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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sein Aussehen. Walvis schaute zu seinem Untergebenen auf.
    »Wenn wir Glück haben, sitzen Tweed und Newman –Sie haben ihre Fotos – in diesem Augenblick in der Bar des Hotels Bayerischer Hof. Ich will, daß beide getötet werden. Wie wollen Sie es anstellen?«
    »Ich werde mit einer Uzi-Maschinenpistole in einem Wagen vor dem Hoteleingang warten und sie beide liquidieren …«
    »Beeilen Sie sich«, fuhr Walvis ihn an.
    Als Kahn aus dem Büro gestürmt war, sah Walvis Rosa an.
    »Dieser angebliche Leo Kahn heißt in Wirklichkeit Nikita Kirow und ist ein Mann, den die russische Mafia in meine Organisation eingeschleust hat. Teardrop hat den Boß der Tschetschenen-Mafia in Moskau aus dem Weg geräumt, und jetzt sitzt einer meiner eigenen Leute an seiner Stelle.«
    »Sie meinen, wir kontrollieren die berüchtigte Tschetschenen–Mafia?« fragte Rosa, nicht imstande, ihre Verblüffung zu verhehlen.
    »Genau das meine ich.«
    »Aber wenn Kahns Loyalität Moskau gilt, ist es dann nicht gefährlich, ihn frei herumlaufen zu lassen?«
    »Es ist immer gut, den Spion im eigenen Hinterhof zu kennen.
    Er erstattet dem zweiten Mann in Moskau Bericht – mit irreführenden Informationen, die ich ihm zukommen lasse. Und nun müssen wir warten, bis wir vom vorzeitigen Hinscheiden der Herren Tweed und Newman hören …«
    Harry Butler verfügte über die Geduld Hiobs – und er hatte sie gebraucht, nachdem er Kahn an Bord derselben Maschine nach München gefolgt war. Er war Kahn bis zu Walvis’ Zentrale in der Maximilianstraße auf den Fersen geblieben und hatte dort gewartet; den Citroen, den Monica von London aus für ihn gemietet hatte, ließ er derweil in einer Seitenstraße stehen.
    Später war Kahn wieder aufgetaucht, nun mit seinem Priesterkragen, eine Verkleidung, die Butler sofort durchschaut hatte. Er erkannte Kahns unverwechselbare Gehweise – er machte kurze, schnelle Schritte. In dem Herrenhaus in Send in Surrey war Butler im Unterricht über Körpersprache ein Meisterschüler gewesen.
    Butler folgte Kahn, der einen silberfarbenen Audi fuhr, den ganzen Tag. Er bemerkte, daß dieser häufig eine Kollektion von Fotos betrachtete, und Butler konnte sich ziemlich genau vorstellen, was Kahn im Schilde führte. Als der kleine Mann ein Restaurant betrat, um eine Tasse Kaffee zu trinken, ging Butler in ein Geschäft für Herrenmode und kaufte sich einen dunkelblauen Mantel und einen Tirolerhut mit einer Feder im Band, die ihm sehr komisch vorkam. Außerdem erstand er in einem Geschäft ganz in der Nähe ein Schweizer Armeemesser. Als Kahn einige Zeit in einem Lagerhaus in einem heruntergekommenen Bezirk am Stadtrand von München verbrachte, nutzte Butler die Wartezeit, um sich im Werfen des Messers in einen dicken Holzpfosten zu üben.
    Es wurde bereits dunkel, als Butler, immer noch ohne etwas gegessen zu haben, sich wieder vor der Zentrale befand. Kahn war im Gebäude verschwunden, und Butler war versucht, schnell einen Happen zu essen, entschied sich dann aber dagegen. Er hatte eine Flasche Mineralwasser bei sich, die er am Flughafen gekauft hatte, und trank nur schnell einen Schluck.
    Diesmal hielt sich Kahn nicht lange im Haus auf. Am Steuer seines Citroens sitzend, sah Butler, wie Kahn herauseilte und dabei ausgerechnet einen Geigenkasten in der Hand trug. Drei weitere Männer stiegen in den Audi ein, und jetzt war, wie Butler feststellte, nicht mehr Kahn der Fahrer; er ließ sich auf einem der Rücksitze nieder.
    Butler hängte sich wieder an ihn.
    »Projekt Sturmflut«, begann Sherwood in der Bar des Hotels Bayerischer Hof, »soll eine Art Überfall auf die westliche Welt sein, den Walvis plant. Einzelheiten weiß ich nicht. Keine Ahnung vom Zeitpunkt oder der Natur dieses Überfalls. Ich konnte nur Bruchstücke aufschnappen.«
    »Zum Beispiel?« fragte Tweed.
    »Der Donauhafen von Passau wurde erwähnt. Ich selbst habe Passau nie gemocht – die Atmosphäre dieser Stadt gefällt mir nicht. Von dort aus starten die Ausflugsfahrten auf der Donau.
    Außerdem legen dort viele der Schleppkähne an, die Waren auf der Donau befördern und teilweise sogar vom Schwarzen Meer heraufkommen. Ich weiß nicht, wie Passau ins Bild paßt.«
    »Noch weitere Bruchstücke?« fragte Newman. »So etwas kann wie ein Puzzle sein – das habe ich in meiner Zeit als Auslandskorrespondent oft erlebt. Man findet hier ein Teil und dort ein anderes. Und wenn man genügend Teile beisammen hat, kann man das ganze Bild erkennen.«
    »Ein weiteres

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