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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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niederließ.
    »Ich kenne dieses Restaurant, also ist es nur fair, daß Sie die gute Aussicht haben.« Sie warf einen Blick auf den silbernen Kübel, in dem eine Flasche Krug Champagner stand.
    »Hoffen Sie, mich betrunken machen zu können?« fragte sie, als sie sich niedergelassen hatten.
    »Vielleicht ein bißchen beschwipst«, hatte Sherwood vergnügt erwidert.
    Er wünschte sich, ihr Gesicht deutlicher sehen zu können. Er hatte den Eindruck von gutgeschnittenen Zügen und verborgener Schönheit. Sie bestellten das Essen, und Sherwood sagte dem Kellner, er brauche sich nicht zu beeilen.
    »Wir möchten vorher den Champagner genießen«, erklärte er.
    Als sie allein waren, hob er sein Glas. Das Restaurant füllte sich, war aber nach wie vor nur halb voll. Bisher hatte sich niemand in ihrer Nähe niedergelassen.
    »Auf die Freundschaft«, sagte er fröhlich.
    »Auf einen unvergeßlichen Abend – und ein langes Leben«, erwiderte sie.

19
    Paula kehrte als erste in Tweeds Zimmer zurück. Sie hatte ausgepackt und geduscht und ein blaßblaues Kleid mit langen Ärmeln und Stehkragen angezogen. Um ihre schlanke Taille lag ein breiter, dunkelblauer Gürtel mit einer Schnalle in Form eines Löwenkopfes. Sie schaute sich im Zimmer um.
    Es enthielt ein große Sitzecke mit bequemen Sesseln und Couches. Dahinter lag ein Schlafzimmer mit einem breiten Bett.
    Die Ausstattung war luxuriös, die Beleuchtung diskret.
    »Das ist kein Zimmer, sondern eine Suite«, erklärte sie.
    »Ich dachte, wir würden einen Raum brauchen, in dem wir uns alle treffen und ungestört unterhalten können. Und wenn man bedenkt, was bisher geschehen ist, hatte ich recht damit.«
    Er sprach, als wären seine Gedanken nur halb bei der Sache.
    Nachdem er sie begrüßt hatte, stand er da und starrte ins Leere.
    »Einen Groschen für Ihre Gedanken«, scherzte sie.
    »Ich bin überzeugt, daß Captain Sherwood wesentlich mehr weiß, als er uns erzählt hat. Er hat sich ganz bewußt vage ausgedrückt. Vielleicht saßen zu viele Leute am Tisch. Morgen gehe ich hinüber und rede allein mit ihm. Ich werde später anrufen und mich mit ihm verabreden.«
    »Was er uns erzählt hat, war ziemlich beängstigend. Wie ich sehe, hat Philip seinen Rucksack hiergelassen.«
    »Er ist gleich zurückgekommen, nachdem Sie alle gegangen waren. Sagte, er glaubte, hier wäre er sicherer. Es dürfte interessant sein zu sehen, was er darin hat. Ist Ihnen aufgefallen, wie er sich verändert hat?«
    »Sagen Sie mir zuerst, welchen Eindruck Sie hatten«, forderte sie ihn auf, ließ sich auf einer der Couches nieder und machte es sich mit ein paar Kissen bequem.
    »Ein wesentlich grimmigerer, unzugänglicherer Philip. Ich bin froh, daß Sie ihn überreden konnten, hierherzukommen.«
    »Es war nicht ganz einfach. Es widerstrebte ihm, das Platzl zu verlassen. Ich sagte ihm, daß er es Ihnen schuldig wäre, hier aufzukreuzen. Ich habe ihn daran erinnert, daß Sie ihm in der Vergangenheit in etlichen gefährlichen Situationen Rückendeckung gegeben haben. Schließlich hat er eingewilligt, Sie zu sehen.«
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht.«
    In diesem Moment wurde in einem bestimmten Rhythmus an die Tür geklopft, und Tweed schloß sie abermals auf. Marier kam mit einem schweren Koffer herein, gefolgt von Newman. Butler erschien, als Tweed die Tür gerade wieder schließen wollte.
    »Der Clan hat sich versammelt«, sagte Paula leise, Tweeds düstere Stimmung spürend.
    »Wir müssen gerüstet sein«, sagte Marier und stellte den Koffer auf einen Hocker. »In dieser Stadt treiben sich entschieden zu viele schwere Jungs herum. Walvis hat München in der Tasche.
    Ladies first«, fuhr er fort, schloß den Koffer auf, hob den Deckel an und holte ein paar Kleidungsstücke heraus.
    Darunter lagen Pakete von unterschiedlicher Größe, alle in undurchsichtige Folie eingeschlagen.
    »Werden Sie sich wohler fühlen, wenn Sie das hier in Ihrer Umhängetasche haben? Ein .32er Browning mit Reservemagazinen. Mit freundlichen Grüßen von Manfred Hellmann. Die freundlichen Grüße waren natürlich nicht umsonst …«
    Paula wickelte die Waffe bereits aus ihrer Verpackung, vergewisserte sich, daß sie nicht geladen war, und wog sie in der Hand, bevor sie ein Magazin einschob.
    »Wesentlich wohler. Danke«, sagte sie.
    Marier hatte inzwischen ein weiteres Paket Newman ausgehändigt, der darin seine Lieblingswaffe fand. Einen .38er Smith & Wesson, komplett mit Hüftholster und reichlich Munition. Butler

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