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Kalter Amok

Titel: Kalter Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David L. Lindsay
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fahren lieber hinauf.«
    Um Viertel nach sechs waren alle versammelt bis auf Ed Mooney, und Rangel erklärte mit leiser Stimme die Einrichtungen. Hirsch, Million und Thomases hörten aufmerksam zu. Während er sprach, schaute er auf den Bildschirm, wo sich Dolores do Bandolin im Wohnzimmer auf dem Sofa räkelte, ein Glas Champagner in der Hand, und auf dem Bildschirm »Das kleine Haus in der Prärie« betrachtete. Sie hatte ein fließendes Kleid an, das sie um die Hüften gezogen hatte, während sie die Fernsehsendung verfolgte.
    Als das Telefon klingelte, wandte sich Haydon von der Gruppe ab und griff zum Hörer.
    »Wir sitzen wieder in dieser verdammten Cafeteria«, sagte Mooney. »Er zupft sich geistesabwesend an der Nase und schaut hinaus auf das Scheiß-Wetter. Wenn nicht schon etwas anderes das Hirn dieses Bastards durcheinandergebracht hätte, dann würde es diese gottverdammte Routine schaffen, die jeden verrückt machen kann. Seit einer Stunde sind wir jetzt hier. Er sitzt immer noch auf demselben Stuhl. Nichts zu essen, nichts zu trinken. Es kommt mir so vor, als wäre er völlig gelähmt durch dieses Wetter.«
    »Wir sind bereit.«
    »Ist die Puppe schon da?«
    »Ja.«
    »Ist sie nett?«
    »Ja.«
    »Gut, dann hör zu. Es wäre mir sehr recht, wenn Dystal jemanden herschicken könnte, der mir hilft, den Kerl zu bewachen, sobald er in seinen Wagen gestiegen ist. Das Wetter wird, glaube ich, umschlagen, und ich möchte ihn nicht gern aus den Augen verlieren.«
    »Gut, wird gemacht.«
    »Ich melde mich wieder, lasse euch wissen, wann wir losfahren.«
    Haydon hatte Sandwiches und Kaffee kommen lassen, und warmes Essen für beide Suiten bestellt. Sie richteten sich für den Abend ein, unterhielten sich und betrachteten hier und da die Bandolin auf den Monitoren. Sie hatten die Sofas und Sessel auf die eine Seite geschoben und die fünf Monitore an der gegenüberliegenden Wand aufgebaut. Die beiden, die den Wohnraum zeigten, standen links, die zwei vom Schlafzimmer rechts und der Monitor vom Bad noch weiter rechts. Manchmal, wenn die Bandolin aufstand, um sich Champagner einzuschenken oder ins Schlafzimmer zu gehen, war sie gleichzeitig auf zwei Monitoren zu sehen, aus verschiedenen Blickwinkeln. Ein Beweis für Rangels raffinierte Planung.
    Die Bandolin sah fern; nach dem »Haus in der Prärie« die »Dukes of Hazzard«, und war bei der ersten Hälfte von »Dallas«, als das Telefon neben Haydon wieder klingelte. Es war Dystal.
    »Ich habe Ed und Crowley per Funk. Rafael fährt los. Sie verlassen das Klinikum.«
    »Sind sie die ganze Zeit dortgewesen?«
    »Ja, meistens in der Cafeteria. Ed sagt, der Kerl ist noch rasch ins Labor gegangen, bevor er wegfuhr. Vermutlich um eine Flasche von seinem Gebräu zu holen. Ich melde mich wieder.«
    Während der Werbesendung nach einer halben Stunde »Dallas« stand die Bandolin auf und ging ins Bad. Sie urinierte in Anwesenheit von drei Elektronikfachleuten, zwei Kriminalbeamten, einem Sprachprofessor und einem Stellvertreter der Staatsanwaltschaft. Dann schaute sie direkt in die Kamera Nummer fünf und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel, glättete sich die Augenbrauen mit einem Finger und schüttelte das dichte, schwarze Haar. Sie lächelte, drehte den Kopf in verschiedene Richtungen, als sie sich aus den Augenwinkeln im Spiegel betrachtete, schien zufrieden zu sein. Dann machte sie kehrt und ging zurück ins Schlafzimmer. Sie bürstete sich das Haar, trat dann ans Bett und nahm ein paar Schallplatten aus ihrer Tasche. Summend und sich dabei leicht in den Hüften wiegend, drückte sie die Platten an die Brust. Sie war schön und bewegte sich elegant. Unmöglich, ihr nicht zuzusehen.
    Nachdem sie sich Champagner nachgeschenkt hatte, legte sie eine der LPs auf den Plattenteller der Stereoanlage. Als sich die Nadel auf die erste Rille senkte und die schöne Stimme von Elis klar und deutlich durch die Lautsprecher kam, stand sie mit ihrem Glas auf und trat ans Fenster und schaute hinaus auf die Stadt, deren Lichter jetzt weitgehend vom Nebel eingehüllt waren, welcher vom Golf hereintrieb. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, und als wäre das ein Signal, schauten auch die Männer in den Suiten nebenan auf die ihren.
    »Glaubt ihr, daß er pünktlich ist?« fragte Million leise.
    Haydon zuckte mit den Schultern. Es war Punkt neun.
    Das Telefon klingelte, und Haydon nahm den Hörer ab.
    »Er wird sich verspäten«, sagte Dystal. »Ed sagte, er kreist seit einer

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