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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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man gut angezogen ist, schafft man es, in die inneren Heiligtümer vorzudringen.«
    »Auf Ihren Erfolg beim Vordringen in die inneren Heiligtümer«, sagte Paula und hob ihr Glas.
    Jill griff nach ihrem eigenen Glas, das Newman gerade vor sie hingestellt hatte, und hob es gleichfalls. Newman tippte Sherwood auf die Schulter.
    »Sie sitzen auf meinem Stuhl. Würde es Ihnen etwas ausmachen, sich wieder dahin zu setzen, wo sie saßen, bevor Jill ankam?«
    »Es macht mir etwas aus, aber ich muß wohl gehorchen. Sieht so aus, als hätten Sie ein Monopol auf alle hübschen Frauen.«
    »Ich war zuerst da«, erklärte Newman Sherwood, als dieser sich wieder auf seinem eigenen Stuhl niedergelassen hatte. »Ich habe Jill in London kennengelernt.«
    »Würden Sie mich wissen lassen, wo Sie sich in London verstecken?« fragte Sherwood Jill, nachdem er seinen Stuhl so gedreht hatte, daß er sie direkt ansehen konnte.
    »Mein Versteck ist ein Staatsgeheimnis«, erwiderte Jill mit einem mutwilligen Lächeln.
    »Wann sind Sie in München angekommen?« fragte Tweed plötzlich.
    Jills spielerisches Verhalten änderte sich. Sie wurde ernsthaft, sah Tweed direkt an, zögerte.
    »Mit einer frühen Maschine heute morgen.« Sie schaute auf die Uhr. »Und jetzt muß ich leider gehen und mich umziehen. Ich habe eine Verabredung mit einem Kunden.«
    Als sie aufstand, ergriff Newman ihren Arm. Sie hielt inne, schaute auf ihn herab.
    »Ich werde Sie doch wiedersehen, oder?«
    »Sie wissen, wo Sie mich finden können.«
    Sie winkte allen zu und verließ die Bar. Sherwood reckte seine langen Arme und unterdrückte ein Gähnen.
    »Was ich jetzt brauche, ist ein langes Bad. Ich hoffe, ich konnte Ihnen von Nutzen sein.«
    »Vielleicht sogar mehr, als Sie selber ahnen.«
    Tweed war mit Paula und Newman allein, als er zuerst auf die Uhr schaute und dann Paula ansah.
    »Philip?« fragte er sie.
    »Erwartet Sie im Vier Jahreszeiten.«
    »Dann sollten wir uns auf den Weg machen. Draußen müßte es jetzt ziemlich ruhig sein, und wir dürften mühelos ein Taxi finden, das uns in unser Hotel zurückbringt.«

18
    Als sie aus dem Hotel auf die dunkle Straße hinaustraten, fuhr gerade ein Taxi vor. Paula bemerkte einen blauen Audi, der ein Stückchen entfernt auf derselben Straßenseite parkte. Dem Taxi entstiegen zwei Frauen und zwei Männer, alle in Abendkleidung.
    »Diese Leute brauchen immer eine Ewigkeit, um aus einem Taxi auszusteigen«, bemerkte Tweed.
    Sie standen auf dem Gehsteig und unterhielten sich, während einer der Männer in seiner Brieftasche nach Geld zum Bezahlen des Taxis suchte. Tweed trat vor, wartete. Der Taxifahrer hatte sie noch nicht gesehen, und er wollte nicht, daß er ohne sie losfuhr.
    Leo Kahn öffnete eine der hinteren Türen des Audi und stieg mit einer Uzi-Maschinenpistole in der Hand aus. Er hob den Lauf und zielte auf die kleine Menschenansammlung. Erledige sie alle, dann sind auch Tweed und Newman darunter, dachte er. Sein Finger krümmte sich um den Abzug.
    »Hinlegen!« brüllte Newman, obwohl er wußte, daß es zu spät war.
    Eine Stahlklinge flog durch die kalte Luft und blitzte eine Sekunde lang im Licht einer Straßenlaterne auf. Das Messer bohrte sich tief in sein Ziel, Kahns Schulter. Der Killer zuckte zusammen, Blut strömte aus der Wunde. Seine unwillkürliche Bewegung ließ den Lauf der Uzi nach oben fahren. Instinktiv drückte er auf den Abzug. Geschosse prasselten heraus. Ein paar davon trafen die Straßenlaterne, das Glas zerklirrte, und das Licht erlosch.
    Kahn, immer noch die Uzi umklammernd, torkelte rückwärts.
    Ein Mann im Innern des Audi zerrte ihn hinein, dann griff er nach der Waffe, die Kahn fallengelassen hatte.
    »Gott im Himmel!« schrie einer der Deutschen, die neben dem Taxi standen.
    Nachdem er das Messer geworfen hatte, war Butler zu seinem Citroen zurückgerannt, der ein paar Meter entfernt am Straßenrand stand. Tweed reagierte schnell.
    »Folgt mir«, rief er seinen Begleitern zu, während er bereits auf den Citroen zurannte.
    Der Audi war angefahren und schleuderte über die leere Straße, dann fuhr er geradeaus und jagte in die Nacht davon. Butler saß am Lenkrad seines Citroen, fluchte, weil der Motor nicht anspringen wollte. Tweed erreichte ihn, sprang auf den Beifahrersitz. Paula öffnete die hintere Tür und stieg blitzschnell ein, gefolgt von Newman. Der Motor sprang an.
    Butler gab Gas, entschlossen, den Audi einzuholen. Er war in einiger Entfernung um eine Ecke herum

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