sie meine Ungeschicklichkeit. Hat Ihre Hose etwas abbekommen? Wenn ja, dann möchte ich …«
    Newman schüttelte den Kopf und lächelte kurz, als wünschte er, der lästige Typ würde endlich verschwinden. Marier bewegte sich weiter und ließ sich an dem leeren Tisch nieder. Die Aufpasser würdigten ihn kaum eines Blickes.
    Zehn Minuten später setzte sich Newman ans Steuer eines BMW, der am Bordstein auf ihn wartete, während Nield von seinem kleinen Mercedes Besitz ergriff. Sie fuhren gleichzeitig ab, in Richtung Innenstadt, die eine gute Fahrstunde von dem neuen, weit außerhalb Münchens gelegenen Flughafen entfernt war.
    Marier beobachtete, wie die drei Deutschen auf einen großen schwarzen Mercedes zurannten. Sobald er abgefahren war, eilte er zu seinem Renault, schloß ihn auf, stieg ein und fuhr hinter dem schweren Mercedes her. Seinen Koffer konnte er später aus dem Schließfach holen.
    Auf der Schnellstraße herrschte dichter Verkehr. Marier überholte geschickt mehrere Wagen und ließ empört hupende Fahrer hinter sich zurück. Die Felder beiderseits der Straße waren mit Schnee bedeckt, und die Temperatur war plötzlich stark gesunken.
    Marier wartete auf eine günstige Gelegenheit, sah noch dichteren Verkehr voraus, schob sich an dem schweren Mercedes vorbei und nahm eine Position unmittelbar vor ihm ein. Die Straße war leicht verreist, was seinen Absichten nur förderlich sein konnte. Er wurde langsamer und zwang damit den großen Mercedes, sein Tempo gleichfalls zu drosseln. Der Fahrer hinter ihm hatte keine Möglichkeit, ihn zu überholen – das verhinderte der dichte Verkehr.
    Ungeachtet der Tatsache, daß der Wagen vor ihm schneller fuhr, behielt Marier sein geringes Tempo bei. Der Fahrer hinter ihm begann zu hupen, was, soweit Marier sich erinnerte, verboten war. Er wurde noch langsamer.
    Marier, der in seiner Jugend Rennfahrer gewesen war, hatte keine Mühe, das schwierige Manöver zu vollführen und zu spüren, daß die Räder leicht wegrutschen konnten. Er hielt unvermittelt an, und der große Mercedes prallte gegen seine hintere Stoßstange. Ein Streifenwagen erschien auf einer Zufahrt – Marier hatte ihn kommen sehen. Er stieg aus und schwenkte die Arme, dann ging er auf den Fahrer hinter ihm zu, der sein Fenster geöffnet hatte.
    »Idiot!« schrie der Mann ihn auf Deutsch an. »Machen Sie die Straße frei …«
    »Selber Idiot!« schrie Marier, gleichfalls auf Deutsch, zurück.
    »Sie haben meinen Wagen gerammt. Sie sind ein miserabler Fahrer.«
    »Ach, wirklich? Verschwinden Sie, Sie Dreckschwein …«
    Ein hochgewachsener Polizist, der eben aus seinem Streifenwagen ausgestiegen war, erschien gerade rechtzeitig, um die Beleidigung zu hören. Marier wendete sich an den Polizisten.
    »Die Straße ist spiegelglatt – und dieser Idiot ist so schnell gefahren, daß er meinen Wagen gerammt hat. Er sollte verhaftet und ihm der Führerschein entzogen werden«, wütete er.
    »Immer mit der Ruhe. Sie halten beide den Verkehr auf …«
    Die Diskussion dauerte fünf Minuten – Marier goß ständig neues Öl ins Feuer. Als

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